Ministerin Pfeiffer-Poensgen stellt Details für Theater und Orchester in 18 NRW-Kommunen vor: Etat wächst bis 2022 um zusätzlich 30 Millionen Euro
Bereits 2018 Erhöhung der Basisförderung um sechs Millionen Euro
Im Kulturhaushalt werden die Mittel für die kommunalen Theater und Orchester bis 2022 um 30 Millionen Euro erhöht. Davon werden 20 Millionen Euro als Basisförderung und zehn Millionen Euro als zusätzliche Förderung für besondere Vorhaben und Profilbildung vergeben.
Im Kulturhaushalt werden die Mittel für die kommunalen Theater und Orchester bis 2022 um 30 Millionen Euro erhöht. Davon werden 20 Millionen Euro als Basisförderung und zehn Millionen Euro als zusätzliche Förderung für besondere Vorhaben und Profilbildung vergeben. Die jährlichen Aufwüchse über die gesamte Legislaturperiode addieren sich in der Summe auf 90 Millionen Euro.
„Die zusätzlichen Landesmittel stärken die einzigartige Landschaft kommunaler Theater und Orchester in Nordrhein-Westfalen. Und sie senden ein Zeichen der Wertschätzung in Richtung der Kommunen, die das Gros dieser kulturellen Infrastruktur tragen. Auf ihr anhaltendes Engagement sind die Einrichtungen angewiesen“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
Klaus Hebborn, Leiter des Dezernats Bildung, Kultur, Sport und Gleichstellung des Städtetages Nordrhein-Westfalen, sagte: „Die höheren Mittel des Landes für die Stadttheater und Orchester sind ein wichtiger Schritt, um diese zentralen Einrichtungen der kommunalen Kultur zu stärken und weiterzuentwickeln. Das Land hebt damit gleichzeitig seinen Finanzierungsanteil an der Theaterfinanzierung in dieser Legislaturperiode Stück für Stück an. Dieser Weg sollte auch nach 2022 weiter fortgesetzt werden.“
Der Sprecher der Ständigen Konferenz der Intendanten in NRW Michael Schmitz-Aufterbeck sagte: „Die Theater und Orchester in NRW freuen sich über dieses sehr deutliche Zeichen aus Düsseldorf, insbesondere auch weil die Erhöhung der Basisförderung in der geplanten dynamischen Form dem von Theatern, Orchestern und Städtetag seit langem formulierten Wunschziel einen großen Schritt näher rückt. Wir wünschen uns sehr, dass auch unsere Trägerkommunen diesen wichtigen Schritt in der Theater- und Orchesterfinanzierung als das begrüßen, was er sein soll, nämlich eine Investition in die Qualität und die Zukunft dieser weltweit einzigartigen Theater- und Orchesterlandschaft.“
Basisförderung:
Die Basisförderung des Landes für kommunale Theater und Orchester für die Sparten Oper/Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Orchester sowie Kinder- und Jugendtheater erhöht sich in diesem Jahr um sechs Millionen Euro und wird in den Jahren 2019 bis 2022 nochmals um jeweils 3,5 Millionen Euro aufgestockt. Im Jahr 2022 wird somit ein Betrag von zusätzlich 20 Millionen Euro erreicht. Dies entspricht mehr als einer Verdoppelung im Vergleich zu den bisher zur Verfügung gestellten Mitteln in Höhe von 19,5 Millionen Euro. Die Verteilung richtet sich nach dem Anteil der Personalkosten der jeweiligen Einrichtung an den Gesamtpersonalkosten aller kommunalen Theater und Orchester.
In 2022 erhöht sich der jährliche Landeszuschuss der Basisförderung für die Kommunen im Vergleich zu 2017 somit um folgende Beträge:
Kommune | in Euro |
Aachen | 897.000 |
Bielefeld | 932.000 |
Bochum | 1.228.000 |
Bonn | 1.748.000 |
Dortmund | 1.711.000 |
Duisburg | 917.000 |
Düsseldorf | 2.040.000 |
Essen | 2.199.000 |
Gelsenkirchen | 951.000 |
Hagen | 719.000 |
Köln | 2.850.000 |
Krefeld/ Mönchengladbach | 1.220.000 |
Moers | 60.000 |
Mülheim a.d.R. | 167.000 |
Münster | 911.000 |
Oberhausen | 380.000 |
Solingen/ Remscheid | 216.000 |
Wuppertal | 854.000 |
Summe | 20.000.000 |
Zusatzförderung:
Ab 2019 bis 2022 gibt es zusätzlich zur Basisförderung eine Förderung für die Profilbildung von Theatern und Orchestern. Die zusätzliche Förderung umfasst zunächst 2,5 Millionen Euro und steigt dann bis 2022 jährlich um jeweils 2,5 Millionen Euro an, bis im letzten Jahr ein Förderbetrag von zehn Millionen Euro erreicht ist.
Mit einem weitgefassten inhaltlichen, frei gestaltbaren Rahmen sollen diese über Wettbewerbe für innovative Ansätze vergeben werden. Das können sowohl bereits bestehende künstlerische Arbeitsschwerpunkte als auch neue Konzepte, beispielsweise Programme zur zeitgenössischen Musik, Digitalisierung oder spartenübergreifende Ansätze sein.
Durch den Aufwuchs in den Bereichen Basis- und Zusatzförderung steht 2022 ein Betrag von 50 Millionen Euro an Landesmitteln zur Förderung der kommunalen Theater und Orchester zur Verfügung. Dieser Aufwuchs soll die Kommunen unterstützen und ermutigen, ihre Förderung der kommunalen Theater und Orchester beizubehalten und weiterzuentwickeln. Mit jeder Kommune wird hierzu eine Fördervereinbarung geschlossen.
Die zusätzlichen 30 Millionen Euro für die kommunalen Theater und Orchester sind Teil des bis 2022 um 50 Prozent steigenden Kulturetats des Landes, der von 200 auf insgesamt 300 Millionen Euro angehoben wird. Bereits 2018 hat der Etat mit 224 Millionen Euro ein Rekordniveau in der Geschichte des Landes erreicht. „Damit erfüllen wir unser Versprechen, der Kultur wieder den ihr gebührenden Stellenwert in der Landespolitik zu geben“, so Ministerin Pfeiffer-Poensgen. „Das ist ein erster wichtiger Schritt. Diese Entwicklung muss weitergehen.“