Ministerin Löhrmann: Gemeinsames Engagement von Schulen und Bildungspartnern kann den interkulturellen Dialog stärken
„Literatur als Brücke“ – Kooperationsprojekt mit Beteiligung der Essener Erich Kästner-Gesamtschule
Gemeinsam mit den Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern diskutierte die Ministerin über Wechselwirkungen zwischen Literatur und Bildung sowie die damit verbundenen Chancen einer gemeinsamen Zusammenarbeit von Schule und Bibliothek.
Schulministerin Sylvia Löhrmann hat an einer Präsentation des Kooperationsprojektes „Literatur als Brücke im interkulturellen und intergenerationellen Dialog“ in der Essener Stadtteilbibliothek Freisenbruch teilgenommen. Gemeinsam mit den Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern diskutierte die Ministerin über Wechselwirkungen zwischen Literatur und Bildung sowie die damit verbundenen Chancen einer gemeinsamen Zusammenarbeit von Schule und Bibliothek. „Sei es das Lieblingsbuch, eine brandaktuelle Lektüre, oder das seit Kindheitstagen verinnerlichte Gedicht: Die Texte, die wir mögen, uns prägen und ergreifen, sagen auch viel über uns selbst aus – über unsere Persönlichkeit, Herkunft oder Geschichte“, erklärte Löhrmann und betonte: „Ein gemeinsames Engagement von Schule und Bibliothek kann den Dialog stärken und durch Literatur Brücken zwischen verschiedenen Kulturen bauen. Das zeigt das Essener Kooperationsprojekt vorbildhaft.“
Das Projekt „Literatur als Brücke im interkulturellen und intergenerationellen Dialog“ ist eine Kooperation der Erich Kästner-Gesamtschule Essen, des Jugendmedienzentrums der Stadt Essen, des Bildungswerks der Humanistischen Union und der Stadtteilbibliothek Freisenbruch. Im Fokus stehen die Lebensgeschichten und literarischen Lieblingstexte von erwachsenen Zuwanderern: Bibliotheksnutzerinnen und -nutzer mit Zuwanderungsgeschichte werden von Schülerinnen und Schülern interviewt und berichten vor der Kamera von persönlichen Lebenswegen und Lieblingserzählungen. Das Projekt hatte im vergangenen Jahr einen Förderpreis beim landesweiten Wettbewerb „Kooperation. Konkret“ gewonnen. Mit diesem Preis unterstützt die Medienberatung NRW herausragende langfristige Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Lernorten.
Die Vorstellung des Kooperationsprojektes fand im Vorfeld des 54. Jahrestages der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens mit der Türkei am (30. Oktober 1961) statt. Auch hierauf ging Ministerin Löhrmann ein und zog eine Verbindungslinie zum Projekt und zur Erinnerungskultur: „Die Menschen, die infolge des 1961 von der Bundesregierung mit der Türkei geschlossenen Anwerbeabkommens nach Deutschland gekommen waren und von ‚Gastarbeitern‘ zu Bürgerinnen und Bürgern wurden, sind wichtige Zeitzeugen für die Erinnerungskultur. Ihre Erzählungen prägten das Bild, das sich die Menschen in der Türkei und in Deutschland voneinander machten. Diese Sichtweisen existieren zum Teil noch heute, und es erfährt sie nur, wer dem anderen Gehör schenkt – so wie es auch die Erich Kästner-Gesamtschule mit ihren Kooperationspartnern im Projekt ‚Literatur als Brücke‘ versucht.“