Minister Remmel: NRW hat großes Potenzial bei der Solarenergie / Umweltministerium legt zweite Potenzialstudie zu Erneuerbaren Energien vor - Technisches Solar-Potenzial bis zu 72,2 Terawattstunden pro Jahr

4. Juni 2013
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Nordrhein-Westfalen hat großes Potenzial bei der Solarenergie. Das geht aus der zweiten Potenzialstudie über den Einsatz der Erneuerbaren Energien in NRW hervor, die jetzt in Düsseldorf von Umweltminister Johannes Remmel vorgestellt wurde. Nicht nur in den südlichen Bundesländern kann Strom aus Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) einen wesentlichen Teil zur Energieversorgung beitragen. „NRW ist nicht nur das Land von Kohle und Stahl, NRW ist auch das Land der Zukunftsenergien“, sagte Minister Remmel. „Bis 2025 wollen wir rund 30 Prozent des Stroms in NRW aus Erneuerbaren Energien produzieren. Auch die Potenzialstudie für die Solarenergie zeigt: Dieses Ziel ist realistisch.“ Nach Berechnungen des Landesumweltamtes (LANUV), das die landesweite Potenzial-Studie erstellt hat, gibt es in NRW unter den möglichen Rahmenbedingungen ein technisches PV-Potenzial für eine Nettostromproduktion von bis zu 72,2 Terawattstunden pro Jahr. Mit dem PV-Potential könnten über 50 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in NRW aus erneuerbarem Strom produziert werden.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Nordrhein-Westfalen hat großes Potenzial bei der Solarenergie. Das geht aus der zweiten Potenzialstudie über den Einsatz der Erneuerbaren Energien in NRW hervor, die jetzt in Düsseldorf von Umweltminister Johannes Remmel vorgestellt wurde. Nicht nur in den südlichen Bundesländern kann Strom aus Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) einen wesentlichen Teil zur Energieversorgung beitragen.

„NRW ist nicht nur das Land von Kohle und Stahl, NRW ist auch das Land der Zukunftsenergien“, sagte Minister Remmel. „Bis 2025 wollen wir rund 30 Prozent des Stroms in NRW aus Erneuerbaren Energien produzieren. Auch die Potenzialstudie für die Solarenergie zeigt: Dieses Ziel ist realistisch.“

Nach Berechnungen des Landesumweltamtes (LANUV), das die landesweite Potenzial-Studie erstellt hat, gibt es in NRW unter den möglichen Rahmenbedingungen ein technisches PV-Potenzial für eine Nettostromproduktion von bis zu 72,2 Terawattstunden pro Jahr. Dabei entfallen 53 Prozent der Potenzialflächen auf Dachflächen, 47 Prozent davon auf Freiflächen (z. B. Randstreifen an Autobahnen und Schienenwegen, Halden oder auch Parkplatzflächen). Das bedeutet: Mit dem PV-Potenzial könnten über 50 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in NRW aus erneuerbarem Strom produziert werden. Bereits die im vorigen Jahr präsentierte Windpotenzialstudie hat ergeben, dass mit Windenergie der größte Teil der regenerativen Ausbauziele der Landesregierung erreicht werden kann. Die Solarenergie muss demnach nur moderat ausgebaut werden. 

Mit dem gesamten Photovoltaik-Potenzial könnten rechnerisch neun konventionelle Kraftwerke ersetzt werden. „Wir werden das technische Potenzial nur teilweise heben können. Die Studie zeigt jedoch deutlich, welch enormes Wachstumspotenzial im Energieland Nummer Eins bei der Photovoltaik besteht“, so Minister Remmel. „Die Solar-Energie wird nah am Verbrauchsort erzeugt – das erfordert weniger Netzausbau und ermöglicht vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern die Teilhabe an der Energiewende ‚made in NRW’.“ In Köln gibt es mit 2.428 Gigawattstunden pro Jahr das größte technische PV-Potenzial.

Die Selbstversorgung durch Solarstrom gewinnt immer mehr an Bedeutung. Momentan liegen die Kosten für eine Kilowattstunde selbst produzierten Solarstroms bei rund 18 Cent pro Kilowattstunde, die Stromversorger kassieren im Schnitt 26 Cent für die Kilowattstunde Strom. Bereits heute liegt Nordrhein-Westfalen im Hinblick auf die installierten PV-Anlagen knapp hinter Bayern und Baden-Württemberg auf Platz Drei. Mehr als 184.000 Anlagen – das sind über 14 Prozent des Gesamtbestands in Deutschland – sind in Nordrhein-Westfalen mit einer summierten Nennleistung von etwa 3,4 Gigawatt (GW) registriert. Daraus errechnet sich ein pauschaler Stromertrag von mehr als drei Terawattstunden pro Jahr (TWh/a), in Deutschland sind es geschätzt  insgesamt 28 TWh/a.

Die Ergebnisse der Potenzialstudie werden wie auch die Ergebnisse der Wind-Potenzialstudie in das Fachinformationssystem Energieatlas NRW des Landesumweltamtes eingestellt und sind so der gesamten Öffentlichkeit zugänglich. Damit liegen nunmehr Flächen- und Ertragspotenziale für ganz NRW auf den Ebenen der Planungsregionen, der Kreise und der Gemeinden vor.

„Die Städte, Gemeinden, Kreise und Regionalplanungsbehörden, aber auch Investoren und Privatpersonen können damit ein bundesweit einmaliges Instrumentarium nutzen, das ihnen hilft, zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung beizutragen“, so Dr. Heinrich Bottermann, Präsident des Landesumweltamtes.

Minister Remmel sieht in dem Ausbau der Zukunftsenergien auch einen starken Wachstumsmotor für die heimische Wirtschaft. „Weltweit steigen die Investitionen in Erneuerbare Energien und erreichen inzwischen dreistellige Milliarden-Beträge. Wir müssen uns entscheiden: Wollen wir dabei sein oder wollen wir das Wachstum irgendwo anders stattfinden lassen?“ Die Landesregierung habe bewusst eine Entscheidung für die Zukunftsenergien getroffen: „Mit der jetzigen Landesregierung gibt es grünes Licht für grünen Strom. Wir wollen eine pulsierende und lebendige Zukunftswirtschaft aufbauen, indem wir den Ausbau der regenerativen Energien beschleunigen. Denn nur hierdurch kann NRW zu einem Gewinner der beschleunigten Energiewende werden.“ Nach der letzten Analyse des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) hat allein die Anzahl der Beschäftigten in der Erneuerbare-Energien-Branche in NRW mit 28.500 in 2011 eine erneute Steigerung erfahren. Der Umsatz konnte von 2010 auf 2011 um fünf Prozent auf rund 8,7 Milliarden Euro gesteigert werden.

Die EnergieAgentur.NRW steht Firmen und Privatleuten bei der Planung zur Seite. Beispielsweise mit der Aktion „Solar-Check NRW“ beraten von der EnergieAgentur ausgebildete Handwerker über die Möglichkeiten der Solarenergie-Nutzung.

Mit der Studie wurde auch das technische Potenzial für Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung untersucht. Es beträgt ca. fünf Terawattstunden pro Jahr – bei Nutzung des gesamten Solarthermie-Potenzials auf Wohnhäusern könnte ca. 30 Prozent des Warmwasserbedarfs im privaten Sektor gedeckt werden. In Köln gibt es mit 289 Gigawattstunden pro Jahr das höchste technische Solarthermie-Potenzial.

Weitere Informationen:
www.energieatlas.nrw.de

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Telefon 0211 4566-589 (Nora Gerstenberg).

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