Ministerin Steffens: Gleichstellung von Frauen in der Kirche weiter stärken

In der Evangelischen Kirche im Rheinland sind zwei Drittel aller rund 2.000 Pfarrstellen mit Männern besetzt

20. November 2015

Anlässlich des Festtages der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) „40 Jahren Gleichstellung von Frauen und Männern im Pfarramt“ würdigte Emanzipationsministerin Steffens Pionierinnen wie Maria Jepsen, die erste Frau im Bischofsamt, wie auch andere Wegbereiterinnen einer gleichberechtigen Kirche, die Pfarrerinnen wurden, als die geistlichen Ämter noch überwiegend den Männern vorbehalten waren.

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In der Evangelischen Kirche im Rheinland sind zwei Drittel aller rund 2.000 Pfarrstellen mit Männern besetzt. Frauen sind in der Minderheit, und je höher das Kirchenamt angesiedelt ist, desto größer ist der Männeranteil. „Die rheinische Kirche hat 1975 die Gleichstellung von Frauen und Männern im Pfarramt beschlossen. Das war ein wichtiger Impuls für die Chancengleichheit von Frauen. Aber für die Kirche im Rheinland gilt wie für unsere Gesellschaft: Nach wie vor gibt es strukturelle Benachteiligungen für Frauen. Deshalb ist auch in der Kirche der Einsatz für die Gleichstellung weiterhin unerlässlich“, erklärte Emanzipationsministerin Barbara Steffens in Bonn anlässlich des Festtages der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) „40 Jahren Gleichstellung von Frauen und Männern im Pfarramt“.
 
Ministerin Steffens würdigte Pionierinnen wie Maria Jepsen, die erste Frau im Bischofsamt, wie auch andere Wegbereiterinnen einer gleichberechtigen Kirche, die Pfarrerinnen wurden, als die geistlichen Ämter noch überwiegend den Männern vorbehalten waren. „Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass wir heute mit Anerkennung zurück blicken können“, so die Ministerin.
 
Gleichzeitig verwies Steffens auf bestehende Defizite, die auch durch das Gleichstellungsgesetz der EKiR bis heute nicht beseitigt sind. „Ohne Sanktionen bleiben Beschlüsse zur Gleichstellung letztlich zahnlose Tiger. Kräfte, die sich innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland für eine Frauenquote stark machen, so wie sie ab 2016 für Aufsichtsräte börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen gilt, haben meine Unterstützung“, sagte Ministerin Steffens.
 
Darüber hinaus machte die Ministerin deutlich, dass Gleichstellungspolitik neben der Frauenförderung auch ein Blick auf die Männer werfen müsse, um mehr männliche Bewerber etwa für Gesundheits- und Pflegeberufe, das Lehramt oder für Aufgaben in der Kinderbetreuung zu gewinnen.
 
Zudem forderte sie dazu auf, Gleichstellung weiter zu denken und der Diskriminierung, etwa gleichgeschlechtlich Liebender, entgegen zu wirken. „Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Identität oder seiner Lebensweise benachteiligt werden. Für die Verwirklichung dieses elementaren Menschenrechts sehe ich Politik und Kirche gleichermaßen in der Verantwortung“, sagte Steffens. Unter anderem habe die Kirche eine Vorbildfunktion als Arbeitgeberin, die gleichgeschlechtlich liebende und lebende Menschen arbeitsrechtlich nicht benachteiligen dürfe.

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