Internationale Kurzfilmtage Oberhausen: Filmpreis des Landes Nordrhein-Westfalen geht an Filmemacher aus Indien und Brasilien

Internationale Kurzfilmtage Oberhausen: Filmpreis des Landes Nordrhein-Westfalen geht an Filmemacher aus Indien und Brasilien

8. Mai 2018
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Bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen sind zwei Filme aus Indien und Brasilien mit dem Filmpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.

Kultur und Wissenschaft

Bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen sind zwei Filme aus Indien und Brasilien mit dem Filmpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis geht an den indischen Regisseur Sohrab Hura und „The lost head and the bird“, der mit 3.000 Euro dotierte zweite Preis an die Brasilianerin Louise Botkay und ihr Werk „A Film for Ehuana“. Die Regisseure nahmen die Auszeichnungen bei der Preisverleihung im LICHTBURG FILMPALAST in Oberhausen entgegen.
 
Der Filmpreis des Landes Nordrhein-Westfalen wird seit 1967 von der Landesregierung verliehen. Gewürdigt werden Filme, die sich auszeichnen durch hohe künstlerische Qualität und das Bestreben, mit filmischen und inhaltlichen Mitteln die künstlerische Praxis zu bereichern.
 
Dem Regisseur des Gewinnerfilms „The lost head and the bird“ gelinge durch die gleichzeitige Darstellung von Tradition und Trash, Schönheit und Zerfall eine faszinierend verdichtete und explosive Zustandsbeschreibung vom heutigen Indien, so die Jury. Sohrab Hura erzeuge durch die beschleunigende Montage von selbst produzierten Bilddokumenten und Fundstücken aus der inflationären Bildproduktion Sozialer Medien einen Wirbel der Widersprüche und Abgründe.
 
Die zweite Preisträgerin Louise Botkay überzeugte die Jury mit der „Beschreibung einer Utopie“. Die filmethnografische Beobachtung der Yanomami-Volksgruppe sei Projektionsfläche für unsere Sehnsucht nach einer heilen Welt. „A Film for Ehuana“ zeige eine intakte Gemeinschaft, in die wir uns romantisierend zurücksehnen und kratze an unserem moralischen Wohlbefinden, so die Jury.
 
Die Kurzfilmtage Oberhausen zeigten vom 3. bis 8. Mai über 500 Filme aus 64 Ländern. 132 davon konkurrierten in den fünf Wettbewerben des Festivals um Preise im Gesamtwert von knapp 42.000 Euro. Insgesamt wurden über 7.300 Filme für die Wettbewerbe eingereicht.
 
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen wurden 1954 von Hilmar Hoffmann als „Westdeutsche Kulturfilmtage“ gegründet und gelten als das älteste und größte Kurzfilmfestival der Welt. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft fördert die Kurzfilmtage jährlich mit 340.000 Euro. Der Filmpreis des Landes Nordrhein-Westfalen wird jedes Jahr im Rahmen des Internationalen Wettbewerbs vergeben.

Mehr Informationen: www.kurzfilmtage.de.
 

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