Ministerin Feller: Demokratie braucht Nachwuchs – Wir unterstützen Schulen dabei, ein demokratisches Schulleben zu gestalten
6. Demokratietag NRW: Neues Portal „Demokratie in Schule NRW“ und neuer Kooperationsvertrag für die Kinderrechteschulen NRW
„Dein Einsatz zählt“ – unter diesem Motto hat die Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW) auf dem 6. Demokratietag aktuelle Erkenntnisse und Initiativen rund um die Themen demokratische Schulentwicklung und Partizipation im Schulleben vorgestellt.
„Dein Einsatz zählt“ – unter diesem Motto hat die Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW) auf dem 6. Demokratietag aktuelle Erkenntnisse und Initiativen rund um die Themen demokratische Schulentwicklung und Partizipation im Schulleben vorgestellt. Der Demokratietag bot dieses Jahr zudem den Rahmen für zwei besondere Anlässe: Ministerin für Schule und Bildung Dorothee Feller unterzeichnete gemeinsam mit UNICEF und QUA-LiS einen Kooperationsvertrag für das Programm Kinderrechteschulen in Nordrhein-Westfalen. Gleichzeitig startet ab Freitag, 22. November 2024, das neue Demokratieportal „Demokratie in Schule NRW“. Es soll für Schulen eine zentrale digitale Anlaufstelle werden, um sich über Demokratiebildung zu informieren.
Kinderrechteschulen
Das Landesprogramm Kinderrechteschulen, getragen von UNICEF, Schulministerium und QUA-LiS, hat das Ziel, bereits in der Grundschule demokratische Beteiligungsprozesse fest in der Schule zu verankern, beispielsweise über Schülerparlamente und Klassenräte. Gleichzeitig werden die Kinder und Jugendlichen angeregt, sich mit ihren Rechten zu beschäftigen und ihre Interessen einzubringen. Auf dem Weg bis zu ihrem offiziellen UNICEF-Siegel „Kinderrechteschule – Wir leben Kinderrechte“ werden die Schulen von ausgebildeten Trainerinnen und Trainern begleitet und per E-Learning in Themen wie Beteiligung, Vielfalt, Gewaltprävention und Mentale Gesundheit geschult.
Der neue Kooperationsvertrag mit UNICEF ermöglicht 40 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen, zu UNICEF Kinderrechteschulen zu werden. Aktuell gibt es in Nordrhein-Westfalen neun UNICEF Kinderrechteschulen. Zwischen den Jahren 2015 bis 2023 haben bereits 157 Schulen in Nordrhein-Westfalen im Rahmen einer vorhergehenden Kooperation ein vergleichbares Kinderrechteschulen-Programm durchlaufen. Schulen, die im kommenden Schuljahr in das Programm einsteigen möchten, können ab sofort ihr Interesse bekunden.
Schulministerin Dorothee Feller: „Nur wer seine eigenen Rechte genau kennt, kann auch für sie einstehen. Dies gilt besonders für Kinderrechte: Erst diese Woche hat eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerks ergeben, dass nur 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen sich gut mit Kinderrechten auskennen. Das Wissen um die eigenen Rechte macht selbstbewusst und ermöglicht Teilhabe, und unsere Schulen sind einer der Orte, in denen wir den Schülerinnen und Schülern ihre Rechte vermitteln und sie zur aktiven Beteiligung ermutigen können. Die Kinderrechteschulen tragen dazu bei, dass Kinderrechte zum selbstverständlichen Teil des Schullebens werden. Ich freue mich über jede einzelne Schule, die sich auf den Weg zur Kinderrechteschule macht.“
Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland: „In diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtiger denn je, dass wir Kindern eine Stimme geben und sie für die Zukunft stark machen. Wo könnten Kinder und Jugendliche das besser erfahren als in der Schule. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir gemeinsam mit dem Schulministerium und QUA-LiS NRW das Kinderrechteschulen Programm in NRW anbieten können. An dieser Stelle gilt unser herzlicher Dank besonders denjenigen, die sich jeden Tag im Unterricht und im alltäglichen Umgang dafür einsetzen, dass die Schülerinnen und Schüler an ihrer Schule in ihren Ideen und ihrem Tun unterstützt werden.“
Benedikt Große Hüttmann, Direktor QUA-LiS: „Unsere freiheitliche demokratische Gesellschaft braucht Kinder und Jugendliche, die sich aktiv mit einbringen, die mitgestalten. Dafür brauchen Kinder bestmögliche Entwicklungschancen, wofür die Kinderrechte wiederum eine zentrale Grundlage sind. Wir freuen uns daher ganz besonders, mit diesem Programm die Schulen in Nordrhein-Westfalen auf dem Weg hin zu Kinderrechteschulen zu unterstützen und zu begleiten.“
Demokratieportal
Das neue Online-Portal „Demokratie in Schule“ unter https://www.qua-lis.nrw.de/schule-und-demokratie soll Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte dabei unterstützen, die Demokratiebildung in Unterricht und Schulleben zu stärken. Das Portal umfasst zwei Bereiche:
Der Bereich historisch-politische Bildung enthält didaktisches Unterstützungsmaterial, um Schülerinnen und Schülern die geschichtlichen und politischen Grundlagen der Demokratie zeitgemäß und altersgerecht zu vermitteln. Ziel ist dabei unter anderem die Förderung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins der Schülerinnen und Schüler als Grundlage ihrer Demokratiekompetenz.
Der Bereich Demokratiebildung unterstützt die Schulen mit Hinweisen und praxisorientierten Beispielen, um demokratische Prozesse und Beteiligung in Schule zu fördern. Dabei soll die gesamte Schulgemeinde aktiv in die Gestaltung eines demokratischen Schulklimas eingebunden werden. Zudem enthält das Portal einen Überblick über verschiedene Programme und Angebote von außerschulischen Partnern, um Schulen zur Teilnahme zu ermuntern, beispielsweise der Wettbewerb „Demokratisch handeln“ oder „Jugend debattiert“. Das Portal wird inhaltlich fortlaufend weiterentwickelt und aktualisiert.
Ministerin Dorothee Feller: „Demokratie braucht Nachwuchs. Während weltweit demokratische Werte auf die Probe gestellt werden, legen wir unseren Fokus auf die Stärkung der Demokratiebildung an unseren Schulen. Es geht dabei nicht nur um die Wissensvermittlung, sondern um das aktive Erleben demokratischer Prozesse und um die Erfahrung, mit der eigenen Stimme etwas bewirken zu können.“
Der 6. Demokratietag fand dieses Jahr im Robert-Schuman-Berufskolleg in Dortmund statt. Neben Lehrkräften und pädagogischem Fachpersonal nahmen auch Schülerinnen und Schüler teil. In verschiedenen Workshops bestand die Möglichkeit, neue Ideen und Konzepte kennenzulernen und sich zu aktuellen Entwicklungen im Bereich Demokratiebildung auszutauschen. Zudem waren außerschulische Partner vor Ort, die ihre Angebote präsentierten.