Zwei Leibniz-Preise gehen nach Nordrhein-Westfalen!
Professorin der Universität Münster und Professor der Universität Bochum werden mit dem renommiertesten Forschungsförderpreis Deutschlands ausgezeichnet
Der Leibniz-Preis 2024 geht an zwei Mathematiker aus Nordrhein-Westfalen.
Der Leibniz-Preis 2024 geht an zwei Mathematiker aus Nordrhein-Westfalen. Professorin Eva Viehmann von der Universität Münster und Professor Eike Kiltz von der Ruhr-Universität Bochum erhalten jeweils den wichtigsten Forschungsförderungspreis in Deutschland. Viehmann wird für ihre einflussreichen Arbeiten zur arithmetischen algebraischen Geometrie geehrt. Kiltz erhält die Auszeichnung für seine grundlegenden und wegweisenden Arbeiten in der Kryptographie, die Theorie und Praxis von IT-Sicherheitsverfahren geprägt haben. Das teilte der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Donnerstag, 7. Dezember 2023, mit.
Bundesweit werden insgesamt zehn Forscherinnen und Forscher mit dem Leibniz-Preis gewürdigt. Mit einer individuellen Preissumme von bis zu 2,5 Millionen Euro ist der Leibniz-Preis der höchstdotierte deutsche Forschungsförderpreis.
Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: „Herzlichen Glückwunsch an Eva Viehmann und Eike Kiltz! Mit ihren herausragenden wissenschaftlichen Leistungen im Bereich der Reinen Mathematik und der Kryptographie bringen sie ihre Fachgebiete ganz erheblich voran. Das ist Spitzenforschung ‚made in Nordrhein-Westfalen‘, auf die wir sehr stolz sind.“
Die Preisträgerin und der Preisträger
Nach ihrem Mathematik-Studium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn promovierte Eva Viehmann (geb. 1980) 2005 ebenfalls in Bonn. Fünf Jahre danach folgte nach Forschungsaufenthalten in Orsay bei Paris und in Chicago die Habilitation. Nach zehn Jahren an der TU München wechselte sie vor zwei Jahren nach Münster auf eine Professur für Theoretische Mathematik. Ihr Arbeitsgebiet liegt an der Schnittstelle zwischen mehreren Teilgebieten der Reinen Mathematik. Es gehört zum Langland-Programm, das weitreichende vermutete Verbindungen zwischen der algebraischen Zahlentheorie und der Darstellungstheorie untersucht. Die Methoden dazu stammen wiederum aus der algebraischen Geometrie.
Eike Kiltz (geb. 1975) studierte Mathematik an der Ruhr-Universität Bochum, wo er 2004 auch seine Promotion abschloss. Nach einem Aufenthalt an der University of California, San Diego, wechselte er an das niederländische Forschungsinstitut Centrum Wiskunde & Informatica in Amsterdam. Seit 2010 ist er Professor für Kryptographie an der Ruhr-Universität. Seine Arbeit befasst sich mit Public-Key-Kryptographie, die für Verschlüsselungsverfahren grundlegend ist. Kiltz ist einer der Pioniere der modernen Kryptographie. Er arbeitet an Methoden, die Daten auch bei einem möglichen Einsatz von Quantencomputern schützen sollen. Kiltz war wissenschaftlicher Kopf zweier Teams, die an einer Ausschreibung des US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology teilnahmen und Vorschläge für neue Sicherheitsverfahren erarbeiteten. Die beiden Vorschläge wurden als künftige Standards für „Post-Quantum“-Kryptographie ausgewählt.
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis
Für den Preis 2024 wählte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) aus 150 Vorschlägen zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus. Die Preissumme von jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro steht den Preisträgerinnen und Preisträgern sieben Jahre zur Verfügung und ermöglicht ihnen ein großes Maß an Forschungsfreiheit.
Ziel des Gottfried Wilhelm Leibniz-Programms der DFG ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern und ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern. Die Auszeichnung wird seit 1986 jährlich verliehen. Mit den beiden diesjährigen Auszeichnungen sind inzwischen 90 Leibniz-Preise nach Nordrhein-Westfalen gegangen
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