Weltalphabetisierungstag: NRW-Forschungsnetzwerk zur Alphabetisierung geht an den Start

Landesregierung fördert NRW-Forschungsnetzwerk zur Alphabetisierung und Grundbildung mit einem geplanten Fördervolumen von 1,25 Millionen Euro – Ziel ist eine bessere Vernetzung von Wissenschaft, Politik und Praxis

8. September 2020

Im Rahmen des Weltalphabetisierungstages wird seit 1966 jährlich am 8. September auf die nach wie vor zu hohe Zahl an Erwachsenen mit nur geringer Lese- und Schreibfähigkeit aufmerksam gemacht.

Kultur und Wissenschaft

Im Rahmen des Weltalphabetisierungstages wird seit 1966 jährlich am 8. September auf die nach wie vor zu hohe Zahl an Erwachsenen mit nur geringer Lese- und Schreibfähigkeit aufmerksam gemacht. Mit bundesweit 6,2 Millionen Menschen ist auch die Anzahl der Analphabeten in Deutschland weiterhin hoch. Dies macht Handlungsbedarf deutlich, denn Personen, die nur gering literarisiert sind, können in vielen gesellschaftlichen Bereichen, wie etwa in der Familie und Erziehung oder im Arbeitsleben und Freizeitaktivitäten, Einschränkungen erfahren. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft fördert daher ab September 2020 ein dreijähriges NRW-Forschungsnetzwerk zur Alphabetisierung und Grundbildung. Ziel ist die Vernetzung von Wissenschaft, Politik wie auch Praxis. Insgesamt plant die Landesregierung für das Projekt Mittel in Höhe von rund 1,25 Millionen Euro bis zum Jahr 2023 ein.

Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär, ist davon überzeugt, dass die enge Verbindung von Politik, Forschung und Praxis dabei hilft, neue Ansätze in der Alphabetisierungsarbeit zu entwickeln: „Das Forschungsnetzwerk zur Alphabetisierung will im engen Dialog mit Politik und Praxis Fragen bearbeiten, die von hoher praktischer Relevanz für die Bildungsarbeit sind. Neu gewonnene Forschungsergebnisse können für die praktische Weiterbildung vor Ort von großem Nutzen sein. Daher ist die Förderung eines stetigen Austauschs zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis der richtige Weg.“

Unter der Federführung der Universität Köln werden sowohl an der Universität Köln selbst, wie auch an der Universität Duisburg-Essen und am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung in Bonn insgesamt sechs Doktorandinnen- und Doktorandenstellen sowie eine Postdoc-Stelle eingerichtet. Der Wissensbedarf der nordrhein-westfälischen Praxis und Politik soll über das Netzwerk gezielt aufgenommen und bearbeitet werden. Auf diesem Weg können die Ergebnisse anschließend an Politik und Praxis weitergegeben werden.
 
Darüber hinaus fördert das Land das Alphanetz NRW seit dessen Gründung im Jahr 2014. Die im Alphanetz zusammengeschlossenen Praktiker sollen aus den Forschungsergebnissen einen direkten Nutzen ziehen können und waren bzw. sind an der Themenfindung beteiligt. Im Jahr 2020 werden dem Landesverband der Volkshochschulen von Nordrhein-Westfalen e.V. vom Land für diese wichtige Koordinationsarbeit rund 130.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen zum Alphanetz NRW finden Sie hier: https://alphanetz-nrw.de/
 

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