Zehn Jahre Förderberatung: Nordrhein-Westfalen besonders effektiv bei Einwerbung von EU-Fördermitteln

770 Millionen Euro für Spitzenforschung aus dem EU-Programm zur Forschungsförderung Horizont 2020 gehen nach Nordrhein-Westfalen

18. April 2018
Annette Storsberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft

Bereits zum zehnten Mal haben sich die EU-Beraterinnen und Berater aus Wissenschaft und Wirtschaft zu den besten Strategien bei der Antragstellung und zum Projektmanagement im EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 ausgetauscht.

Kultur und Wissenschaft

Bereits zum zehnten Mal haben sich die EU-Beraterinnen und Berater aus Wissenschaft und Wirtschaft zu den besten Strategien bei der Antragstellung und zum Projektmanagement im EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 ausgetauscht. Zum Jubiläum hatte das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zu einem Abendessen eingeladen, bei dem Staatssekretärin Annette Storsberg die Tischrede hielt.
 
„Mit den EU-Investitionen für herausragende Forschung gehört Nordrhein-Westfalen zu den drei führenden Bundesländern. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf Wachstum von Beschäftigung und Wirtschaft. Dieser Erfolg ist ein Beleg für die Forschungsstärke unseres Landes und die herausragende Arbeit, die unsere Forscherinnen und Forscher leisten“, sagte Staatssekretärin Annette Storsberg.
 
Der Beraterworkshop ist Teil des Handlungskonzepts der Landesregierung zum EU-Rahmenprogramm Horizont 2020. Durch diese stetige Beratung ist Nordrhein-Westfalen sehr effektiv bei der Beantragung von Fördermitteln, besonders bei den Projektbeteiligungen.
 
Nordrhein-Westfalen liegt vorne in punkto Effektivität bei der Einwerbung von Fördermitteln: Im Vergleich der eingeworbenen Fördersummen gemessen an der Zahl der Personen, die im Bereich Forschung und Entwicklung arbeiten, wurde in Nordrhein-Westfalen pro Person eine Summe von 7.614 Euro eingeworben, in Bayern 6.323 Euro und in Baden-Württemberg 5.221.
 
So konnten nordrhein-westfälische Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen mehr als 770 Millionen Euro einwerben. Sie sind damit mit Bayern (792 Millionen Euro) und Baden-Württemberg (knapp 789 Millionen Euro) bundesweit führend. Von insgesamt vier Milliarden Euro Förderung, die nach Deutschland geflossen sind, haben diese drei Bundesländer mehr als die Hälfte erhalten.
 
Erfolgreich ist Nordrhein-Westfalen auch bei der Anzahl der Projektbeteiligungen: Nordrhein-Westfalen kommt auf 1.588, dahinter liegen Baden-Württemberg mit 1.574 und Bayern mit 1.522.
 
Die Forscherrinnen und Forscher in Nordrhein-Westfalen konnten die Summe der erfolgreichen Einwerbungen auch nochmals steigern. Im Jahr 2016 flossen 550 Millionen Euro aus dem EU-Forschungsförderprogramm nach Nordrhein-Westfalen. Im Vergleich mit der aktuellen Fördersumme von 770 Millionen Euro ist dies eine Steigerung um 40 Prozent.
 
Deutlich verbessert hat sich der Horizont-2020-Anteil der nordrhein-westfälischen Wirtschaft. Mit rund 26 Prozent legte die Wirtschaft – auch im Verlauf von Horizont 2020 – weiter zu. Zudem hat NRW ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen Hochschulen (36 Prozent), Forschungseinrichtungen (32 Prozent) und Unternehmen (26 Prozent).
 
Besser als die RWTH Aachen mit knapp 68 Millionen Euro schneiden in Deutschland nur die TU München (rund 93 Millionen) und die LMU München (78 Millionen) ab. Unter den besten 20 deutschen Hochschulen finden sich fünf aus NRW: RWTH Aachen (Platz 3), Ruhr-Universität Bochum (13), Universität Köln (15), WWU Münster (17) und Universität Bonn (19).
 
