Minister Remmel: Wir benötigen eine bessere Verknüpfung einzelner Lebensräume um den Artenschwund zu stoppen

6. November 2013
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Der erste „Hotspot der biologischen Vielfalt in Deutschland“ liegt in den Kreisen Steinfurt und Borken und erstreckt sich länderübergreifend bis nach Niedersachsen hinein. Für Umweltminister Johannes Remmel zeigt diese Auswahl, dass im Industrieland Nordrhein-Westfalen der Naturschutz eine bundesweit herausragende Rolle einnimmt. „Wir dürfen uns aber nicht auf ein paar wenigen Leuchtturmprojekten ausruhen“, warnte der Minister. „45 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten werden auf der nordrhein-westfälischen Roten-Liste als gefährdet oder schon ausgestorben geführt. Um diesem Trend entgegenzuwirken, benötigen wir eine bessere Verknüpfung der einzelnen Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Das Hotspot-Projekt verdeutlicht, dass dies auch in Nordrhein-Westfalen möglich ist.“

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Der erste „Hotspot der biologischen Vielfalt in Deutschland“ liegt in den Kreisen Steinfurt und Borken und erstreckt sich länderübergreifend bis nach Niedersachsen hinein. Für Umweltminister Johannes Remmel zeigt diese Auswahl, dass im Industrieland Nordrhein-Westfalen der Naturschutz eine bundesweit herausragende Rolle einnimmt. „Wir dürfen uns aber nicht auf ein paar wenigen Leuchtturmprojekten ausruhen“, warnte der Minister. „45 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten werden auf der nordrhein-westfälischen Roten-Liste als gefährdet oder schon ausgestorben geführt. Um diesem Trend entgegenzuwirken, benötigen wir eine bessere Verknüpfung der einzelnen Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Das Hotspot-Projekt verdeutlicht, dass dies auch in Nordrhein-Westfalen möglich ist.“

Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt seit 2011 Projekte mit bundesweiter Bedeutung in vier Förderschwerpunkten. Für den Förderschwerpunkt „Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland“ wurden insgesamt 30 Gebiete nach naturschutzfachlichen Kriterien ausgewählt. Das erste dieser Gebiete ist der Hotspot „Südliches Emsland und nördliche Westfälische Bucht“, welches sich auf rund 1.100 km² über die Kreise Steinfurt, Borken, Emsland und die Grafschaft Bentheim erstreckt. Der Bund fördert das Projekt mit 2,6 Millionen Euro. „Das Projekt dient auf innovative Weise dem Schutz unseres wertvollen Naturerbes und gleichzeitig wird die Bevölkerung für die Besonderheiten vor ihrer Haustür sensibilisiert“, erklärte Minister Remmel.

Die Region im Grenzbereich von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ist durch nährstoffarme Sandstandorte geprägt, auf denen sich zum Beispiel Heiden, Borstgrasrasen und Magergrünland entwickelt haben. Hinzu kommen Ems und Vechte als typische Sandflüsse. Insbesondere Lebensräume wie Säume, Ufer und unbefestigte Wege haben eine wichtige Funktion als Lebensraum seltener Arten und sorgen für eine Vernetzung einzelner Biotope und Schutzgebiete. Dadurch finden hier, im Gegensatz zu vielen anderen nordrhein-westfälischen Regionen, zum Beispiel das Rebhuhn, die Heidelerche oder die Zauneidechse noch geeignete Lebensräume. Zum Schutz dieser Arten und zur Entwicklung von vernetzenden Biotopstrukturen wird nun das Projekt „Wege zur Vielfalt – Lebensadern auf Sand“ in den nächsten Jahren umgesetzt.

Der Kreis Steinfurt hat zusammen mit der Biologischen Station des Kreises Steinfurt, der Biologischen Station Zwillbrock, der Universität Münster sowie vielen weiteren Unterstützern und Partnern aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ein Konzept zur Entwicklung der charakteristischen, sandgeprägten Vernetzungsstrukturen ausgearbeitet. Minister Remmel erläuterte, dass „wir zwar in Nordrhein-Westfalen noch Gebiete mit seltenen Lebensräumen und Arten besitzen, aber ohne schützende und entwickelnde Maßnahmen der Erhalt dieser Highlights unseres Naturerbes nicht gelingen wird“.

Der Kreis Steinfurt stellt das Projekt heute (6. November 2013) ab 11.00 Uhr im Kötterhaus des Kreislehrgartens in Burgsteinfurt vor. Weitere Informationen zum Naturschutz in NRW sind zu finden unter www.umwelt.nrw.de.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Telefon 0211 4566-719 (Wilhelm Deitermann).

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