Ministerin Scharrenbach: Von Brachflächen zu Bauflächen – Nachhaltiges Bauen kann in Würselen entstehen

7. Juni 2022
Auf dem Bild zu erkennen sind mehrere Baukräne auf einer Baustelle.

Das nachhaltige Bauen steht im Blickpunkt der Landesregierung Nordrhein-Westfalen – und das gleich im doppelten Sinne: In Würselen-Broichweiden gibt es eine vier Hektar große, zentrumsnahe Industriefläche, die auf Grund von Standortverlagerungen seit 2016 brachliegt.

Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung

Das nachhaltige Bauen steht im Blickpunkt der Landesregierung Nordrhein-Westfalen – und das gleich im doppelten Sinne: In Würselen-Broichweiden gibt es eine vier Hektar große, zentrumsnahe Industriefläche, die auf Grund von Standortverlagerungen seit 2016 brachliegt. Die Wiedernutzbarmachung von Brachflächen ist zentraler Handlungsauftrag, und so lobten das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, die Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & CO KG, vertreten durch die Wilhelm Kinkartz GmbH & Co. KG, die Stadt Würselen und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen einen Landeswettbewerb aus.

Unter dem Motto „Nachhaltig Wohnen mit Holz im Quartier Lambertz“ beteiligten sich 25 teilnehmende Teams aus Architektinnen und Architekten, Stadtplanerinnen und Stadtplanern und Landschaftsplanerinnen und Landschaftsplanern mit ihren Entwürfen. Eine unabhängige Jury hat die Preisträger des städtebaulichen Wettstreits um die Neugestaltung der ehemaligen Industriefläche in Würselen-Broichweiden hin zu einem Wohngebiet nun ausgewählt. Die Anerkennungen und Preisgelder in Höhe von insgesamt 80.000 Euro verteilen sich auf fünf Gewinner:

  • Erster Preis: Astoc Architects and Planners GmbH (Köln) zusammen mit studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH (Düsseldorf) und Lorber Paul Architekten GmbH (Köln)
  • Zweiter Preis: Architektur-Contor Müller Schlüter ACMS Architekten GmbH (Wuppertal) zusammen mit KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung (Krefeld) und mit BläserJansen Partner GbR (Dortmund)
  • Dritter Preis: pbs architekten Planungsgesellschaft mbH (Aachen) zusammen mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Bonn) und mit Fritzen Architekten + Stadtplaner BDA (Köln)
  • Vierter Preis: Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH (München) zusammen mit Ramboll Deutschland GmbH – Ramboll Studio Dreiseitl (Überlingen)
  • Anerkennungs-Preis: Architekturwerkstatt Vallentin (München) zusammen mit Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten (Regensburg)

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Ein besonderer Schwerpunkt in der Aufgabenstellung des Landeswettbewerbs lag auf der Verwendung von Holz als Baustoff. Mit der angedachten Umsetzung des Quartiers kann nun eine Siedlung in nachhaltiger Bauweise in Nordrhein-Westfalen entstehen. Gut zu verarbeiten, flexibel einsetzbar und nachwachsend: Holz ist Baustoff der Zukunft mit großer ökologischer und klimapolitischer Bedeutung. Die innovativen Beiträge des Landeswettbewerbs zeigen die Vielzahl an wegweisenden Möglichkeiten, die durch den Einsatz von Holz für attraktiven und nachhaltigen Wohnraum entstehen. Zugleich wandeln wir in Würselen eine Brachfläche in eine Baufläche um. Auf der ehemaligen Industriefläche in Würselen-Broichweiden kann nun ein neues Wohngebiet mit bis zu 350 Wohneinheiten entstehen. Der Landeswettbewerb und das was daraus erwächst, ist damit ein Gewinn sowohl für die Stadt als auch für die Menschen, die hier neuen Wohnraum finden werden. Ein Projekt mit Strahlkraft, das auch als Blaupause für zukünftige Holzbauprojekte im ganzen Land Nordrhein-Westfalen dienen kann. Ich danke allen, die am Wettbewerb teilgenommen haben, und gratuliere den Siegerinnen und Siegern herzlich.“

Die Preisträgerinnen und Preisträger werden im Herbst offiziell ausgezeichnet. Alle eingereichten Arbeiten werden für interessierte Besucher in Würselen im Nachgang ausgestellt.

