Land fördert Umstieg auf komplett bedarfsgesteuerten ÖPNV in Gronau mit über einer Million Euro
Start des On-Demand-Projekts „G-Mobil“
Mit mehr Flexibilität und weniger starrem Fahrplan unterwegs: In Gronau wird ab 1. Juni der gesamte bestehende Stadtbusverkehr durchgängig auf einen digitalen On-Demand-Mobilitätsdienst umgestellt.
Mit mehr Flexibilität und weniger starrem Fahrplan unterwegs: In Gronau wird ab 1. Juni der gesamte bestehende Stadtbusverkehr durchgängig auf einen digitalen On-Demand-Mobilitätsdienst umgestellt. Menschen in Gronau können den Bus genau dann nutzen, wenn sie ihn brauchen – und sind nicht mehr an feste Fahrpläne gebunden. Dazu reicht ein Klick in der App, ein Anruf oder eine Buchung via Terminal und der „G-Mobil“-Bus kommt.
Mit dem flexiblen und digitalen On-Demand-Angebot hat sich Gronau beim Wettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ durchgesetzt. Das Land fördert den innovativen Shuttle-Fahrdienst auf Abruf mit mehr als einer Million Euro.
„Gute Mobilität ist Standortfaktor und Lebensqualität – besonders außerhalb der großen Metropolen. Das On-Demand-Projekt in Gronau und Epe macht Mobilität besser, sicherer und sauberer. Den Stadtbusverkehr auf ein digitales und komplett bedarfsgesteuertes Mobilitätsangebot umzustellen, ist ein konsequenter und mutiger Schritt, den das Land sehr gerne fördert. ‚G-Mobil‘ ist ein tolles Projekt für einen erfolgreichen, dynamischen und zukunftsorientierten ÖPNV in Gronau“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.
„Mit dem Projekt ‚G-Mobil‘ erfolgt in Gronau eine Umstellung des Stadtbusverkehrs von einem System mit festem Fahrplan auf ein On-Demand-System – also auf ein flexibles und bedarfsgerechtes System. Mit diesem innovativen und leicht zu handhabenden Service möchten wir den Menschen in Gronau und Epe schnelle Mobilität bieten und ich freue mich sehr, dass wir heute die ersten Fahrzeuge – unsere ‚G-Mobile‘ – einweihen konnten. Diese sehen nicht nur schick aus, sondern sind auch noch klimaschonend, geräumig und barrierefrei. Deshalb möchte ich alle Interessierten herzlich einladen, den On-Demand-Verkehr zu nutzen und wünsche allen eine angenehme und sichere Fahrt!“, sagte der Bürgermeister von Gronau, Rainer Doetkotte.
Zunächst werden zwei sogenannte London-Taxis mit Hybridantrieb und zwei Elektro-Kleinbusse als „G-Mobile“ starten. Die Fahrzeuge sind barrierefrei umgebaut, so dass alle Menschen sie nutzen können. Im Juni ist der Dienst kostenfrei für alle Fahrgäste. Danach sind die „G-Mobil“-Busse über den WestfalenTarif buchbar. Dank dieser Einbindung und in bestehende Abo-Tickets ist der Dienst nutzerfreundlich.
Zeitlich und räumlich erweitertes Angebot
Das lokale ÖPNV-Angebot in Gronau wird dank „G-Mobil“ weiter verbessert, da es auch zeitlich erweitert wird. Nach der Pilotphase wird es möglich sein, montags bis freitags von 5 Uhr bis 24 Uhr und samstags und sonntags zwischen 7 Uhr und 24 Uhr, Busse zu nutzen. Durch das neue On-Demand-Angebot werden außerdem der Ortsteil Epe und das Gewerbegebiet mit rund 4.000 Arbeitsplätzen neu angebunden. Beide waren bisher nicht an den ÖPNV angeschlossen. Der Betrieb des vorhandenen Bürgerbusses bleibt zunächst unverändert bestehen.
Neben App und Internetseite des Regionalverkehrs Münsterland und via Telefon gibt es feste Terminals, zum Beispiel in Supermärkten, an denen es möglich sein wird, Fahrten zu buchen. In einer App sollen außer den Elektrofahrzeugen auch weitere Angebote des Nahverkehrs in Gronau wie Bahn, Regiobus oder Bürgerbus zu finden sein. So sollen die Angebote besser vernetzt werden.
Hintergrund Landeswettbewerb:
Das Verkehrsministerium hat in einem Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ Kommunen, kommunale Zweckverbände und SPNV-Aufgabenträger aufgefordert, innovative Konzepte für den ÖPNV im ländlichen Raum zu entwickeln.
Durch die Modellprojekte sollen Wege gefunden werden, wie in eher ländlich geprägten und suburbanen Räumen, ÖPNV-Angebote neu geschaffen oder die bestehenden Angebote attraktiver werden können.
Insgesamt wurden 38 Projektvorschläge eingereicht. Eine Experten-Jury hat die Bestplatzierten ausgewählt. 15 Projekte profitieren nun von der Landesförderung.
Hintergrund ÖPNV-Offensive:
Das Land hat 2019 eine ÖPNV-Offensive mit einem Volumen von bislang mehr als zwei Milliarden Euro aufs Gleis gesetzt. Davon profitieren Städte und ländliche Regionen: Unter anderem steht eine Milliarde Euro für ein Systemupgrade zur Verfügung, das heißt für die Grunderneuerung von Stadt- und Straßenbahnnetzen. 280 Millionen Euro werden für das Programm „Robustes Netz“ gemeinsam mit der Deutschen Bahn investiert, 120 Millionen Euro für On-Demand-Verkehre (ÖPNV auf Abruf) und 100 Millionen Euro für regionale Schnellbuslinien. Zudem stellt das Land mit 22,5 Millionen Euro eine neue Förderung zum Aufbau eines Planungsvorrates für notwendige Stadtbahn- und Eisenbahninfrastrukturprojekte bereit, damit Kommunen und Aufgabenträger des ÖPNV schneller und besser Bundesmittel für geplante Schienenprojekte abrufen können.