Riesen-Wolke macht Forschungsdaten sicher

Hochschulen Nordrhein-Westfalens können gemeinsam 15 Petabyte Cloud nutzen. Land stellt 10 Millionen Euro für „DataStorage.nrw“ und weitere landesweite IT-Dienste bereit

6. Dezember 2023
Ein Serverraum

Damit die Forschungsdaten noch zuverlässiger gesichert werden können, stellt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft 10 Millionen Euro für einen riesigen Cloudspeicher und die bessere digitale Vernetzung der Hochschulen beim Forschungsdaten-Management untereinander zur Verfügung.

Kultur und Wissenschaft

Besonders seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurden vermehrt Hackerangriffe auf Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften festgestellt. Damit die Forschungsdaten unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch zuverlässiger gesichert werden können, stellt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen 10 Millionen Euro für einen riesigen Cloudspeicher und die bessere digitale Vernetzung der Hochschulen beim Forschungsdaten-Management untereinander zur Verfügung.

500 Milliarden DIN-A4-Seiten passen auf den Speicherplatz von einem Petabyte (PB). Die neue Plattform „DataStorage.nrw“ fasst sogar die zehnfache Menge– ein gewaltiger Datenspeicher, den jetzt alle öffentlich-rechtlichen Hochschulen des Landes nutzen können. Vergleichbar ist das System mit einer Cloud, auf der die Forscherinnen und Forscher ihre Daten unkompliziert, jederzeit und von jedem Ort aus ablegen, gemeinsam bearbeiten und verwalten können – von Labormesswerten über Simulationen von Experimenten bis hin zu umfangreichen Studien. Die Federführung für die Speicherplattform „DataStorage.nrw“ liegt bei der RWTH Aachen in enger Zusammenarbeit mit den Universitäten Duisburg-Essen, Köln und Paderborn sowie der Digitalen Hochschule NRW.

Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Die wertvollen Forschungsdaten unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind die Voraussetzung dafür, dass wir die großen Herausforderungen der Zukunft meistern können. Mit der neuen Speicherplattform für alle Hochschulen können die Daten noch sicherer gespeichert werden. Die Vernetzung der Hochschulen untereinander erleichtert zudem den wissenschaftlichen Austausch. Es ist eine kluge Entscheidung der Hochschulen, gemeinsam Lösungen für mehr Cybersicherheit für das Arbeiten über Hochschulgrenzen hinweg zu finden.“

„DataStorage.nrw“ wird mit seinen Speichern an den Standorten Aachen, Duisburg-Essen, Köln und Paderborn betrieben. Der mögliche Ausfall eines Standorts – beispielsweise durch einen Cyberangriff – wird durch die drei weiteren Hochschulen aufgefangen. Das Projekt zur Unterstützung des Forschungsdatenmanagements baut auf dem Vorgängerprojekt „RDS.nrw“ auf, bietet aber gemeinsam die dreifache Speicherkapazität und kann erstmals zusammen mit der neuen Software Coscine.nrw von allen Hochschulen genutzt werden. Die Plattform Coscine wird seit 2018 an der RWTH Aachen als Open-Source-Software entwickelt und schafft für Forschende eine Umgebung, in der das Management der Forschungsdaten umgesetzt werden kann. Sie können gestalten, wer Zugriff auf ihre Forschungsdaten erhält, welche projektspezifischen Metadaten vergeben werden und welche Daten archiviert werden.

Durch diese Synergieeffekte werden Kosten und Aufwand gespart. Das gilt auch für die weiteren landesweiten IT-Dienste zur Unterstützung beim Umgang mit Forschungsdaten, die dieses Jahr in Nordrhein-Westfalen gestartet sind. Dabei handelt es sich um landesweite IT-Dienste auf Basis von Open-Source-Lösungen, mit denen die Hochschulen bei der Softwareprogrammierung, -versionierung und -publikation sowie bei der Einrichtung von Arbeitsumgebungen für interaktives Rechnen unterstützt werden. Beide Dienste erhalten auch Zugriff auf den Speicherplatz von DataStorage.nrw. Bisher schulterten viele Hochschulen solche IT-Dienste allein – sowohl mit unterschiedlichen Speichern als auch mit unterschiedlicher Software. Enheitliche Standards erleichtern jetzt die hochschulübergreifende Zusammenarbeit der Forschenden und reduziert gleichzetig den Wartungsaufwand.

Weitere Infos:

https://www.mkw.nrw/hochschule-und-forschung/digitalisierung-hochschule-und-wissenschaft/forschungsdatenmanagement-fdm

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