Minister Remmel: Bildung für nachhaltige Entwicklung fördert die Generationengerechtigkeit

Kabinett beschließt Entwurf für landesweite Strategie „Bildung für nachhaltige Entwicklung – Zukunft Lernen NRW (2016-2020)“ – Weiterer Baustein für ein nachhaltiges NRW

24. September 2015

BNE ist ein Bildungskonzept, das auf eine lebensbegleitende und ganzheitliche Bildung abzielt. Dadurch sollen Menschen in die Lage versetzt werden, vorausschauend zu denken und bei heutigen und bei zukünftigen Entscheidungen abzuschätzen, wie sich diese auswirken.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Mit einer landesweiten Strategie will die Landesregierung Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) systematisch und strukturell in allen Bildungsbereichen in Nordrhein-Westfalen verankern. Dafür sollen unter anderem rechtliche Rahmenbedingungen und Lehrpläne weiterentwickelt werden. BNE ist ein Bildungskonzept, das auf eine lebensbegleitende und ganzheitliche Bildung abzielt. Dadurch sollen Menschen in die Lage versetzt werden, vorausschauend zu denken und bei heutigen und bei zukünftigen Entscheidungen abzuschätzen, wie sich diese auswirken.
 
Darüber hinaus will die Landesregierung auch die Kooperationen von Bildungsträgern und -institutionen für BNE fördern. „Bildung für nachhaltige Entwicklung betrifft uns alle. Wir brauchen einen Wandel in den Köpfen der Menschen, damit zukünftige Generationen dieselben Chancen auf ein gutes, gerechtes Lebens haben wie wir heute“, sagte Umweltminister Johannes Remmel. „Wir alle können schon heute Zukunft lernen und das Morgen aktiv gestalten. BNE ist das Rüstzeug, das wir für den notwendigen Bewusstseinswandel brauchen.“
 
In seiner Sitzung am 22. September 2015 verabschiedete das Landeskabinett den Entwurf der Strategie. Damit ist der Weg frei für die Beteiligung der Öffentlichkeit in einer ersten Konsultationsrunde im Rahmen des Open.NRW-Prozesses.
 
Eine Bildungsstrategie für ein nachhaltiges NRW
Die Bildungsstrategie ist ein politisches Handlungsprogramm der Landesregierung. Gleichzeitig ist sie ein Umsetzungsprogramm, das sich an alle Bildungsakteurinnen und -akteure sowie zivilgesellschaftliche Partnerinnen und Partner richtet. Mit der Strategie sollen nun Rahmenbedingungen für BNE geschaffen und Entwicklungsprozesse in pädagogischen Einrichtungen unterstützt werden. Schulministerin Sylvia Löhrmann betonte: „Bildung für nachhaltige Entwicklung eröffnet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für die Schulen: Sowohl im fachlichen Lernen – etwa bei der Entwicklung der schuleigenen Lehrpläne – als auch in der Zusammenarbeit mit Bildungspartnern vor Ort und mit Akteuren der Zivilgesellschaft. Die vom Schul- und Umweltministerium getragene Kampagne ‚Schule der Zukunft – Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ geht hier mit einem Netzwerk von mehreren Hundert Schulen voran und füllt die Strategie schon jetzt mit Leben.“
 
Die Strategie zeigt auf, wie der BNE-Ansatz in NRW strukturell in den Bereichen Elementarbildung, Schule, Hochschule, berufliche Bildung und außerschulische Bildung in NRW umgesetzt werden soll. Dazu ist geplant, BNE beispielsweise in den gesetzlichen und nichtgesetzlichen Grundlagen des Landes und in den relevanten Förderprogrammen weiter zu verankern oder neu aufzunehmen. Die NRW-Landesregierung möchte dabei auch in der eigenen Verwaltung mit gutem Vorbild vorangehen. BNE soll deshalb in die landeseigenen Strukturen der Aus- und Fortbildung der Beschäftigten der Landesverwaltung integriert werden.
 
