Vierte Kontrollnacht der Polizei: Für gewaltfreie Ausgehmeilen
Reul: Wir bleiben beharrlich, bis alle Taschen waffenfrei sind
Im Kampf gegen Gewaltkriminalität, insbesondere gegen Messergewalt, hat die nordrhein-westfälische Polizei gemeinsam mit Kräften der Ordnungsdienste am Freitag, den 25. August 2023, erneut in Düsseldorf und Köln kontrolliert.
Im Kampf gegen Gewaltkriminalität, insbesondere gegen Messergewalt, hat die nordrhein-westfälische Polizei gemeinsam mit Kräften der Ordnungsdienste am Freitag, den 25. August 2023, erneut in Düsseldorf und Köln kontrolliert. Mehr als 420 Kräfte waren im Einsatz.
Innenminister Herbert Reul erklärt: „Wir bleiben beharrlich, bis alle Taschen waffenfrei sind. Party, Alkohol und Messer sind ein toxisches Gemisch. Im Extremfall gibt das nicht nur Verletzte, sondern auch Tote. Auch wenn statistisch gesehen selten zugestochen wird, sorgt das Gefühl, das da Messer unterwegs sind, für Unbehagen beim Ausgehen. Deshalb fischt die Polizei Messer und andere gefährliche Gegenstände heraus, damit es gar nicht erst so weit kommt. Rund 10.000 Personenkontrollen an einem Abend sprechen da eine deutliche Sprache.“
Die Beamtinnen und Beamten waren in den Großstädten Köln und Düsseldorf unterwegs, wo regelmäßig viele Feierlustige den Freitagabend verbringen: in der Altstadt und auf den Ringen. Die Polizei stellte an dem Abend sechs nach dem Waffengesetz verbotene Messer fest und vier Messer, die innerhalb der Waffenverbotszonen verboten sind. Diese zehn Messer sowie drei Schlagstöcke konnten von der Polizei einbehalten werden. In der Nacht fertigten die eingesetzten Kräfte insgesamt 40 Strafanzeigen und in 15 Fällen eine Ordnungswidrigkeitenanzeige. Eine Person wurde aufgrund eines Haftbefehls festgenommen und fünf Personen in Gewahrsam genommen. 60 Personen wurde ein Platzverweis erteilt.
Zum vierten Mal innerhalb weniger Wochen ist die Polizei in dieser Form gegen Messergewalt vorgegangen. Grund für den Kontrollschwerpunkt waren tragische Vorfälle in den vergangenen Wochen und Monaten, in denen Messer eine Rolle spielten. Allein am Feiertagswochenende vom 28. April bis 1. Mai 2023 kam es in acht Städten in Nordrhein-Westfalen zu Angriffen mit Messer. In Leverkusen erlag ein 35-jähriger Mann seinen schweren Stichverletzungen.
Im Jahr 2022 hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen insgesamt 5.081 Fälle mit dem Tatmittel „Stichwaffe“ erfasst. In 625 Fällen wurde dabei ein nach dem Waffengesetz verbotenes Messer benutzt. In 4.343 Fällen ein sonstiges Messer und in 113 Fällen eine andere Stichwaffe. Die nordrhein-westfälische Polizei reagiert mit den Kontrollen auch auf die gestiegenen Zahlen in den Bereichen Gewaltkriminalität sowie Kinder- und Jugendkriminalität.