Investor für das anstehende Bauprojekt ist die Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & CO KG.

Prof. Hermann Bühlbecker, Alleingesellschafter der Lambertz-Gruppe: „Mit dem neuen „Lambertz-Quartier“ entsteht ein attraktives, zukunftsweisendes Wohn- und Gewerbegebiet, das moderne Bedürfnisse des Wohnens, der Aufenthaltsqualität und des sozialen Miteinanders vorbildlich mit dem Grundsatz des nachhaltigen, ressourcenschonenden Bauens verbindet. Gerade auch in der Zusammenarbeit mit den politisch verantwortlichen Personen und Ämtern vor Ort sowie in der Städteregion – und besonders mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. Mein Dank geht auch an alle Architektur- und Planungsbüros, die sich am Landeswettbewerb zu diesem Quartier beteiligt haben.“

Roger Nießen, Bürgermeister der Stadt Würselen: „Ich danke allen Beteiligten für die hervorragende Organisation des Wettbewerbs und freue mich, dass wir in der Jurysitzung zu einem sehr guten Ergebnis gekommen sind – den Preisträgern meinen herzlichen Glückwunsch! Wir werden ein zukunftsfähiges Quartier schaffen, welches einen lebendigen Mix an Wohnraumkonzepten und Nachhaltigkeit vereint – auch eine Kindertagesstätte wird es dort geben. Damit hat das Quartier nicht nur für Broichweiden eine große Bedeutung, sondern weit darüber hinaus.“

Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen: „Auch dieser Landeswettbewerb macht erneut deutlich, wie wichtig Wettbewerbe für die Baukultur sind. Die ausgezeichneten Entwürfe zeigen neben der städtebaulichen Qualität auch, dass Wettbewerbe zu ökologisch und ökonomisch wertvollen Lösungen führen. Als Kammer machen wir uns daher weiterhin für die Auslobung von Wettbewerben stark.“

In den kommenden Jahren soll die Brachfläche auf Grundlage der Siegerbeiträge als Wohnstandort unter dem Namen „Quartier Lambertz“ neu entwickelt werden.

Hintergrund:

Die Jury des Landeswettbewerbs 2022 „Nachhaltig Wohnen mit Holz im Quartier Lambertz“ setzt sich zusammen aus:

  • Heiner Farwick, Architekt und Stadtplaner, Ahaus/Dortmund (Vorsitzender der Jury)
  • Kay Noell, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Hannes Wieczorek, Lambertz Gruppe, Aachen
  • Roger Nießen, Bürgermeister der Stadt Würselen
  • Ernst Uhing, Architekt, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • Karl-Jürgen Schmitz, Vertreter des Rates der Stadt Würselen
  • Prof. Christa Reicher, Architektin und Stadtplanerin, Aachen/Dortmund
  • Prof. Rolf-Egon Westerheide, Architekt und Stadtplaner, Aachen
  • Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner, Architektin, München
  • Anke Berns, Architektin, Aachen
  • Prof. Ulrike Beuter, Landschaftsarchitektin, Oberhausen

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen richtet regelmäßig städtebauliche Landeswettbewerbe aus, um innovative und übertragbare Wohnkonzepte anzustoßen und modellhafte Lösungen in Zusammenarbeit mit der Praxis zu finden. Der letzte Landeswettbewerb fand 2019 statt, unter dem Titel: „Wohnen und Arbeiten am Bahnhof Soest“.

Weitere Informationen zu den baulichen Landeswettbewerben des Ministeriums finden Sie unter: https://www.mhkbg.nrw/themen/bau/wohnen/qualitaet-im-wohnungsbau

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