Land erhöht Etat für die Freien Darstellenden Künste in Nordrhein-Westfalen um mehr als 50 Prozent

Förderung der freien Ensembles, Produktionshäuser, Festivals und Netzwerke wächst bis 2020 um zusätzlich 4,5 Millionen Euro und beinhaltet u.a. neues Exzellenzprogramm

7. Juni 2018

Nach sieben Jahren werden im Kulturhaushalt die Mittel für die Freien Darstellenden Künste erstmals wieder deutlich erhöht. Bereits in diesem Jahr gehen rund eine Million Euro mehr an die Freie Szene. Neben der Erhöhung der institutionellen Förderung wird im Zuge der Neustrukturierung unter anderem die Anzahl der Positionen in der Spitzenförderung verdoppelt und ein neues Fördermodul für exzellente Ensembles eingeführt.

Kultur und Wissenschaft

Nach sieben Jahren werden im Kulturhaushalt die Mittel für die Freien Darstellenden Künste erstmals wieder deutlich erhöht. Bereits in diesem Jahr gehen rund eine Million Euro mehr an die Freie Szene. Neben der Erhöhung der institutionellen Förderung wird im Zuge der Neustrukturierung unter anderem die Anzahl der Positionen in der Spitzenförderung verdoppelt und ein neues Fördermodul für exzellente Ensembles eingeführt.
 
„Nordrhein-Westfalen hat eine lebendige Freie Szene, die auf eine rund vierzigjährige Geschichte zurückblickt. Mit der großen Zahl an Ensembles, Produktionshäusern, Netzwerken und Festivals ist das Land ein starker Standort für künstlerische Experimente. Damit Nordrhein-Westfalen seiner bundesweiten Vorreiterfunktion weiterhin gerecht werden kann, erhöhen wir unsere Förderung und schaffen so eine größere Planungssicherheit für die Freie Theater- und Tanzszene“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
 
Schon 2018 wird die jährliche Landesförderung für die Freien Darstellenden Künste, die derzeit bei acht Millionen Euro liegt, um eine Million Euro aufgestockt. 2019 und 2020 erfolgt ein weiterer Aufwuchs um 1,5 bzw. zwei Millionen Euro, sodass die Landesförderung bereits bis 2020 auf insgesamt rund 12,5 Millionen Euro steigt.
 
Bereitgestellt werden die zusätzlichen Landesmittel in Form der institutionellen Förderung sowie bei der Festivalförderung, die sich pauschal um bis zu 33 Prozent erhöhen. Zudem wird die Ensembleförderung gestärkt, die von nun an in den vier Modulen Projekt-, Konzeptions-, Spitzen- und Exzellenzförderung erfolgt.
 
Neben längeren Laufzeiten bei der allgemeinen Projektförderung gibt es eine neue, auf drei Jahre angelegte Konzeptionsförderung für maximal 35 kontinuierlich in Nordrhein-Westfalen arbeitende Künstlerinnen, Künstler und Ensembles.
 
Die bereits existierende Spitzenförderung wird insgesamt verdoppelt:  Statt bislang zehn profitieren in Zukunft 20 Ensembles von der dreijährigen Förderung. Im Bereich Theater wird von derzeit vier auf acht und im Bereich Tanz von sechs auf acht Förderungen aufgestockt. Neu hinzu kommen vier Förderungen im Bereich Kinder- und Jugendtheater.
 
Neu ist zudem das Modul der Exzellenzförderung mit einer Förderhöhe von 100.000 Euro pro Jahr: In diese auf drei bis fünf Jahre angelegte Förderung wechseln Ensembles, nachdem sie drei Mal erfolgreich die Spitzenförderung erhalten haben.
 
Alle vier Module der Projektförderung werden über Fachjurys in Zusammenarbeit des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft mit den fünf Bezirksregierungen und den nordrhein-westfälischen Landesbüros Freie Darstellende Künste und Tanz entschieden.
 
Zur Freien Szene der Darstellenden Künste zählen die professionellen freien Theater- und Tanzensembles mit oder ohne Haus, Einzelkünstlerinnen und -künstler, Festivals, Netzwerke und immer wieder neue Formate in den Bereichen Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance, Figurenspiel und Kinder- und Jugendtheater. Sie verbindet ein experimenteller Anspruch sowohl in ihrer inhaltlichen Arbeit als auch in der Art ihrer Produktion und Kooperation. Sie sind meist regional verankert und zugleich international vernetzt.
 
Die Neustrukturierung der Förderung ist im intensiven Austausch mit den Akteuren der Freien Szene entstanden. Ziele sind insbesondere größere Transparenz und weniger Bürokratie bei der Vergabe sowie erhöhte Planungssicherheit und verbesserte Arbeitsbedingungen für die Künstlerinnen und Künstler. Der Aufwuchs der Landesförderung soll auch die Kommunen ermutigen, ihre Förderung der Freien Szene zu stärken und weiterzuentwickeln.
 

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