Universität Münster und Argonne Institut in Chicago schließen Partnerschaft in der Batterieforschung
Ministerin Ina Brandes: Die Entwicklung intelligenter Energiespeicher ist eine der Schlüsseltechnologien für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen.
Unsere Zukunft ist nur mit smarten Batterien denkbar. Sie haben schon jetzt einen festen Platz im Alltag der Menschen: für die Energieversorgung, für Elektromobilität und Smartphones – überall sind wir auf leistungsfähige Akkus angewiesen. Umso wichtiger ist die Forschung und Weiterentwicklung dieser Schlüsseltechnologie.
Unsere Zukunft ist nur mit smarten Batterien denkbar. Sie haben schon jetzt einen festen Platz im Alltag der Menschen: für die Energieversorgung, für Elektromobilität und Smartphones – überall sind wir auf leistungsfähige Akkus angewiesen. Umso wichtiger ist die Forschung und Weiterentwicklung dieser Schlüsseltechnologie.
Nordrhein-Westfalen hat sich zu einem der führenden Wissenschaftsstandorten für diese Zukunftstechnologie entwickelt. Ein wesentlicher Treiber der internationalen Spitzenforschung in der Batteriematerial- und Zellforschung sowie der Elektrochemie ist das MEET Batterieforschungszentrum der Universität Münster. Rund 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am MEET arbeiten an Lösungen für Batterien als Energiespeicher etwa für den Ausbau erneuerbarer Energien, intelligente Gebäudetechnik, Elektromobilität und Flugtaxis. Außerdem ist das Team mit seiner Forschung Wegbereiter für zukünftige neue Einsatzgebiete von Batterien.
Ziel der Forschungseinrichtung ist es, nachhaltige und hochleistungsfähige Batterien der Zukunft zu entwickeln und die Batteriezellfertigung in Europa entscheidend voranzutreiben – auch um resilient zu werden gegen Abhängigkeiten von Lieferketten und Produktionsstätten in Asien.
Im Rahmen der Delegationsreise zum NRW-USA-Jahr hat Prof. Dr. Johannes Wessels am Montag, 8. Juli 2024, im Beisein von Wissenschaftsministerin Ina Brandes ein Memorandum of Understanding (MoU, Absichtserklärung) mit dem Argonne National Laboratory geschlossen. Damit soll die Partnerschaft mit dem führenden Institut Amerikas weiter ausgebaut werden.
Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, gemeinsame Veranstaltungen, Konferenzen, Symposien, Workshops, Seminare und Trainingsprogramm auszurichten. Zudem wollen beide Seiten Forscherinnen und Forscher, Masterstudierende und Post-Docs den Austausch erleichtern. Gleiches gilt für den Austausch von wissenschaftlichen Ressourcen und Informationen. Jede Partei wird mindestens einen Koordinator bestimmen.
Argonne Labor-Direktor Paul Kearns: „Argonne ist erfreut, die Zusammenarbeit mit der Universität Münster durch die Unterzeichnung dieser Absichtserklärung zu vertiefen. Diese Zusammenarbeit wird auf der fünfjährigen Interaktion zwischen unseren beiden Institutionen aufbauen, um ein tieferes Verständnis von Lithiumbatterien zu entwickeln. Die entscheidende Rolle, die Batterien in der sauberen Energiewirtschaft spielen, erfordert die Lösung zahlreicher Herausforderungen wie die Erhöhung der Energiedichte, die Senkung der Kosten und die Verlängerung der Batterielebensdauer. Wir erwarten, dass unsere Zusammenarbeit unser Verständnis von Batteriematerialien vertiefen und den Weg in eine elektrifizierte Zukunft ebnen wird.“
Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der Universität Münster: „Die Unterzeichnung des MoU unterstreicht die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit und hebt die institutionelle Zusammenarbeit auf ein neues Niveau. Wir sind froh, unsere Expertise auf dem Feld der Batterieforschung in gemeinsamen Projekten der Klimatransformation zusammen mit einem der renommiertesten Nationallabore der USA zur Anwendung bringen zu können.“
