Landesoffensive für öffentliche Musikschulen: Sieben Millionen Euro zusätzlich bis 2022

Qualitative Impulse und Verbesserung der personellen Situation: Ministerin Pfeiffer-Poensgen gibt Verdreifachung der Landesmittel für öffentliche Musikschulen bekannt

15. November 2019
phb Ensemble Musik Streicher

Bis 2022 stehen den Musikschulen im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur sieben Millionen Euro mehr als noch 2018 zu Verfügung.

Kultur und Wissenschaft

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft verdreifacht die Landesförderung für die öffentlichen Musikschulen in Nordrhein-Westfalen: Bis 2022 stehen den Musikschulen im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur sieben Millionen Euro mehr als noch 2018 zu Verfügung. Das teilte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen heute (15. November 2019) im Rahmen der Mitgliederversammlung des Landesverbandes der Musikschulen in Nordrhein-Westfalen e.V. (LVdM NRW) in Hamm mit.
 
„Trotz ihrer wichtigen gesellschaftlichen Funktion sind die Musikschulen zunehmend auf Honorarkräfte im Lehrbetrieb angewiesen. Hier setzen wir mit der Landesoffensive an: Wir wollen erreichen, dass der Anteil der Festangestellten steigt und so die Qualität der in den Musikschulen geleisteten Arbeit dauerhaft gesichert ist. Darüber hinaus soll die erhöhte Förderung den Musikschulen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung etwa in den Bereichen Talentförderung, Interkultur und Digitalisierung bieten“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. „Wir verstehen die Offensive auch als ein Signal in die Kommunen. Denn auch wenn das Land nur einen kleineren Anteil am Gesamtbudget leisten kann, möchten wir die Diskussion in den Kommunen wieder auf den großen Beitrag lenken, den die Musikschulen in den Gemeinden, Städten und Kreisen leisten.“
 
Im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur wurde die Förderung in diesem Jahr gegenüber 2018 von 2,9 auf 3,9 Millionen Euro erhöht. Unter Vorbehalt der Verabschiedung des Haushalts wächst der Etat für die Musikschulen in 2020 nochmals um 500.000 Euro, in 2021 kommen weitere 1,5 Millionen Euro hinzu. Mit zusätzlichen vier Millionen Euro im Jahr 2022 stehen schließlich sieben Millionen Euro mehr Landesmittel zur Verfügung. Der Gesamtetat steigt damit auf insgesamt knapp zehn Millionen Euro, was mehr als dem Dreifachen der 2018 bereitgestellten und davor jahrelang nicht erhöhten Mittel entspricht.
 
Bernd Smalla, Vorsitzender des Landesverbands der Musikschulen in NRW e.V. sagte: „Öffentliche Musikschulen sind heute unverzichtbare Partner in den kommunalen Bildungslandschaften. Für ihre vielfältigen Aufgaben brauchen Musikschulen bestens geschultes Personal in festen Arbeitsverhältnissen. Ein höherer Anteil festangestellter Lehrkräfte an den öffentlichen Musikschulen des Landesverbandes steigert die Qualität des Bildungsangebots in ganz Nordrhein-Westfalen. Mit der Erhöhung der Förderung würdigt die Landesregierung nicht nur den Beitrag der öffentlichen Musikschulen zur Bewältigung gesellschaftlicher Veränderungsprozesse, sondern setzt auch ein Zeichen für eine verbesserte Bildungsgerechtigkeit in Stadt und Land.“
 
Rund 180 öffentliche Musikschulen erhalten Landesförderung. Davon sind 159 Mitglied im LVdM NRW. Grundsätzlich fördert das Land die Musikschulen, die die Kriterien der Kommunalen Gemeinschaftsstelle (KGSt) erfüllen. Berechnungsbasis für die Landesförderung sind die jährlichen Schülerbelegungszahlen. Daneben werden Projekte des LVdM mit landesweiter Bedeutung sowie profil- und strukturbildende Projekte der Musikschulen gefördert. Zusätzlich sind die Musikschulen ein entscheidender Partner bei der Umsetzung des JeKits-Programms, mit dem rund 70.000 Schülerinnen und Schüler an rund 1.000 Grund- und Förderschulen teilweise erste musikalische Erfahrungen machen.
 
Allein in den 159 Musikschulen des LVdM NRW musizieren rund 336.000 Schülerinnen und Schüler in rund 420.000 Belegungen – von Anfängern bis hin zu Bundespreisträgern bei Jugend musiziert, Jugend komponiert und Jugend jazzt.
 

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