Wissenschaftsrat: Rund 160 Millionen Euro für Forschungsbauten und Hochleistungsrechner in Nordrhein-Westfalen
Projekte der Universitäten Bochum, Münster und Köln zur Förderung empfohlen – Nordrhein-Westfalen bundesweit Spitze
Der Wissenschaftsrat hat sich für die Förderung von zwei neuen Forschungsbauten und einem Hochleistungsrechner in Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. Etwa 160 Millionen Euro sollen an die Universität Bochum und die Universität zu Köln sowie Universität und Universitätsklinikum Münster gehen. Die Gelder kommen zu gleichen Teilen vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen. Die endgültige Entscheidung trifft die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), die voraussichtlich im Juli tagt.
Der Wissenschaftsrat hat sich für die Förderung von zwei neuen Forschungsbauten und einem Hochleistungsrechner in Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. Etwa 160 Millionen Euro sollen an die Universität Bochum und die Universität zu Köln sowie Universität und Universitätsklinikum Münster gehen. Die Gelder kommen zu gleichen Teilen vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen. Die endgültige Entscheidung trifft die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), die voraussichtlich im Juli tagt.
Bundesweit sind neun Projekte zur Förderung empfohlen worden. Mit drei positiv bewerteten Anträgen und rund 160 Millionen Euro an Fördermitteln liegt Nordrhein-Westfalen im Bundesländervergleich vorn. Rund 40 Prozent der insgesamt zur Verfügung stehenden 410 Millionen Euro sollen nach Nordrhein-Westfalen fließen. „Das hervorragende Ergebnis ist ein eindrucksvoller Beleg für die Leistungsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Hochschulen“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. „Die ausgewählten Vorhaben sind von hoher Relevanz und fügen sich sehr gut in vorhandene Forschungsstrukturen ein.“
Die Förderung von Forschungsbauten und Großgeräten an Hochschulen ist Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern. Förderfähig sind nur Vorhaben, die der überregional bedeutsamen Forschung dienen. Dabei ist zunächst eine Begutachtung der von den Ländern eingereichten Anträge durch den Wissenschaftsrat vorgesehen. Auf dieser Basis entscheidet die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) abschließend über die Aufnahme in die Förderung.
Folgende Projekte aus Nordrhein-Westfalen wurden zur Förderung empfohlen:
Universität Bochum: Zentrum für Theoretische und Integrative Neuro- und Kognitionswissenschaft (THINK)
Das Zentrum für Theoretische und Integrative Neuro- und Kognitionswissenschaft (THINK) schafft einen interdisziplinären Brückenschlag von der Neurobiologie über die Neurologie, Psychologie, Psychiatrie und computergestützte Modellierung bis hin zur Philosophie des Geistes. Ziel ist es, die neurowissenschaftliche Grundlagenforschung und die Entwicklung kognitiv-technischer Systeme zu verschränken. Das Zentrum wird fachübergreifend die neuronalen Mechanismen der Kognition erforschen, künstliche und hybride kognitive Systeme entwickeln und die Interaktion zwischen Menschen und technischen Systemen in der Arbeitswelt der Zukunft und in der Neurorehabilitation untersuchen. THINK wurde vom Wissenschaftsrat von allen Vorhaben am besten bewertet.
Universität zu Köln: Hochleistungsrechner CHEOPS 2
Mit dem Hochleistungsrechner CHEOPS 2 wird das Rechenzentrum der Universität Köln ausgebaut. Die Universität Köln verfügt über eine große Breite an Verbundprojekten, für die High Performance Computing (HPC) und High Performance Data Analytics (HPDA) eine hohe Bedeutung haben – insbesondere in den Lebenswissenschaften und der Physik. Der Fokus liegt hierbei auf skalierbaren Datenanalysen und Simulation. Nach Aachen und Paderborn entsteht in Köln damit – gemäß dem HPC-Landeskonzept – das dritte Rechenzentrum in Nordrhein-Westfalen mit einem Hochleistungsrechner.
Universität Münster/Universitätsklinikum Münster: Body & Brain Institute Münster (BBIM)
Ziel des „Body & Brain Institute Münster (BBIM) ist es, neue Behandlungs- und Versorgungsstrategien für ausgewählte neurologische und psychiatrische Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose, Angststörungen) zu entwickeln, mit einem Fokus auf der Rolle von Entzündungen und des Stoffwechsels für die Funktion bzw. Dysfunktion des zentralen Nervensystems. Die Wissenschaftler wollen sich auf die den Erkrankungen zugrundeliegenden neuroimmunologischen Mechanismen konzentrieren, auf das Wechselspiel zwischen Organismus und Gehirn. Zudem geht es um die Erforschung möglicher molekularer oder zellulärer Therapien sowie Lebensstil- und Umweltfaktoren.