Parlamentarischer Staatssekretär Becker: Natur Natur sein lassen
Auf 101 Gebiete mit mehr als 8.000 Hektar Fläche herrscht in NRW offiziell Wildnis. Das bedeutet: Der Mensch hält sich zurück und beobachtet, wie die Natur sich von selbst entfaltet. Das gilt auch für die ehemaligen Industrieflächen im Emscher Landschaftspark, auf denen seit fast 20 Jahren eine besondere Form von Wildnis entstanden ist. „Es ist erstaunlich, welche Vielfalt sich entwickelt, wenn wir die Natur Natur sein lassen. Jüngste Forschungen bestätigen, dass gerade der großstädtische Raum in Nordrhein-Westfalen eine sehr hohe Artenvielfalt aufweist. So entsteht eine neue Form des Naturerbes aus unserem industriellen Erbe“, sagte Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär im Umweltministerium, bei seinem Besuch des UNESCO-Welterbes Zeche Zollverein im Rahmen der Sommertour „WildesNRW“.
Parlamentarischer Staatssekretär informiert sich auf UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein über urbane Wildnis und Industriewaldprojekt Ruhrgebiet
20. Station der Sommertour „WildesNRW“
Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:
Auf 101 Gebiete mit mehr als 8.000 Hektar Fläche herrscht in NRW offiziell Wildnis. Das bedeutet: Der Mensch hält sich zurück und beobachtet, wie die Natur sich von selbst entfaltet. Das gilt auch für die ehemaligen Industrieflächen im Emscher Landschaftspark, auf denen seit fast 20 Jahren eine besondere Form von Wildnis entstanden ist. „Es ist erstaunlich, welche Vielfalt sich entwickelt, wenn wir die Natur Natur sein lassen. Jüngste Forschungen bestätigen, dass gerade der großstädtische Raum in Nordrhein-Westfalen eine sehr hohe Artenvielfalt aufweist. So entsteht eine neue Form des Naturerbes aus unserem industriellen Erbe“, sagte Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär im Umweltministerium, heute bei seinem Besuch des UNESCO-Welterbes Zeche Zollverein im Rahmen der Sommertour „WildesNRW“.
Wildnisgebiete haben für die biologische Vielfalt eine zentrale Bedeutung. Mit seinen Wildnisgebieten leistet das Land NRW einen wichtigen Beitrag zur nationalen Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung. Diese gibt das Ziel vor, fünf bis zehn Prozent der Waldflächen für natürliche Entwicklung bereitzustellen. Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW hat im Staatswald Nordrhein-Westfalen bisher einen Nationalpark ausgewiesen sowie rund 170 Naturwaldzellen und Wildnisgebiete. Damit entwickelt sich derzeit auf über 16.000 Hektar und rund elf Prozent der staatlichen Waldflächen der „Urwald von morgen“.
Eine wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2013 hat ergeben, dass das etwa 100 Hektar große Areal der ehemaligen Zeche Zollverein zu den artenreichsten Industriebrachen des Ruhrgebiets zählt. Die Standortvielfalt des Geländes begünstigt die Entwicklung einer vielfältigen industrietypischen Flora. 540 Pflanzenarten wurden nachgewiesen, darunter in NRW gefährdete und stark gefährdete Arten, wie das Kleine Tausendgüldenkraut, das Raue Vergissmeinnicht, die Ackerröte oder die Europäische Wasserfeder. „Gerade urbane Wildnisgebiete auf ehemals industriell genutzten Böden haben eine besondere Bedeutung für die grüne städtische Infrastruktur. Diese urbanen Wildnisinseln sind Garanten für die biologische Vielfalt“, sagte Becker.
Der Strukturwandel im Ruhrgebiet hat seit Jahrzehnten große industriell vorgenutzte Brachflächen hinterlassen. Das Phänomen der spontanen Eigenentwicklung hin zum „wilden“ Wald hat sich das „Industriewald-Projekt Ruhrgebiet“ zu eigen gemacht. Entstanden aus der Inter-nationalen Bauausstellung Emscher Park, verfolgt das Industriewald-projekt das Ziel, Natur Natur sein zu lassen. Betreut wird das Projekt vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW.
Unter dem Motto „WildesNRW" informieren sich Minister Remmel und der Parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium, Horst Becker, auf ihrer landesweiten Sommertour über die Vielfalt an Lebens-räumen in NRW, über Artenreichtum und Artenverlust sowie erfolgreiche Schutzprojekte vor Ort. „Unser Land hat eine einzigartige und beeindruckende Natur, es ist ein Hort für Tausende von Tieren und Pflanzen – ein Schatz direkt vor unserer Tür. Ein Schatz, der immer wieder neu entdeckt werden will. Aber eben auch ein Schatz, den es für die nächsten Generationen zu erhalten gilt. Die ‚Urwälder von morgen‘ bereichern unser Naturerbe und sind ein wichtiger Teil unserer Strategie zum Schutz unserer Artenvielfalt“, sagte Becker.
Weitere Informationen
Wildnisgebiete in NRW:
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/wildnis/de/waelder/profit
Faltblatt zur neuen Naturschutzpolitik in NRW:
http://www.umwelt.nrw.de/extern/epaper/2014/neue_naturschutzpolitik/
Broschüre zu den 14 Naturparken und dem Nationalpark Eifel:
http://www.umwelt.nrw.de/extern/epaper/2014/naturparke_nrw/
Link zum neuen Web-Video „NaturErleben NRW“:
https://www.youtube.com/watch?v=KKm72NW9w4M
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Sarah Preuß, Telefon 0211 4566-839.
Kontakt
Pressekontakt
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
E-Mail: | Presse [at] mulnv.nrw.de |
---|
Bürgeranfragen
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
E-Mail: | nrwdirekt [at] nrw.de |
---|
Pressekontakt
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen
Telefon: | 0211 / 837-1134 |
---|---|
E-Mail: | presse [at] stk.nrw.de |