Ministerin Scharrenbach: Allianz für mehr Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen gegründet
Die wohnungswirtschaftlichen Verbände, der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW), der BFW Landesverband Nordrhein-Westfalen – Verband der mittelständischen Immobilienwirtschaft, Haus & Grund Nordrhein-Westfalen sowie das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung haben eine Allianz für mehr Wohnungsbau geschlossen.
Die wohnungswirtschaftlichen Verbände, der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW), der BFW Landesverband Nordrhein-Westfalen – Verband der mittelständischen Immobilienwirtschaft, Haus & Grund Nordrhein-Westfalen sowie das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung haben eine Allianz für mehr Wohnungsbau geschlossen. Die Erklärung über die Handlungsfelder der Allianz wurde heute unterzeichnet. Die Allianz tritt mit gemeinsamen Initiativen dafür ein, mehr Wohnungsbau und Eigentumsbildung zu schaffen, Wohnungsbestände außerhalb der Ballungszentren zu stärken, mehr rollstuhlgerechte Wohnungen zu unterstützen und eine verbesserte Modernisierungsförderung umzusetzen.
„Die Menschen in Nordrhein-Westfalen brauchen preisgünstigen Wohnraum. Das geht nur mit mehr Mietwohnungen, mehr Eigenheimen und mehr Eigentumswohnungen. Viel hilft viel. Die Neuerungen bei den Förderbestimmungen für den öffentlich geförderten Wohnungsbau, die Zusatzförderung für rollstuhlgerechten Wohnraum und die neue Eigentumsförderung für Familien wollen wir schnell auf die Schiene setzen, damit die Bürgerinnen und Bürger auch zügig davon profitieren. Um das Klima für Neubau zu schaffen, brauchen wir starke Partner an unserer Seite. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir mit den wohnungswirtschaftlichen Verbänden die Allianz für mehr Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen gegründet haben. Hand in Hand werden wir mit den Partnern den Mix von frei finanziertem und öffentlich gefördertem Wohnungsbau vorantreiben. Die Förderung von Wohneigentum ist dabei ein Schwerpunkt. Genauso wichtig ist uns auch, die gesellschaftliche Akzeptanz für die öffentliche Wohnraumförderung zu erhöhen. Die Mischung macht´s“, sagte Ministerin Ina Scharrenbach.
Die Allianz sieht neben der gemeinsamen Arbeit für mehr Wohnungsbau in den Sparten „Neubau“ und „Modernisierung“ auch ein Handlungsfeld in der „Stärkung von Wohnungsbeständen von Gemeinden außerhalb von Ballungszentren“. Kommunen im unmittelbaren Umland der Zentren nehmen eine wichtige Entlastungsfunktion wahr und benötigen geeignete Infrastrukturbedingungen. Regionale Kooperationen sind auf diesen Wohnungsmärkten voranzutreiben. Im ländlichen Raum gilt es, aktuelle Bestände zu sichern und zu stärken, um die Funktionsfähigkeit dieser Standorte aufrecht zu erhalten.
„Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld der Allianz ist die Schaffung von mehr rollstuhlgerechten Wohnungen. Durch zielgerichtete Investitionen können Barrieren abgebaut werden. Der barrierefreie Bau von Wohnungen sichert die Entwicklung eines nachhaltigen Wohnungsmarkt-Angebotes, das einer breiten Schicht von künftigen Nutzerinnen und Nutzern gerecht wird: den Älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen genauso wie Familien mit Kindern. Denn: barrierefrei ist auch kinderwagengerecht“, so Ministerin Ina Scharrenbach.
Im Fokus der Allianz steht außerdem das Projekt „Besser Wohnen – zu Hause im Quartier“. Diese Initiative richtet sich insbesondere an Wohnungsunternehmen, die ihre Quartiere und Siedlungen mit Mitteln der Wohnraumförderung als Orte des täglichen Lebens erneuern und zukunftsfähig machen sollen. „Die Projekte sollen auch als Beispiel dafür dienen, wie breit angelegte Investitionen in den Wohnungsbestand eine nachhaltige Aufwärtsspirale in Quartieren und Stadtteilen in Gang setzen“, sagte die Ministerin.
