Naturparke Sauerland-Rothaargebirge, Teutoburger Wald/Eggegebirge und Nordeifel gewinnen Naturpark-Wettbewerb

Ministerin Heinen-Esser: Mit innovativen und kreativen Ideen gehen die Naturparke aktuelle Herausforderungen an – von den Auswirkungen des Klimawandels, über die Waldschäden bis zum nachhaltigen Tourismus

7. Februar 2022

Die Naturparke Sauerland-Rothaargebirge, Teutoburger Wald/Eggegebirge und Nordeifel sind die Gewinner des Landeswettbewerbs Naturpark.2024.Nordrhein-Westfalen.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Die Naturparke Sauerland-Rothaargebirge, Teutoburger Wald/Eggegebirge und Nordeifel sind die Gewinner des Landeswettbewerbs Naturpark.2024.Nordrhein-Westfalen. Das einstimmige Jury-Votum gab Umweltministerin Ursula Heinen-Esser bei der Auszeichnung am Montag, 7. Februar 2022, in Düsseldorf bekannt. Für die Umsetzung der Beiträge stellt das Umweltministerium rund eine Million Euro Fördermittel zur Verfügung.

„Die Wettbewerbsbeiträge zeigen, wie wichtig und wertvoll die Arbeit der Naturparke ist. Mit innovativen und kreativen Ideen gehen die Naturparke aktuelle Herausforderungen an – von den Auswirkungen des Klimawandels, über die Waldschäden bis zum nachhaltigen Tourismus. Der Outdoor-Boom in Corona-Zeiten ist positiv, muss aber in vernünftige Bahnen gelenkt werden. Es freut mich, dass wir mit dem Naturpark-Wettbewerb so vielseitige Innovationen in unseren Naturparken unterstützen können. Den Naturparken und ihren Partnern wünsche ich viel Erfolg bei der Umsetzung – Natur und Mensch werden hiervon auf vielfältige Weise profitieren“, sagte Ministerin Heinen-Esser.

Unter den geförderten Projekten vergibt die Jury als besondere Auszeichnung – unabhängig von der beantragten Fördersumme – einen ersten, zweiten und dritten Preis. Die Auszeichnung fand Corona-bedingt in einem kleinen Rahmen im Ministerium statt; jeder der ausgezeichneten Naturparke war mit lediglich einer kleinen Delegation vertreten.

Mit dem ersten Preis wurde der Naturpark Sauerland-Rothaargebirge für seinen Beitrag „Wald-Klima-Lernort Hohe Bracht“ ausgezeichnet. Vor dem Hintergrund der massiven Sturm- und Borkenkäferschäden rückt der Naturpark die Klimaanpassung der Wälder in den Mittelpunkt. Ziel ist es, das genetische Potenzial alter Bäume für die Entwicklung klimastabiler Wälder zu erforschen und erlebbar zu machen. Gemeinsam mit der Bevölkerung sollen Altbäume identifiziert werden, die aufgrund ihrer Anpassung an die regionalen Boden- und Klimabedingungen für die Gewinnung von Jungpflanzen besonders geeignet sind. Die Entwicklung der jungen Pflanzen soll in einem etwa drei Hektar großen „Freilandlabor“ wissenschaftlich begleitet und für Interessierte auch digital erlebbar gemacht werden.  Der Naturpark erhält eine Förderung in Höhe von rund 140.000 Euro.

Als zweiten Preisträger würdigte die Jury den Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge. Dieser konnte mit seinem Projekt „Naturpark im (Klima-)Wandel – Auf zu neuen Wegen!“ überzeugen. Als besonders innovativ würdigte die Jury die Zusammenarbeit des Naturparks mit einem regionalen Verkehrsbetrieb. Vorgesehen ist der Einsatz eines umweltfreundlich betriebenen Busses unter anderem zur Vernetzung von Naturparkangeboten. In dem „KlimaWandelBus“ werden die Fahrgäste über Bildschirme und speziell entwickelte Applikationen über den Naturpark, Klimawandel und Klimaschutz informiert. Geplant ist zudem die Schaffung von neuen Naturerlebnisangeboten im Gelände. Der Naturpark kann mit rund 200.000 Euro Förderung rechnen.

Mit dem dritten Preis zeichnet die Jury den Beitrag „Naturpark Nordeifel – Natürlich nachhaltig!“ aus. Mit dem innovativen Projekt möchte der Naturpark mit seinen Partnern gastronomische Versorgungslücken an touristischen Wegen schließen und gleichzeitig nachhaltige Produkte und landwirtschaftliche Betriebe aus der Region unterstützen. Damit greift der Naturpark ein bundesweit wichtiges Thema für die Entwicklung des ländlichen Raumes auf. Für sein Konzept erwartet den Naturpark eine Förderung in Höhe von rund 280.000 Euro.

Neben den drei Erstplatzierten empfiehlt die Jury auch eine Förderung der Beiträge der Naturparke Rheinland und Bergisches Land. Hierzu stellt das Umweltministerium weitere 380.000 Euro zur Verfügung.

Mit dem Konzept „Naturpark Trittsteine“ möchte der Naturpark Rheinland Informationen zum Lebensraum Erft und den Auswirkungen des Hochwassers entwickeln. Unter dem Projekttitel „Heimatmuseen 2.0“ will der Naturpark Bergisches Land die vielen Heimatmuseen mit ihren Angeboten in die Naturparkarbeit integrieren, bekannter machen und hierzu auch ehrenamtliches Engagement unterstützen. Als nächsten Schritt können die Naturparke bei den jeweiligen Bezirksregierungen die entsprechenden Förderanträge einreichen. Die Umsetzung der Projekte erfolgt in den Jahren 2022 bis 2024.

Hintergrundinformationen:

Die zwölf Naturparke in Nordrhein-Westfalen sind großräumige Schutzgebiete und nehmen rund 45 Prozent der Landesfläche ein. Sie stellen Erholungs- und Umweltbildungsangebote bereit, setzen sich für den Erhalt des Naturerbes und der Kulturlandschaften ein. Zugleich sind sie wichtige Akteure im ländlichen Raum, Naherholungsgebiet für die Ballungsräume und wichtige Partner im nachhaltigen Naturtourismus.

Das Land unterstützt die Naturparke mit rund 625.000 Euro pro Jahr bei der Erhaltung und Instandsetzung der Infrastruktur in den Parken sowie mit weiteren Fördermitteln bei der Aufstellung von Naturparkplänen und der Umsetzung von Projekten. Alle drei Jahre schreibt das Umweltministerium zudem den Wettbewerb Naturpark.Nordrhein-Westfalen aus. Zudem fördert das Umweltministerium seit 2020 eine neue Naturpark-Koordinierungsstelle. Diese unterstützt gemeinsame Initiativen und Qualitätsstandards der Naturparke und die Zusammenarbeit mit lokalen bis internationalen Partnerinstitutionen.

Weitere Informationen zu Naturparken in Nordrhein-Westfalen finden Sie hier.

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