Erfolgreichste Forschungseinrichtung aus Nordrhein-Westfalen ist das Forschungszentrum Jülich mit einer bisher eingeworbenen Fördersumme von fast 80 Millionen Euro:

Tabelle 1: Verteilung der Projektbeteiligungen und Fördersummen von NRW in Horizon 2020 nach Organisationstypen, sortiert nach Fördersumme

Kenndaten
Organisationstyp
Fördersumme (€) Projektbeteiligungen (Anzahl) Anteil Fördersumme, bezogen auf NRW in % Anteil
Projektbeteiligungen, bezogen auf NRW in %
Hochschulen 275.217.562 481 35,69% 30,29%
Forschungs-einrichtungen 249.059.214 394 32,30% 24,81%
Unternehmen 203.930.539 579 26,45% 36,46%
Öffentliche 31.108.439 80 4,03% 5,04%
Sonstige 11.811.664 54 1,53% 3,40%
Gesamt 771.127.418 1.588 100,00% 100,00%
Quelle: ECORDA-Vertragsdatenbank, Stand Oktober 2017 (Auswertung ZENIT GmbH)
 
 
 
Tabelle 2: Vergleich der Projektbeteiligungen, Fördersummen und Koordinationen der drei führenden Bundesländer NRW, Bayern (BY) und Baden-Württemberg (BW) in Horizon 2020
Kenndaten Bundesland Fördersumme (€) Projektbeteiligungen (Anzahl) Anteil Fördersumme, bezogen auf Deutschland in % Anteil Projektbeteiligungen, bezogen auf Deutschland in % Anteil Fördersumme an Horizon 2020 gesamt in %
Nordrhein-Westfalen 771.127.418 1.588 17,66% 18,35% 2,91%
Baden-Württemberg 788.615.046 1.574 18,06% 18,19% 2,98%
Bayern 792.069.278 1.527 18,14% 17,65% 2,99%
Deutschland 4.365.645.843 8.653 100,00% 100,00% 16,50%
Horizon 2020 26.454.293.779 71.945 * * *
Quelle: ECORDA-Vertragsdatenbank zu Horizon 2020, Stand Oktober 2017 (Auswertung ZENIT GmbH)
 
 
Tabelle 13: Klassement der NRW-Hochschulen nach Projektbeteiligungen und Fördersumme in Horizon 2020, sortiert nach Fördersumme
Rang Hochschule Fördersumme (€) Projektbeteiligungen (Anzahl) Rang Hochschulen DE
1 Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen 67.580.046 123 3
2 Ruhr-Universität Bochum 27.686.197 42 13
3 Universität zu Köln 25.813.922 28 15
4 Westfälische Wilhelms-Universität Münster (inkl. Klinikum) 23.444.301 41 17
5 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 22.313.628 37 19
6 Technische Universität Dortmund 13.465.457 23 32
7 Universitätsklinikum Bonn 13.086.030 18 34
8 Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (inkl. Klinikum) 12.822.266 19 35
9 Universität Duisburg-Essen 11.653.942 23 43
10 Universität Paderborn 10.190.398 15 45
11 Universität Bielefeld 9.374.533 21 48
12 Universitätsklinikum Aachen 8.013.704 16 49
13 Klinikum der Universität zu Köln 7.931.563 17 50
14 Universität Siegen 5.439.506 12 57
15 Bergische Universität Wuppertal 3.987.557 11 62
16 Technische Hochschule Köln 1.714.745 5 84
17 Hochschule Rhein-Waal 1.606.008 2 87
18 Universitätsklinikum Essen 1.593.121 3 88
19 Hochschule Bonn-Rhein-Sieg 1.418.210 3 90
20 Hochschule Bochum 1.280.524 2 95
21 Deutsche Hochschule der Polizei 942.765 5 105
22 Fachhochschule Aachen 888.095 2 108
23 Hochschule Ostwestfalen-Lippe 782.375 2 110
24 Fachhochschule Südwestfalen 480.000 1 124
25 Deutsche Sporthochschule Köln 419.211 2 129
26 Hochschule Düsseldorf 393.146 1 131
27 Fachhochschule Münster 340.533 3 135
28 Hochschule Niederrhein 80.845 1 160
29 Fachhochschule Dortmund 36.000 1 164
30 Fernuniversität in Hagen 0 1 *
  Summe 275.217.562 481  
Quelle: ECORDA-Vertragsdatenbank zu Horizon 2020, Stand Oktober 2017 (Auswertung ZENIT GmbH)
 

 

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