Straßen.NRW: Gedenken im Zeichen eines tragischen Todes
Mit einer landesweiten Gedenkminute haben Mitarbeiter von Straßen.NRW heute gemeinsam an die verunglückten Kolleginnen und Kollegen erinnert. Mit der Gedenkminute wollte der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen allen Betroffenen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit für einen Moment der inneren Einkehr geben.
Mit einer landesweiten Gedenkminute haben Mitarbeiter von Straßen.NRW heute gemeinsam an die verunglückten Kolleginnen und Kollegen erinnert. Mit der Gedenkminute wollte der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen allen Betroffenen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit für einen Moment der inneren Einkehr geben. Die traditionelle Gedenkveranstaltung am Buß- und Bettag an der Autobahnkapelle St. Antonius in Gescher konnte in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden.
Straßen.NRW erinnerte in diesem Jahr auch an einen jungen Vermessungstechniker, der im Juni bei Arbeiten auf der A3 starb. Der junge Mann arbeitete auf dem Seitenstreifen, als ein Lastwagenfahrer die abgesicherte Baustelle übersah und auf das Absicherungsfahrzeug auffuhr. Die Familie des im Sommer verunglückten Vermessungstechnikers besuchte gemeinsam mit Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst und Straßen.NRW-Direktor Dr. Sascha Kaiser das Mahnmal und legte an der Gedenkstätte in Gescher einen Kranz nieder.
„Mit der Gedenkminute erinnern wir nicht nur an die verstorbenen Kolleginnen und Kollegen, sondern rufen uns auch ins Bewusstsein, wie gefährlich die Arbeit auf den Straßen ist“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst. Eine Mahnung an die Mitarbeiter, die Gefahr nicht aus den Augen zu verlieren, aber auch ein Appell an alle Verkehrsteilnehmer, Vorsicht und Rücksicht walten zu lassen: „Landesbetrieb und Verkehrsministerium setzen alles daran, den Arbeitsplatz Straße so sicher wie möglich zu gestalten. Wir appellieren an alle Autofahrer, aufmerksam und rücksichtsvoll zu sein, damit solch schreckliche Unfälle wie in diesem Sommer nicht passieren.“
Seit 1993 haben 20 Mitarbeiter im Dienst von Straßen.NRW ihr Leben verloren. 547 „fremdverschuldete Unfälle mit Personenschaden“ – wie es in der Statistik heißt – hat es seit 1993 bei Straßen.NRW gegeben.
Straßenwärter sind täglich im Dienst der Sicherheit unterwegs. Sie haben von der Autobahn bis zur Kreisstraße Strecken im Blick, sichern Gefahrenstellen ab und reparieren Schäden. Bei Unfällen sperren sie Fahrbahnen und sorgen anschließend für die Reinigung. Im Winter sind sie als erste auf der Straße, um sie von Schnee und Eis zu befreien. Straßenwärter sorgen dafür, dass der Verkehr läuft. „Und dafür verdienen sie Anerkennung und Respekt“, betont Straßen.NRW-Direktor Kaiser. Wer einmal bei Regen oder Dunkelheit die Arbeiten zum Beispiel auf der Autobahn begleitet habe, gehe sofort vom Gas, wenn die orangefarbenen Blinklichter der Einsatzfahrzeuge auftauchten. „Diese Umsicht zeigen aber leider nicht alle Verkehrsteilnehmer“, weiß Kaiser. Stattdessen komme es immer wieder vor, dass die Männer und Frauen beschimpft würden. „Jeder sollte sich klarmachen, dass diese Menschen für die Sicherheit aller auf den Straßen unterwegs sind.“
Hintergrund
- Von Januar bis Oktober 2020 hat es neben dem tödlichen Unfall bei Dinslaken sechs weitere Unfälle gegeben, bei denen Mitarbeiter von Straßen.NRW durch Verkehrsteilnehmer verletzt wurden. Die betroffenen Mitarbeiter leiden nicht nur unter ihren körperlichen Verletzungen, sondern auch unter psychischen Belastungszuständen.
- 20 Beschäftigte von Straßen.NRW kamen seit 1993 bei Unfällen durch Fremdverschulden ums Leben.
- Straßen.NRW investiert in die Sicherheit seiner Mitarbeiter. Die persönliche Schutzausrüstung wird stetig weiterentwickelt, mit einem Risiko-Parcours werden Straßenwärterinnen und Straßenwärter geschult. Seit 2019 ist Straßen.NRW Sicherheitspartner des Bundesministeriums für Verkehr. Als erste Landesstraßenbauverwaltung hatte sich der Landesbetrieb an der so genannten „Allianz für Sicherheit“ beteiligt, die für die Ausrüstung von LKW mit Abbiegeassistenten steht.
- Damit die Trauer um die im Einsatz getöteten Kolleginnen und Kollegen einen Ort hat, aber auch, um in der Öffentlichkeit auf den gefährlichen Arbeitsplatz Straße aufmerksam zu machen, unterhält der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen an der A31-Autobahnkapelle bei Gescher eine Gedenkstätte. Die über zwei Meter hohe Stahlskulptur an der Autobahnkapelle St. Antonius ist im Oktober 1999 eingeweiht worden. Die Kranzniederlegung zum Gedenken an die verstorbenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter findet alljährlich am Buß- und Bettag statt.