Doch Bildung findet nicht nur in formalen Kontexten wie in der Schule oder Hochschule statt. Deshalb nimmt die Landesregierung mit ihrer Bildungsstrategie auch das Potential für BNE in den Städten und Gemeinden in NRW in den Blick. Viele Kommunen haben bereits im Rahmen der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005-2014) BNE in ihre kommunalen Entwicklungsstrategien integriert oder eigene Projekte und Wettbewerbe auf den Weg gebracht, um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Im Rahmen von Netzwerken und Kooperationen soll dieses vorhandene Engagement in den Kommunen weiter gestärkt und noch stärker für BNE ausgeschöpft werden.
 
Die NRW-Landesregierung hat Nachhaltigkeit zum Leitprinzip erklärt. Ökologische Verantwortung und ökonomische Vernunft sollen eng mit sozialer Gerechtigkeit verknüpft werden. Im Herbst wird die Landesregierung auch den Entwurf einer landesweiten Nachhaltigkeitsstrategie vorlegen und in einer Konsultation zur Diskussion stellen. Bildung für nachhaltige Entwicklung spielt in diesem Strategieentwurf eine wichtige Rolle. Denn Erfolge in den Handlungsfeldern der Nachhaltigkeitsstrategie hängen auch davon ab, inwieweit es gelingt, BNE in den nächsten Jahren zu verstetigen und institutionell zu verankern.
 
Mit der BNE-Strategie leistet NRW außerdem einen wichtigen Beitrag zu dem laufenden UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Darüber hinaus setzt die Landesregierung damit auch Ziele der neuen 2030  Agenda für nachhaltige Entwicklung der UN um. Bildung ist dabei eines von
17 internationalen Nachhaltigkeitszielen („Sustainable Development Goals“). 
 
Europaministerin Dr. Angelica Schwall-Düren, auch zuständig für den Bereich Internationales und Eine Welt: „Die Weltgemeinschaft wird am 25. bis 27. September bei der nächsten Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York – also in wenigen Tagen – die Post-2015 Agenda mit seinen neuen Entwicklungszielen, den SDGs, verabschieden. Es ist wichtig und angemessen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung eine zentrale Rolle in der neuen globalen Nachhaltigkeitsagenda spielen wird. Sie ist eine entscheidende Grundlage dafür, komplexe globale Zusammenhänge unserer heutigen Welt verständlich zu machen und die Umsetzung nachhaltiger Entwicklung voranzutreiben.“
 
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eine Querschnittaufgabe von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gleichermaßen.
BNE ist ein Bildungskonzept, das auf eine lebenslange und ganzheitliche Bildung abzielt. Dadurch sollen Menschen in die Lage versetzt werden, vorausschauend zu denken und bei heutigen und bei zukünftigen Entscheidungen abzuschätzen, wie sich diese auswirken.
BNE will Gestaltungskompetenz vermitteln. Damit ist die Fähigkeit gemeint, die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Zentrale Themen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sind beispielsweise der Klimawandel, Biodiversität oder nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion. Grundsätzlich kann jedes Thema unter Nachhaltigkeitsaspekten betrachtet werden. So wird BNE im Alltag greifbar: Energie- und Ressourcensparen, fair gehandelte Produkte am Schulkiosk oder in der Kantine, nachhaltig produzierte Kleidung, aber auch Schüleraustausche und internationale Partnerschaften und Bildungskooperationen können den Blick für nachhaltiges Handeln schärfen.
 
Zum verabschiedeten Strategieentwurf kann noch bis zum 23. Oktober 2015 Stellung genommen werden. Der Strategieentwurf sowie alle Informationen zu den Möglichkeiten für die Beteiligung und eine schriftliche Stellungnahme sind ab sofort unter bne-strategie.zukunft-lernen-nrw.de verfügbar.

Weitere Informationen:

Bildung für nachhaltige Entwicklung in NRW:
www.umwelt.nrw.de/ministerium-verwaltung/nachhaltiges-nrw/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/
www.zukunft-lernen-nrw.de
 
Nachhaltigkeitsstrategie NRW
www.nachhaltigkeit.nrw.de
 
BNE-Portal der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.:
www.bne-portal.de/un-dekade/un-dekade-deutschland/
 
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Nora Gerstenberg, Telefon 0211 4566-706, an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Weiterbildung, Barbara Löcherbach, Telefon 0211 5867-3505, oder an die Pressestelle der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien, Nina Heil, Telefon 0211 837-1399.

 

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