Zitate der Vertreterinnen und Vertreter der wohnungswirtschaftlichen Verbände zur Gründung der Allianz für mehr Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen
Alexander Rychter, Verbandsdirektor vom Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW) sagte: „Die Mischung aus erhöhten Förderdarlehen, Tilgungsnachlässen und einer Erhöhung der Bewilligungsmieten im sozialen Wohnungsbau über alle Mietenstufen, insbesondere in den Mietenstufen 1 und 2, wird von uns angesichts der steigenden Baukosten als besonders wichtig eingestuft. Im Zusammenspiel mit der Novelle der Landesbauordnung und den Maßnahmen zur flexibleren Flächenausweisung ergeben sich für die Wohnungswirtschaft gute Rahmenbedingungen, um bezahlbares Bauen und Wohnen in Nordrhein-Westfalen zu realisieren. Das Moratorium, das den nach dem neuen Gebietskulissengutachten abgestuften Städten ermöglicht, die Mietkonditionen der bisherigen Wohnraumförderung weiter zu nutzen, ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.“Die Sicht der mittelständischen Immobilien- und Wohnungsunternehmer teilt Martin Dornieden, Vorsitzender des BFW Landesverbands Nordrhein-Westfalen – Verband der mittelständischen Immobilienwirtschaft mit: „Nordrhein-Westfalen braucht bezahlbaren Wohnraum in den Ballungszentren, erschwingliche Eigenheime für junge Familien, aber auch mehr Wohnmöglichkeiten für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Das neue Wohnraumförderprogramm berücksichtigt diese Zielgruppen durch marktgerechte Förderangebote. Als besonders wichtig und richtig stufen wir dabei die Zusatzförderung für rollstuhlgerechten Wohnraum ein. Durch unsere Partnerschaft in der Allianz unterstützen wir das Ziel, dass jeder Mensch auch bei eingeschränkter Mobilität so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben im gewohnten Wohnumfeld führen kann. Die Berücksichtigung höherer Pauschalen für den Flächenmehrbedarf und pauschalierte Zusatzbeträge erlauben nun eine marktgerechte Realisierung entsprechender Wohnungen. Wir werden daher unsere Mitglieder, aber auch alle anderen Investoren, vermehrt auf das Förderangebot aufmerksam machen.“
„Wir begrüßen ausdrücklich die neue Wohnraumförderung, die nicht nur den Bau neuer Mietwohnungen fokussiert, sondern auch die Bildung des selbstgenutzten Wohneigentums zum Ziel hat“, so Erik Uwe Amaya, Geschäftsführer Haus & Grund Nordrhein-Westfalen. „Mit attraktiven Tilgungsnachlässen, die auf das Eigenkapital angerechnet werden können, hat die Landesregierung die Einstiegshürde bei der Eigentumsbildung für viele Familien deutlich gesenkt. Besonders hervorzuheben ist, dass die Eigentumsförderung nunmehr auch landesweit den Erwerb von Bestandsimmobilien unterstützt. Davon profitieren Neu- und Alteigentümer unter dem Stichwort ,Jung kauft alt` gleichermaßen. Wir sehen neue Chancen für den Wohnungsmarkt in ganz Nordrhein-Westfalen sowohl für Mieter als auch für Eigentümer und möchten zum Erfolg beitragen. Deshalb sind wir gerne Partner bei der Allianz für mehr Wohnungsbau.“
Hintergrund
- Der VdW Rheinland Westfalen ist Kompetenzzentrum und Dienstleister für seine Mitgliedsunternehmen in Nordrhein-Westfalen und dem nördlichen Rheinland-Pfalz. Etwa jeder fünfte nordrhein-westfälische Mieter lebt in den Wohnungsbeständen der Mitgliedsunternehmen des VdW Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen. Dem Verband gehören 480 Mitgliedsunternehmen der kommunalen/öffentlichen, genossenschaftlichen, kirchlichen sowie industrieverbundenen/privaten Wohnungs- und Immobilienwirtschaft an, die mehr als eine Million Wohnungen alleine in Nordrhein-Westfalen bewirtschaften. Im Jahr investieren sie kontinuierlich etwa 1,9 Milliarden Euro in ihre Bestände.
- Der BFW Landesverband Nordrhein-Westfalen ist der Verband der mittelständischen Immobilienwirtschaft in Nordrhein-Westfalen und Mitglied im Spitzenverband BFW Verband der freien Immobilien- und Wohnungswirtschaft. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus und sind die Hauptantriebskraft des Städtebaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Nordrhein-Westfalen. Der Verband vertritt die Interessen von rund 250 Mitgliedsunternehmen.
- Haus & Grund Nordrhein-Westfalen ist der Zusammenschluss der fünf Landesverbände der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereine in Nordrhein-Westfalen. Er vertritt die Interessen von über 230.000 Haus- und Wohnungseigentümern, Vermietern sowie Kauf- und Bauwilligen gegenüber Politik, Gesellschaft und Medien. Die Haus & Grund-Mitglieder bieten als private Vermieter mehr als eine Million Mietwohnungen in Nordrhein-Westfalen an.
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