Ministerin Scharrenbach: Schnelle Hilfe im Katastrophenfall – Ministerium fördert Forschungsprojekt zur Erstellung von Echtzeit-Lagebildern nach Katastrophenereignissen – Erstbefliegung abgeschlossen
Echtzeit-Lagebilder nach Katastrophenereignissen, wie der Starkregen- und Hochwasserkatastrophe, könnten zukünftig Einsatzkräfte schnell mit wichtigen Informationen versorgen und die Auswertung der entstandenen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur erleichtern.
Echtzeit-Lagebilder nach Katastrophenereignissen, wie der Starkregen- und Hochwasserkatastrophe am 14./15. Juli 2021, könnten zukünftig Einsatzkräfte schnell mit wichtigen Informationen versorgen und die Auswertung der entstandenen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur erleichtern.
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt ein entsprechendes Forschungsprojekt der Bauhaus-Universität Weimar mit rund 200.000 Euro. Mit Hilfe von ferngesteuerten Drohnen werden dabei echtzeitnahe Zustandserfassungen von Krisengebieten aus der Luft erstellt.
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, erkannte das Potenzial und die Dringlichkeit des Forschungsansatzes und gab schon kurz darauf die Unterstützung durch das Ministerium bekannt: „Unser oberstes Gebot nach einem Katastrophenereignis ist es, den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern schnell und pragmatisch zu helfen. Mit 3D-Lagebildern aus der Luft können Krisenstäbe und Einsatzkräfte in Echtzeit mit wichtigen Informationen versorgt werden – ganz unabhängig davon, ob das Gebiet noch über die üblichen Verkehrswege erreichbar ist oder nicht. Es hilft somit den Behörden dabei, schnellstmöglich Herr der Lage zu werden. Für uns als oberste Baubehörde ebenfalls von besonderem Interesse: Auch für die Dokumentation und Auswertung der entstandenen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur können die 3D-Lagebilder ein großer Schritt nach vorne sein. Uns war es daher wichtig, das Forschungsprojekt schnellstmöglich zu unterstützen, um aus der Hochwasserkatastrophe so viel wie möglich zu lernen und Hilfe abzuleiten.“
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Weimar hatten die Forschungsanfrage unmittelbar nach den schweren Starkregen- und Hochwasserereignissen aus Juli 2021 gestellt. Die sofortige Dokumentation der Schadensbilder in den Hochwassergebieten über Kameradrohnen bildet die Grundlage der weiteren Forschung. Die massiven Zerstörungen an Gebäuden und Infrastruktur wurden hierbei mittels 3D-Kameratechnik dokumentiert.
„Eine derart schnelle und unkomplizierte Unterstützung habe ich in meiner 40-jährigen Berufslaufbahn sehr selten erlebt. In Krisensituationen kommt es darauf an, unbürokratisch Entscheidungen zu treffen und zu handeln. Nach der ersten Kontaktaufnahme konnte eine erste Schadensdokumentation mittels Kameradrohnen in bemerkenswert kurzer Zeit durchgeführt werden“, lobt Dr.-Ing. Jochen Schwarz von der Bauhaus-Universität Weimar die Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Das Ministerium hatte die finanzielle Förderung des Forschungsprojekts über das Landesförderprogramm „Digitalisierung der Bauwirtschaft und innovatives Bauen“ ermöglicht.
Die „Erstbefliegung“ der Krisengebiete ist zwischenzeitlich abgeschlossen. Nun geht es an die Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse. Noch in diesem Jahr sollen erste Ergebnisse präsentiert und besprochen werden. Insgesamt ist eine Projektlaufzeit bis Juli 2022 vorgesehen.
Die Art der Katastrophe spielt bei der eingesetzten Technik eine untergeordnete Rolle: Die Methodik lässt sich zum Beispiel auch auf Erdbeben- oder Sturmsituationen anwenden. So hat das Projekt mittelfristig das Potenzial, einen wichtigen Beitrag zur Optimierung von Einsatzszenarien zu leisten.
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