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Die Entwicklung intelligenter Energiespeicher ist eine der Schlüsseltechnologien für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen. In jedem Lebensbereich der Menschen sind wir auf leistungsfähige Akkus angewiesen: etwa im Smartphone, im Auto und als sicherer Speicher erneuerbarer Energie, der auch dann Strom liefert, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Nordrhein-Westfalen hat mit dem MEET und der Forschungsfertigung Batteriezelle optimale Voraussetzungen, Innovationen zu entwickeln, den Technologietransfer zu beschleunigen und im industriellen Maßstab zu produzieren. Dass auch führende Forschungseinrichtungen aus Amerika Interesse an diesem Umfeld haben, ist Ausdruck einer großen Erfolgsgeschichte.“
Prof. Dr. Martin Winter, wissenschaftlicher Leiter des MEET Batterieforschungszentrums der Universität Münster und Direktor des Helmholtz-Instituts Münster des Forschungszentrums Jülich: „Das Memorandum of Understanding ist ein weiteres sichtbares Zeichen für die breite internationale Vernetzung des MEET Batterieforschungszentrums mit hochkarätigen Forschungseinrichtungen weltweit. Indem wir unsere Fachkenntnisse bündeln und den Austausch unter Nachwuchsforschenden fördern, erzielen wir wichtige Ergebnisse für die Entwicklung hochperformanter und nachhaltiger Batteriesysteme.“
Das Argonne National Lab ist eines der größten interdisziplinären Forschungszentren des Energieministeriums der Vereinigten Staaten und koordiniert als ein bedeutendes Zentrum grundlegender und anwendungsbezogener Batterieforschung viele nationale Aktivitäten in diesem Bereich. Eine Reihe technologischer Entwicklungen, die heute breiten Einsatz in Batterien für die Elektromobilität finden, gehen auf Forschung am Argonne National Laboratory zurück.
In Europa hat sich Nordrhein-Westfalen mit Schwerpunkten in Münster, Aachen und Jülich zum Epizentrum der Batterieforschung entwickelt und setzt diesen Weg mit dem Aufbau der Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster – einer weltweit einzigartigen Forschungsinfrastruktur – gemeinsam mit dem Bund konsequent fort.
Die Delegation um Ministerin Brandes ist im Rahmen des NRW-USA-Jahres noch bis Donnerstag in Amerika. Die Erkenntnisse der Reise werden aufbereitet und den Hochschulen, Forschungseinrichtungen und dem Wissenschaftsausschuss des Landtages präsentiert.
Hintergrund NRW-USA-Jahr
Das Land Nordrhein-Westfalen und die Vereinigten Staaten von Amerika verbindet eine Geschichte von rund 340 Jahren. Mit keiner anderen Region außerhalb Europas unterhält Nordrhein-Westfalen vergleichbare Beziehungen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft wie zu den USA. Die Landesregierung möchte diese Beziehung in besonderem Maße würdigen und hat 2023/2024 zum NRW-USA-Jahr unter dem Motto „A Perfect Match“ ausgerufen.
Als sich im 17. Jahrhundert 13 mennonitische Familien aus Krefeld in Pennsylvania niederlassen, ist dies die erste deutsche Ansiedlung in der Neuen Welt. Daran wird am German-American Day am 6. Oktober erinnert. 340 Jahre später begegnen sich die USA und unser Land in tiefer Freundschaft und auf dem Fundament gemeinsamer Interessen. Die Verbundenheit zwischen Nordrhein-Westfalen und den USA ist heute lebendiger denn je: Mehr als 1.700 US-Unternehmen sind in Nordrhein-Westfalen aktiv, ebenso gibt es 33 Städtepartnerschaften. Hinzu kommen 98 Schulpartnerschaften und 290 Hochschulkooperationen – sie alle sorgen für einen vitalen Austausch vor allem zwischen jungen Menschen.
Foto: Argonne Labor-Direktor Paul Kearns (links), Wissenschaftsministerin Ina Brandes (Mitte) und Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der Universität Münster (rechts) präsentieren das MoU. Im Hintergrund: Mitglieder der Delegation und des Argonne Labors. Quelle: MKW NRW.