Land fördert Modernisierung und barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe in Herne und Emmerich – Förderbescheide über rund 1,1 Millionen Euro übergeben

Verkehrsminister Hendrik Wüst hat zwei Förderbescheide über insgesamt rund 1,1 Millionen Euro an die DB Station&Service für die Modernisierung und den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe in Herne und Emmerich übergeben. Das Land fördert den umfangreichen Aus- und Umbau im Rahmen der Modernisierungsoffensive 2 (MOF 2) für insgesamt 120 Bahnstationen in Nordrhein-Westfalen. Die Förderung zahlt auf die Ziele der 2019 gestarteten ÖPNV-Offensive des Landes ein, die den ÖPNV einfacher zugänglich, leistungsstärker, verlässlicher, flexibler, vernetzter und innovativer machen will.
 
„Deutschland muss wieder Bahnland werden. Dafür müssen unsere Bahnhöfe zu guten Orten werden. Die Modernisierungsoffensive ist ein wichtiger Baustein, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und mehr Bahnhöfe barrierefrei zugänglich zu machen. So machen wir Bahnfahrern ein immer besseres Angebot“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.
 
Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Nordrhein-Westfalen: „In der zweiten Runde der Modernisierungsoffensive sind wir auf der Zielgeraden. Mehr als 90 Prozent der Maßnahmen sind bereits fertig. Mit der nun anlaufenden Modernisierungsoffensive 3 haben wir eine hervorragende Basis, um unsere Bahnhöfe im Land weiter attraktiv und barrierefrei zu gestalten.“
 
Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten: „Dem Ziel der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Menschen kommen wir wieder einen Schritt näher. Mobilität darf nicht an fehlender Barrierefreiheit enden. Denn für alle muss es heißen: Vorsicht an der Bahnsteigkante!“
 
Von den rund 1,1 Millionen Euro erhält die DB Station&Service 486.700 Euro vom Land für die Modernisierung des Bahnhofs in Herne voraussichtlich bis zum Herbst dieses Jahres. Die wichtigsten Maßnahmen:
Die Mittelbahnsteige werden verlängert und Leitsysteme zur besseren Orientierung für Menschen mit sensorischer Einschränkung eingerichtet. Vorhandene Aufzugsanlagen werden an ein taktiles Wegeleitsystem angeschlossen, somit wird die Barrierefreiheit verbessert. Außerdem werden ein denkmalgeschütztes Bahnsteigdach ertüchtigt und eine Personenunterführung modernisiert.
 
604.600 Euro erhält die DB Station&Service AG vom Land für den Ausbau des Bahnhofs Emmerich voraussichtlich bis zum Herbst dieses Jahres. Die wichtigsten Maßnahmen:
Der Mittelbahnsteig Gleis 3/4 wird verlängert, und es werden Leitsysteme zur besseren Orientierung für Menschen mit sensorischer Einschränkung eingerichtet. Um den Bahnsteig barrierefrei zugänglich zu machen, werden zwei Aufzüge installiert. Das Wegeleitsystem und die Beleuchtung werden erneuert, die Personenunterführung wird modernisiert. Wetterschutzhäuser ersetzen das in die Jahre gekommene Bahnsteigdach.
 
Die Gesamtkosten der vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bewilligten Maßnahmen an beiden Bahnhöfen liegen bei insgesamt rund 8,7 Millionen Euro.
 
„Wir freuen uns, dass das Land Nordrhein-Westfalen die Modernisierungen mit den entsprechenden Fördermitteln unterstützt. Durch diese Maßnahmen erfolgt wieder ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Barrierefreiheit im Nahverkehr, da insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen einen verbesserten Zugang zu Bahnen erhalten“, erklärte VRR-Vorstandssprecher Ronald Lünser.
 
Hintergrund Modernisierungsoffensive
Die Bahnhofserneuerung ist wichtiger Baustein der Mobilitätspolitik des Landes Nordrhein-Westfalen. Der ÖPNV soll einfacher zugänglich, leistungsstärker, verlässlicher, vernetzter und flexibler werden. Im Rahmen der Modernisierungsoffensive 2 (MOF 2) für Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen stellt die Landesregierung rund 139 Millionen Euro für 120 Bahnstationen bereit. Die Deutsche Bahn und der Bund beteiligen sich mit insgesamt rund 341 Millionen Euro.
 
Hintergrund ÖPNV-Offensive
Das Land hat 2019 eine ÖPNV-Offensive mit einem Volumen von bislang mehr als 2 Milliarden Euro bis 2031 aufs Gleis gesetzt. Davon profitieren Städte und ländliche Regionen: Unter anderem wird 1 Milliarde Euro für ein Systemupgrade investiert, das heißt die Grunderneuerung von Stadt- und Straßenbahnnetzen. 280 Millionen Euro stehen bereit für das Programm „Robustes Netz“ gemeinsam mit der Deutschen Bahn, 120 Millionen Euro für On-Demand-Verkehre (ÖPNV auf Abruf) und 100 Millionen Euro für regionale Schnellbuslinien. Zudem stellt das Land mit 22,5 Millionen Euro eine neue Förderung zum Aufbau eines Planungsvorrates für notwendige Stadtbahn- und Eisenbahninfrastrukturprojekte bereit, damit Kommunen und Aufgabenträger des ÖPNV schneller und besser Bundesmittel für geplante Schienenprojekte abrufen können.