Ministerin Steffens: Frauen bei Bezahlung endlich gleichstellen – Lohnunterschiede in Betrieben transparent machen
Emanzipationsministerin nimmt zum Equal Pay Day an Straßenaktion in Düsseldorf teil
Unternehmen sollen offener über die Höhe der Einkommen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren, damit geschlechterspezifische Lohnunterschiede sichtbar werden.
Unternehmen sollen offener über die Höhe der Einkommen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren, damit geschlechterspezifische Lohnunterschiede sichtbar werden. Das fordert Emanzipationsministerin Barbara Steffens anlässlich des diesjährigen Equal Pay Days am 20. März 2015. „Es muss endlich Schluss sein mit der Benachteiligung von Frauen bei der Bezahlung. Wir brauchen ein Transparenzgesetz, das es den Beschäftigten und auch den betrieblichen Interessenvertretungen ermöglicht, die Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern zu thematisieren und Einkommensdiskriminierung zu bekämpfen“, erklärte Ministerin Steffens in Düsseldorf.
Der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern (Gender Pay Gap) in Deutschland ist seit Jahren unverändert hoch: In Nordrhein-Westfalen verdienen weibliche Beschäftigte durchschnittlich 22 Prozent weniger als Männer. Das entspricht dem Bundesdurchschnitt, mit dem Deutschland im internationalen Vergleich schlecht abschneidet. „Es ist nicht akzeptabel, dass Deutschland konstant durch einen besonders große Gender Pay Gap negativ von sich reden macht. Die Benachteiligung der Frauen im Einkommen muss noch stärker öffentlich diskutiert werden“, so die Ministerin weiter.
Über das Gehalt zu sprechen, ist allerdings in den meisten Unternehmen ein Tabu. Deshalb ist es oft schwierig, die strukturellen Unter-schiede bei der Bezahlung von Frauen und Männern im Betrieb konkret zu benennen. Ministerin Steffens: „Mit Spannung warte ich darauf, wie die Bundesregierung das nach Koalitionsvertrag vorgesehenen Gesetz zur Herstellung von Transparenz bei Löhnen und Gehältern umsetzt.“
Quer durch Nordrhein-Westfalen werden Gleichstellungsbeauftragte am Equal Pay Day mit Informationen, Veranstaltungen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen auf die unterschiedlichen Gehaltsstrukturen aufmerksam machen. Ministerin Steffens wird sich am Freitag, 20. März 2015, auf dem Schadowplatz in Düsseldorf an einer Straßenaktion beteiligen. Außerdem wird am Ministerium die rote Equal-Pay-Day-Fahne wehen.
Weitere Aktionen kommunaler Gleichstellungsbeauftragten in NRW sind unter anderem:
- Historischer Stadtrundgang zum Thema Frauenarbeit in Dorsten
- Fotoausstellung zur Lohnungleichheit in Unna
- Demonstration der Lohnlücke durch Schülerinnen und Schüler auf unterschiedlich hohen „Lohn-Podesten“ in Bünde
- „Die Karten werden neu gemischt“ – Menschenkette und Verteilung von Kartenspielen in Kleve
- Öffentlicher Gehalts-Check für Frauen und Männer in Werne
- Quiz und Aktionsstand mit lebendigen Statuen in Troisdorf
- Talkrunde zum Equal Pay Day in Dortmund
- Vorträge zu Finanzstrategien für Frauen in Köln
Hintergrund
Wann der Equal Pay Day stattfindet, wird jedes Jahr auf Grund aktueller Statistiken zu den Entgeltunterschieden zwischen Männern und Frauen neu berechnet. Das Datum markiert, wie viele Tage Frauen über den jeweiligen Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssten, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt männlicher Beschäftigter zu kommen. Anders ausgedrückt: In diesem Jahr arbeiten Frauen 79 Tage – vom 1.Januar bis zum 20.März – gratis.Der Gender Pay Gap liegt in Deutschland bei 22 Prozent, im EU-Durchschnitt bei 16 Prozent. Der Gender Pay Gap in Nordrhein-Westfalen entspricht mit 22 Prozent dem Bundesdurchschnitt, über-durchschnittliche Lohnlücken weisen Baden-Württemberg (26 Prozent), Hamburg und Bremen mit je 25 Prozent sowie Bayern, Hessen und Saarland mit je 24 Prozent auf.
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