Umweltministerium berichtet zur Sonderüberprüfung von Kläranlagen auf Legionellen-Belastung 290 amtliche Proben aus NRW-Kläranlagen überprüft – 28 Befunde positiv

11. Dezember 2013
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Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat eine erste Zwischenbilanz seiner landesweiten Sonderprüfung von Kläranlagen auf Legionellen-Belastung gezogen. Das Landesumweltamt (LANUV) hat hierzu 29 Kläranlagen in NRW in den Monaten September und Oktober amtlich beprobt. Demnach sind in 290 amtlich entnommenen Kläranlagenproben 28 positive Legionellenbefunde festgestellt worden. Die positiven Befunde wiesen meist Konzentration um 500 koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 Milliliter auf. Dies ist eine geringe Belastung. Bei einer Kläranlage allerdings wurden deutlich höhere Werte festgestellt. Hierbei handelte es sich um die kommunale Kläranlage in Kreuztal, in deren Belebungsbecken zwischen 140.000 und 2,6 Millionen KBE pro 100 Milliliter festgestellt wurde. Es handelt sich dabei aber um eine andere Legionellenart als die, die im Sommer in Warstein zu Erkrankungen geführt hat. Weitergehende Untersuchungen wurden bereits in die Wege geleitet. Mit ersten Ergebnissen wird in den nächsten Tagen gerechnet. Danach wird das Umweltministerium über weitere Vorsorgemaßnahmen entscheiden.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Minister setzt Experten-Kommission ein

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat heute eine erste Zwischenbilanz seiner landesweiten Sonderprüfung von Kläranlagen auf Legionellen-Belastung gezogen. Das Landesumweltamt (LANUV) hat hierzu 29 Kläranlagen in NRW in den Monaten September und Oktober amtlich beprobt. Demnach sind in 290 amtlich entnommenen Kläranlagenproben 28 positive Legionellenbefunde festgestellt worden. Die positiven Befunde wiesen meist Konzentration um 500 koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 Milliliter auf. Dies ist eine geringe Belastung.Bei einer Kläranlage allerdings wurden deutlich höhere Werte festgestellt. Hierbei handelte es sich um die kommunale Kläranlage in Kreuztal, in deren Belebungsbecken zwischen 140.000 und 2,6 Millionen KBE pro 100 Milliliter festgestellt wurde. Es handelt sich dabei aber um eine andere Legionellenart als die, die im Sommer in Warstein zu Erkrankungen geführt hat. Weitergehende Untersuchungen wurden bereits in die Wege geleitet. Mit ersten Ergebnissen wird in den nächsten Tagen gerechnet. Danach wird das Umweltministerium über weitere Vorsorgemaßnahmen entscheiden.

Eine unmittelbare gesundheitliche Belastung durch die Legionellen-Belastung der kommunalen Kläranlage in Kreuztal sehen Experten derzeit nicht. „Aufgrund der abgedeckten Vorklärbecken und der Filtration der Abluft wird davon ausgegangen, dass im Gegensatz zu Warstein ein deutlich geringeres bzw. nicht vorhandenes Ausbreitungsrisiko für Legionellen gegeben ist“, sagte Professor Dr. Martin Exner vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn.

Das Umweltministerium hatte im September wegen des Legionellen-Ausbruchs in der Stadt Warstein ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Gefahrenabwehr und Ursachenforschung angeordnet. Es beinhaltete unter anderem eine landesweite Sonderüberprüfung bautechnisch gleicher oder ähnlicher Kläranlagen wie in Warstein. Als Konsequenz aus diesen Zahlen wird Umweltminister Johannes Remmel eine Experten-Kommission ins Leben rufen. Diese soll eine Auswertung der Analyseergebnisse vornehmen, Vorschläge für Vorsorgemaßnahmen und mögliche Anforderungen an technische Nachrüstungen präsentieren sowie mögliche Gefahrenrisiken identifizieren soll, wie es zur Entstehung von gefährlichen Mikroorganismen in Kläranlagen kommen kann. „Die Empfehlungen der Experten-Kommission sollen uns helfen, den Gesundheitsschutz weiter zu stärken“, sagte der Minister.

Neben der amtlichen Beprobung hat es in den letzten Monaten auch Ergebnisse aus der Selbstüberwachung durch die Betreiber gegeben. Diese Auswertung der Ergebnisse ergab, dass bei 58 von 80 Kläranlagen keine Legionellen nachgewiesen werden konnten. Bei 22 Anlagen wurden Legionellen oberhalb der Bestimmungsgrenze nachgewiesen.

Im Rahmen dieser Selbstüberwachung wurde bei der Zentralkläranlage in Herford eine deutlich erhöhte Legionellen-Konzentration von 2,3 Millionen KBE in den Proben festgestellt. Dieser Wert konnte bei 3 amtlichen Nachuntersuchungen im Oktober jedoch nicht mehr bestätigt werden. Alle 3 amtlichen Proben lagen unterhalb von 100 KBE.


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