Wichtigster Nachwuchspreis Deutschlands für zwei Forscher aus Nordrhein-Westfalen

KI-Pionier und Mediziner aus Aachen erhalten Heinz Maier-Leibnitz-Preis / Preisgeld in Höhe von 200.000 Euro

22. März 2024
Medizinische Versorgung

Für ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit erhalten zwei Forscher aus Nordrhein-Westfalen den Heinz Maier-Leibnitz-Preis – die wichtigste Auszeichnung für den Forschungsnachwuchs in Deutschland.

Kultur und Wissenschaft

Für ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit erhalten zwei Forscher aus Nordrhein-Westfalen den Heinz Maier-Leibnitz-Preis – die wichtigste Auszeichnung für den Forschungsnachwuchs in Deutschland. Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Freitag, 22. März, bekanntgab, zählen zu den zehn bundesweiten Preisträgerinnen und Preisträgern zwei Juniorprofessoren aus Aachen: der Informatiker Christopher Morris und der Mediziner Kai Markus Schneider. Zur Unterstützung ihrer weiteren Forschungsarbeiten erhalten die beiden ein Preisgeld in Höhe von jeweils 200.000 Euro.

Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „In Nordrhein-Westfalen ist die Spitzenforschung zu Hause. Die Auszeichnung der beiden Preisträger zeigt, dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier ein hervorragendes Umfeld für exzellente Forschung vorfinden. Christopher Morris und Kai Markus Schneider sind nach Forschungsaufenthalten in Amerika zurück nach Nordrhein-Westfalen gekommen und leisten hier international anerkannte Arbeit. Das ist Spitzenforschung ‚made in NRW‘, auf die wir sehr stolz sind.“

Die beiden Preisträger

Christopher Morris absolvierte sein Informatik-Studium an der TU Dortmund, wo er 2019 nach einem Forschungsaufenthalt in Standford (USA) auch promovierte. Seit 2022 forscht und lehrt er als Juniorprofessor für „Maschinelles Lernen auf Graphen“ an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Sein Schwerpunkt sind komplex vernetzte Datenstrukturen, die in der Informatik als Graphen repräsentiert werden und zu denen zum Beispiel Molekülstrukturen oder Verkehrsverbindungen zählen. Morris forscht daran, wie Künstliche Intelligenz genutzt werden kann, um mit diesen komplexen Datenstrukturen zu arbeiten. Er zählt international zu den herausragenden aufstrebenden Forschenden in diesem explodierenden Gebiet der KI.

Kai Markus Schneider wechselte nach seinem Studium und seiner Promotion in Aachen an die University of Pennsylvania (USA). Von dort kam er mit einer Förderung im Rahmen des Rückkehrprogrammes des Landes Nordrhein-Westfalen zurück an die Uniklinik RWTH Aachen, wo er seit dem vergangenen Jahr Juniorprofessor für „Experimentelle Gastroenterologie und Organ-Crosstalks“ ist. Sein Spezialgebiet sind Wechselwirkungen von verschiedenen Organen, um ganzheitliche Therapieansätze für komplexe Erkrankungen zu entwickeln. Beispielsweise konnte er bereits entschlüsseln, wie chronische Darmentzündungen mit psychischem Stress zusammenhängen. Für seine Arbeit erhielt Schneider bereits mehrfach Auszeichnungen – im vergangenen Jahr etwa den „Rising Star Award“ der United European Gastroenterology (Dachverband für multidisziplinäre Gastroenterologie). 

Hintergrund

Die zehn Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einem eigens hierfür eingesetzten Auswahlausschuss aus 168 Vorschlägen ausgewählt.

Benannt nach dem Physiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz wird der Preis seit 1977 jährlich an hervorragende junge Forscherinnen und Forscher verliehen. Er gilt als der wichtigste Preis für den Forschungsnachwuchs in Deutschland.

Die Preise werden am 4. Juni 2024 in Berlin verliehen. Weitere Informationen zum Heinz Maier-Leibnitz-Preis finden sie hier.

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