Präsenz vor Ort: Land vergibt Jahresstipendien an drei Musikerinnen mit Kind
Stipendium fördert Vereinbarkeit von künstlerischer Arbeit und Familie – 700 Euro pro Monat für herausragende Künstlerinnen
Drei nordrhein-westfälische Musikerinnen haben das „Stipendium für Künstlerinnen mit Kindern – Präsenz vor Ort“ gewonnen: die Cellistin und Gambistin Evelyn Buyken (Köln), die Geigerin Sabine Akiko Ahrendt (Köln) und die Klarinettistin Eva Bolarinwa (Mönchengladbach). Sie erhalten für den Zeitraum von Januar bis Dezember 2018 je eine Fördersumme in Höhe von 700 Euro pro Monat. Das bundesweit einmalige Stipendium wird zum 11. Mal vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Frauenkulturbüro NRW vergeben.
Drei nordrhein-westfälische Musikerinnen haben das „Stipendium für Künstlerinnen mit Kindern – Präsenz vor Ort“ gewonnen: die Cellistin und Gambistin Evelyn Buyken (Köln), die Geigerin Sabine Akiko Ahrendt (Köln) und die Klarinettistin Eva Bolarinwa (Mönchengladbach). Sie erhalten für den Zeitraum von Januar bis Dezember 2018 je eine Fördersumme in Höhe von 700 Euro pro Monat. Das bundesweit einmalige Stipendium wird zum 11. Mal vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Frauenkulturbüro NRW vergeben.
„Für Musikerinnen sind Kontinuität und Disziplin unbedingte Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. „Mit dem Stipendium wollen wir sie dabei unterstützen, künstlerisches Schaffen mit familiären Verpflichtungen zu vereinbaren.“
Das Stipendium wird alle zwei Jahre an herausragende Künstlerinnen vergeben. Eine Besonderheit liegt darin, dass es keine Präsenzpflicht gibt – die geförderten Künstlerinnen können an ihrem Wohnort arbeiten. 2018 wurde das Stipendium zum zweiten Mal in der Sparte Musik ausgeschrieben. Bewerben konnten sich professionelle Musikerinnen mit mindestens einem Kind bis zu 14 Jahren, die in Nordrhein-Westfalen leben und arbeiten. Die Auswahl unter insgesamt 53 Bewerberinnen traf eine siebenköpfige Jury.
Aus der Jurybegründung
Die Cellistin und Gambistin Evelyn Buyken (Köln) ist Gründerin und Leiterin des Cölner Barockorchesters. Sie vereint mannigfaltige Facetten einer herausragenden künstlerischen Persönlichkeit, indem sie von der musikalischen Leitung über kuratorisch-dramaturgische Programmentwicklung bis hin zur konzeptionellen Projektentwicklung das Cölner Barockorchester prägt und permanent weiterentwickelt. Neben ihrer musikalischen Exzellenz im Bereich historischer Aufführungspraxis begleitet Evelyn Buyken ihre Arbeit auch wissenschaftlich und setzt sich nicht nur mit der Spielweise und Form der Alten Musik auseinander, sondern hinterfragt zudem die Stellung des Musikerberufs sowohl im heutigen gesellschaftlichen Kontext als auch in vergangenen gesellschaftlichen Epochen.Die vielseitige Geigerin Sabine Akiko Ahrendt (Köln) überzeugt die Jury mit hervorragender interpretatorischer und technischer Befähigung. Zudem stellt sich Sabine Akiko Ahrendt den musikalischen Entwicklungen der Gegenwart und ihrer Klangränder – auch in performativer Hinsicht – und entwickelt aufregende interdisziplinäre Projekte sowohl im Kollektiv als auch zur solistischen Aufführung. Sie ist Mitgründerin sowohl von radikal translation, welches die Grenzen zwischen Leinwand und Bühne, zwischen Kino und Konzertsaal auslotet, als auch vom Ensemble PRAESENZ, in welchem der Schwerpunkt auf der Erarbeitung von Konzertdramaturgien liegt, in denen Ästhetik, Philosophie und spielerische Leichtigkeit zusammenwirken. Zudem ist sie Mitglied bei verschiedenen Ensembles im Bereich Neue Musik wie dem Ensemble Garage und dem Ensemble Contrechamps (Genf).
Die Klarinettistin Eva Bolarinwa (Mönchengladbach) hat sich schon sehr früh in ihrer Karriere der Kammermusik mit dem Trio Sonartis gewidmet. Ihr herausragendes künstlerisches Können ist in jeder ihrer musikalischen Interpretationen zu hören. Sie fasziniert mit der Ausarbeitung feinster Nuancen, ist aber gleichzeitig kraftvoll, mitreißend und gibt sich der Unmittelbarkeit des musikalischen Ausdrucks hin. Durch ihre Begeisterung und musikalische Neugier widmet sie sich glaubhaft dem Dialog mit dem Publikum und gewährt im Rahmen der von ihr entwickelten Reihe „Hauskonzerte“ dem Publikum einen authentischen und hochqualitativen Einblick in das Denken, Fühlen und Handeln von Musizierenden. Diesen Weg entwickelte sie mit der Gründung eines interdisziplinären KlangKunstFestivals, welches den Dialog mit anderen Künsten wie Tanz oder Film sucht, weiter fort.