Land und Bahn machen Schiene fit für die Zukunft: Rund 131 Millionen Euro fließen in das Paket „Robustes Netz II“ für einen leistungsfähigen Zugverkehr

8. Oktober 2021
phb Schienen, Gleise

Zuverlässige und pünktliche Zugverbindungen, auch während Baumaßnahmen oder bei Störfällen – das ist das Ziel des Maßnahmenpaketes „Robustes Netz“.

Verkehr

Zuverlässige und pünktliche Zugverbindungen, auch während Baumaßnahmen oder bei Störfällen – das ist das Ziel des Maßnahmenpaketes „Robustes Netz“. Das Land ertüchtigt die Infrastruktur, um die Schiene noch attraktiver zu machen und so für eine bessere, sichere und saubere Mobilität zu sorgen. Bislang sind bereits 180 Millionen Euro für beispielsweise zusätzliche Weichenverbindungen und neue Signale mit dem Paket „Robustes Netz I“ bereitgestellt worden – jetzt haben Verkehrsminister Hendrik Wüst MdL und Ronald Pofalla, Vorstand für Infrastruktur der Deutschen Bahn (DB) AG, das Investitionspaket „Robustes Netz II“ über eine Summe von rund 131 Millionen Euro unterzeichnet.
 
„Deutschland muss wieder Bahnland werden“, so Verkehrsminister Hendrik Wüst. „Deshalb ist es gut, dass Bund, Deutsche Bahn und das Land Nordrhein-Westfalen Rekordsummen in die Schieneninfrastruktur investieren. Damit auch während der Bauzeit das Angebot stabil und verlässlich bleibt, stellen wir über die Maßnahmenpakete ‚Robustes Netz‘ insgesamt 311 Millionen Euro bereit. So sorgen wir in Nordrhein-Westfalen für mehr Flexibilität und höhere Leistungsfähigkeit auf der Schiene und steigern die Attraktivität des ÖPNV. Moderne Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz!“
 
Ronald Pofalla, Vorstand für Infrastruktur der Deutschen Bahn AG: „Unsere Kundinnen und Kunden sollen sich auf die Bahn verlassen können – auch, wenn gebaut wird. Das Erfolgskonzept dafür heißt ,Robustes Netz‘: Kleine Maßnahmen an den Gleisen mit großer Wirkung auf einen zuverlässigen Bahnverkehr. Ich bin dem Land und den Partnern für die weitere Unterstützung des Programms ,Robustes Netz NRW‘ äußerst dankbar. Mit den heute vereinbarten rund 131 Millionen Euro werden wir beispielweise zusätzliche Weichen und Gleiswechselbetrieb einbauen beziehungsweise verbauen. So kommen unsere Fahrgäste trotz des hohen Baupensums schnell und pünktlich ans Ziel.“
 
Im Sommer 2019 hatten die Vertragspartner Deutsche Bahn, die Zweckverbände und das Land Nordrhein-Westfalen den Vertrag „Robustes Netz I“ unterzeichnet und 16 Maßnahmen festgelegt, die derzeit geplant werden und bei denen durch die Beseitigung von Engpässen im Netz Verspätungen und Zugausfällen vorgebeugt wird. Dazu werden zum Beispiel neue Signale, Überleitweichen und Gleiswechselbetriebe eingerichtet und nahe gelegene Umleitungsstrecken ertüchtigt. Für die Folgevereinbarung „Robustes Netz II“ sind bereits elf weitere Maßnahmen identifiziert worden , weitere sind in Prüfung. Von den 131 Millionen Euro im Paket Robustes Netz II stammen 125 Millionen Euro vom Land, den Rest zahlt die Deutsche Bahn als Eigenleistung.
 
Aus diesen Mitteln wird zum Beispiel eine weitere Weichenverbindung in Köln Messe/Deutz angepasst, um die Geschwindigkeit bei der Einfahrt nach Köln Messe/Deutz zu erhöhen. Außerdem werden unter anderem die Strecken Dortmund-Derne–Lünen/Preußen sowie Essen–Gelsenkirchen fit gemacht für einen Gleiswechselbetrieb. Damit können die Gleise flexibler genutzt werden, wenn gebaut wird oder es einen Störfall gibt.
 
Wichtigstes Kriterium für die Auswahl einer Maßnahme war, dass die Strecke viel befahren und dort größere Flexibilität für den Betrieb erforderlich ist. Dies trifft insbesondere auf den Knoten Köln sowie auf die Hauptstrecken zwischen Köln und Dortmund zu, die die zukünftige Stammstrecke des Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) bildet. Aber auch die sich anschließenden Strecken in Richtung Frankfurt im Süden und Berlin im Osten fallen darunter. Nicht nur der Schienenpersonennahverkehr profitiert von dem Rahmen- und Finanzierungsvertrag, sondern auch der Fern- und Güterverkehr, weil ein zuverlässiger Umleitungsverkehr ermöglicht und die Widerstandsfähigkeit des Netzes erhöht werden.
 
„Gerade im viel befahrenen Bereich rund um den Bahnknoten Köln sind solche recht kurzfristig umzusetzenden Maßnahmen ein Riesenvorteil für die Fahrgäste. Der anvisierte Ausbau der Infrastruktur unter anderem mit dem Bau von komplett neuen Gleisen zwischen Köln Messe/Deutz und dem Hauptbahnhof wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Daher begrüßen wir jede Investition, die zu einem möglichst stabilen Zugverkehr beiträgt“, so Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR).
 
Ronald R.F. Lünser, Geschäftsführer des Zweckverbands Verkehrsverband Rhein-Ruhr (VRR): „Der Ausbau der Infrastruktur ist eine wesentliche Grundlage für einen leistungsfähigen SPNV. Nur mit einer starken Schiene können die Verkehrswende gelingen und die wichtigen Herausforderungen einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Mobilität gesichert werden.“
 
„Heute ins Schienennetz zu investieren, heißt die Qualität von morgen zu sichern“, so Joachim Künzel, Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL). „Nur, wenn wir ein hochwertiges und zuverlässiges Nahverkehrsangebot sicherstellen, werden wir mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf die Schiene bewegen und unsere ambitionierten Klimaziele erreichen.“
 
Hintergrund:
Zeitgleich zum Vertrag wird auch ein so genannter „Sideletter“ zum Rahmen- und Finanzierungsvertrag unterschrieben. Damit wird vereinbart, dass weitere Nachrückermaßnahmen identifiziert werden, da ursprünglich geplante Projekte des Robusten Netzes II durch das Klimaschutzpaket des Bundes finanziert werden. 88 Millionen aus dem Robusten Netz II fließen in die elf bereits identifizierten Maßnahmen. So bleiben 43 Millionen Euro für weitere Maßnahmen, die aktuell noch in Prüfung sind.
 
Die Zweckverbände wickeln die Förderung für alle Projekte ab.
 
 

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