Turbo für Talente: 40 neue Talentscouts haben ihre Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen
Ministerin Ina Brandes: Inzwischen gehört das Programm zu den größten Projekten für gute Bildungschancen in Deutschland
Sie ermutigen, begleiten und helfen Schülerinnen und Schüler, die Schätze ihrer individuellen Talente und Neigungen auf ihrem Weg in Studium und Beruf zu heben: Talentscouts in Nordrhein-Westfalen begleiten professionell die Bildungsbiographie junger Menschen.
Sie ermutigen, begleiten und helfen Schülerinnen und Schüler, die Schätze ihrer individuellen Talente und Neigungen auf ihrem Weg in Studium und Beruf zu heben: Talentscouts in Nordrhein-Westfalen begleiten professionell die Bildungsbiographie junger Menschen. 40 neue Talentscouts haben nun erfolgreich ihre Weiterbildung absolviert. Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, überreichte gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen, die Abschlusszertifikate.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Talentscouting wirkt! Jede einzelne Erfolgsgeschichte ist der Beweis, dass gute Bildung unabhängig von Wohnort oder Herkunft für alle möglich ist. Inzwischen gehört das Programm zu den größten Projekten für gute Bildungschancen in Deutschland. Auch im Ausland wurde erkannt, dass das Talentscouting eine großartige Möglichkeit ist, junge Menschen auf ihrem Weg in ein Studium oder eine Ausbildung zu unterstützen. Von der individuellen, professionellen Begleitung profitieren sowohl die Jugendlichen als auch der Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen, der qualifizierte Fachkräfte braucht.“
Prof Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen: „30.000 Jugendliche aus ganz Nordrhein-Westfalen profitieren inzwischen von dieser wirklich erfolgreichen Form der Talentförderung. Das NRW-Talentscouting ist damit eine Blaupause für die flächendeckende Hebung von Talentreserven. Angesichts der riesigen Herausforderungen in den Ausbildungssystemen ist es gut und richtig, dass dieses Programm in Nordrhein-Westfalen systematisch ausgebaut wird. Besonders freut uns, dass das zunehmend auch bundesweite Beachtung findet.“
Seit 2014 fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen das NRW-Zentrum für Talentförderung mit Sitz in Gelsenkirchen. Landesweit begleiten inzwischen über 100 Talentscouts kontinuierlich mehr als 30.000 Schülerinnen und Schüler an etwa 550 Schulen in Nordrhein-Westfalen auf ihrem individuellen Bildungsweg. Damit ist das nordrhein-westfälische Talentscouting eines der größten Programme für mehr Chancengerechtigkeit in Deutschland. Laut einer Langzeitstudie (seit 2017) des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung verhilft das Talentscouting zu einer individuell passgenauen Ausbildungswahl und hat so einen positiven Einfluss auf die Chancengerechtigkeit: Jugendliche ohne akademischen Familienhintergrund nehmen im Talentscouting-Programm häufiger ein Studium auf; Jugendliche aus Akademiker-Familien entscheiden sich im Talentscouting-Programm häufiger für eine duale Ausbildung. Beide Effekte zusammengenommen, verringern die Chancenungleichheit beim Hochschulzugang um über 70 Prozent. Zudem bricht das Talentscouting die geschlechtstypische Berufswahl auf. Der Anteil der Studierenden in einem geschlechtsuntypischen Studiengang verdoppelt sich im Talentscouting-Programm. So nehmen junge Frauen häufiger ein MINT-Studium, junge Männer nehmen häufiger ein Lehramtsstudium auf. Die Talentscouts, die alle im NRW-Zentrum für Talentförderung eine berufsbegleitende zertifizierte Weiterbildung absolviert haben, sind mittlerweile an 23 Hochschulen in Nordrhein-Westfalen angestellt und begleiten Schülerinnen und Schüler ergebnisoffen beim Übergang von der Schule in eine Ausbildung oder ein (duales) Studium.
Das Talentscouting-Programm findet bundesweite Aufmerksamkeit und Nachahmer in mehreren Bundesländern. Neben Talentscouts der kooperierenden Partnerhochschulen aus Nordrhein-Westfalen wurden nun erstmals auch Talentscouts von Hochschulen aus Hessen und vom größten deutschen Begabtenförderungswerk, der Studienstiftung des deutschen Volkes, zertifiziert. Hinzu kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TalentKollegs Ruhr in Gelsenkirchen, Hagen und Oberhausen, des Schülerstipendienprogramms NRWTalente und der Stadt Gelsenkirchen.
Über 100 Talentscouts nutzten den Tag der feierlichen Zertifikatsverleihung außerdem für ein Netzwerktreffen und tauschten sich zu neuen Instrumenten ihrer Arbeit aus.
Hintergrund
Das NRW-Zentrum für Talentförderung der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen hat sich in den vergangenen Jahren zur zentralen Plattform für Talentförderung in Nordrhein-Westfalen entwickelt. Neben dem landesweiten Ausbau des Talentscoutings werden hier weitere innovative Formate für mehr Chancengerechtigkeit organisiert und umgesetzt, wie beispielsweise das Schülerstipendienprogramm NRWTalente und die TalentKollegs Ruhr. Zudem bietet das NRW-Zentrum für Talentförderung Qualifizierungsformate etwa für Lehrkräfte oder Schulsozialarbeitende an, die sich für die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen insbesondere aus Familien ohne akademischen Hintergrund einsetzen. Das Talentzentrum wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen getragen.
Mehr Informationen: www.nrw-talentzentrum.de