Ministerin Steffens: Land und Pflegekassen fördern Koordinierung und Qualität der Wohnberatung

26. Januar 2016

Um die Koordination, den fachlichen Austausch und die Vernetzung der Wohnberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen zu stärken, fördern das Land und die Landesverbände der Pflegekassen den Aufbau einer Landeskoordinierungsstelle.

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Um die Koordination, den fachlichen Austausch und die Vernetzung der Wohnberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen zu stärken, fördern das Land und die Landesverbände der Pflegekassen den Aufbau einer Landeskoordinierungsstelle. Dafür stellen sie bis 2017 jeweils die Hälfte der Fördersumme von rund 555.000 Euro zur Verfügung. „Wohnberatungsstellen tragen entscheidend dazu bei, dass Menschen trotz Unterstützungsbedarf, Behinderung oder altersbedingten Einschränkungen in ihrer eigenen Wohnung leben können. Ausschlaggebend ist die Kompetenz der Beraterinnen und Berater. Sie müssen genau wissen, welche Maßnahmen in der individuellen Lebens- und Wohnsituation der Betroffenen wirklich geeignet und zielführend sind. Wohnberatung soll aber nicht erst bei Pflegebedürftigkeit einsetzen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Prävention leisten“, erklärte Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens in Düsseldorf.

Der Aufbau der Landeskoordinierungsstelle ist ein Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Wohnberatung, eines Zusammenschlusses nordrhein-westfälischer Wohnberatungsstellen. Die Koordination erfolgte bisher ausschließlich ehrenamtlich. Durch die Förderung können jetzt zwei hauptberufliche Fachkräfte für die Koordinierungsaufgaben beschäftigen werden.

„Die Wohnberatungsstellen leisten wichtige Arbeit und tragen mit dazu bei, dass sich der Wunsch unserer Versicherten erfüllt, möglich lange in ihren eigenen vier Wänden bleiben zu können. Das unterstützen wir gerne“, so Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung NRW, als Koordinator der Pflegekassen.

Nordrhein-Westfalen ist eines der wenigen Bundesländer, das in den vergangenen 25 Jahren ein fast flächendeckendes Angebot an Wohnberatungsstellen entwickelt hat. Das Beratungspersonal muss einerseits das fachlich-technische Wissen in Bezug auf bauliche Maßnahmen haben. So kann eine bodengleiche Dusche sowie eine altersgerechte Beleuchtung schwere Stürze verhindern. Oder durch eine Rampe am Hauseingang können Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, selbstständig und sicher ihre Besorgungen erledigen und weiterhin am Leben in ihrem Quartier teilnehmen. Andererseits informieren die Wohnberatungsstellen über Fördermöglichkeiten und vermitteln Angebote, wenn Betroffene pflegerische, psychosoziale oder präventive Hilfe benötigen.

Zu den Aufgaben der neuen Landeskoordinierungsstelle Wohnberatung gehören neben dem Aufbau eines Netzwerks auch Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen für das Beratungspersonal sowie die Erarbeitung von Vorschlägen für Qualitätsstandards in der Beratung. Außerdem soll sie die Pflegekassen, Landesregierung und die Kommunen fachlich beraten. „Eine professionelle und unabhängige Wohnberatung muss auch eine zentrale Rolle in der altengerechten Quartiersentwicklung einnehmen. Und sie trägt als Präventionsmaßnahme zum Erhalt der Lebensqualität bei. Deshalb sollte Beratung stattfinden, bevor der Pflegefall eintritt. Wir müssen mit dem Beratungsangebot auf die Menschen zugehen und nicht darauf warten, dass sie in die Beratungsstellen kommen“, sagte Ministerin Steffens.

In Nordrhein Westfalen gibt es insgesamt 120 Wohnberatungsstellen. 50 Beratungsstellen werden von der Pflegeversicherung und den Kommunen finanziell gefördert, die übrigen organisieren andere Träger wie beispielsweise die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege. Adressen von Beratungsstellen in ihrer Nähe finden Interessierte auf der Internetseite der LAG Wohnberatung NRW unter www.wohnberatungsstellen.de.
 

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