Land fördert Ladeinfrastruktur für 53 weitere E-Busse der KVB mit 10,9 Millionen Euro
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben mit dem Aufbau der Ladeinfrastruktur für 53 weitere E-Busse auf ihrem Betriebshof Nord begonnen.
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben mit dem Aufbau der Ladeinfrastruktur für 53 weitere E-Busse auf ihrem Betriebshof Nord begonnen. Zum Beginn des Projektes besuchte Verkehrsminister Hendrik Wüst zusammen mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Baustelle in Niehl und informierte sich über das Vorhaben. Minister Wüst und Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR), überreichten zudem einen Zuwendungsbescheid über 10,9 Millionen Euro. Die Mittel des Landes stehen nach § 13 ÖPNV-Gesetzes NRW zur Verfügung und dienen einer Investitionsmaßnahme im besonderen Landesinteresse. Insgesamt wird die Baumaßnahme mit rund 15 Millionen Euro kalkuliert.
Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der KVB, hebt die Bedeutung der Landesförderung hervor: „Mit der Unterstützung des Landes ist es uns möglich, sehr schnell den Technologiewandel im Busbetrieb fortzusetzen. Schon bald werden die Fahrgäste auf sechs weiteren Bus-Linien in der Lage sein, einen noch größeren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz ohne Kohlendioxid- und Stickoxid-Emissionen zu leisten.“
Die Ladeinfrastruktur dient der Versorgung der Batteriebusse, mit denen in 2021 die linksrheinischen Bus-Linien 141, 145 und 149, sowie die rechtsrheinischen Bus-Linien 150, 153 und 159 vom Betrieb mit Dieselbussen auf E-Mobilität umgestellt werden. Das Beschaffungsverfahren für diese E-Busse befindet sich derzeit in der finalen Phase. Das Gesamtprojekt Smart City KVB, das mit der im Dezember 2016 umgestellten Linie 133 begann, setzt sich somit fort.
Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Wir brauchen Vorreiter wie die KVB, die mutig vorangehen und als Vorbild für andere dienen. Damit der Mobilitätssektor seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten kann, müssen wir den Anteil des ÖPNV erhöhen und die Mobilitätsangebote sauberer machen. Darum fördert das Land 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten der Elektro-Ladeinfrastruktur und auch die Anschaffung von Elektro- und gasbetriebenen Bussen sowie die Nachrüstung von Dieselbussen.“
Die neuen E-Busse werden zukünftig unter insgesamt drei Carports abgestellt. Dort werden ihre Batterien über parallele Ladepunkte zeitgleich über Nacht geladen. Der Strom wird über drei Ladestationen bereitgestellt und kommt aus einem benachbarten Umspannwerk der RheinEnergie. Zum Projekt gehört auch die Errichtung einer Übergabestation zwischen der Infrastruktur von RheinEnergie und KVB.
Vor wenigen Tagen hat das Kölner Unternehmen STRABAG mit den Tiefbauarbeiten begonnen. Im September 2020 wird ein Großteil des Projektes abgeschlossen sein, im März 2021 der dann noch verbliebene kleinere Abschnitt.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker sieht im aufgebrochenen Asphalt des Betriebshofes ein Sinnbild der Verkehrswende: „Die Strategie ´Köln mobil 2025` ist ein Baustein zur Sicherung der Mobilität, zur Realisierung von Klima- und Umweltschutz und für die Verkehrswende. Bis 2030 werden, gemäß Beschluss des Rates der Stadt Köln, alle Buslinien der KVB auf E-Mobilität umgestellt. Eine nachhaltige Veränderung in der Smart City Cologne ist möglich. Wir dienen den Kölnerinnen und Kölnern in ihren Zielen und wir sorgen für die Zukunft kommender Generationen.“
Bereits in der Planung des aktuellen Bauprojektes auf dem Betriebshof Nord hat die KVB in die Zukunft geblickt. Dem jetzigen Aufbau der Carports mit Ladeinfrastruktur soll ein zweiter Bauabschnitt für weitere E-Busse folgen.
Die KVB hat die Oberseiten der Carportdächer an die RheinEnergie verpachtet. Das Schwesterunternehmen wird dort Fotovoltaik-Anlagen errichten und den aus Sonnenkraft gewonnenen Ökostrom in ihr Netz einspeisen.
Für Dr. Andreas Cerbe, Vorstand Netz der RheinEnergie, ist das ein Beispiel des Wandels in der Energiewirtschaft: „Gemeinsam mit den Kölner Verkehrs-Betrieben haben wir bereits in 2016 eine Buslinie mit acht Elektrobussen in Betrieb genommen. Dabei ist die Rollenverteilung klar: Die KVB kümmert sich mit den E-Bussen um die sichere und zuverlässige Personenbeförderung, wir, die RheinEnergie, stellen die Energieinfrastruktur und den Strom dafür mit allerhöchster Zuverlässigkeit bereit – das ist unser Kerngeschäft.“