Innovationsprofile für neun Regionen Nordrhein-Westfalens
Ministerin Neubaur: Nordrhein-Westfalen profitiert von den unterschiedlichen Stärken der Regionen – Profile unterstützen bei der Entwicklung von innovativen Ideen für die Zukunft
Innovationsprofile für neun Regionen in Nordrhein-Westfalen sollen dabei unterstützen, sich zu vernetzen, Partnerschaften anzubahnen und Impulse für den innovationspolitischen Dialog zwischen Regionen und Landesregierung geben.
Mit seinen starken Regionen gehört das Nordrhein-Westfalen zu den dynamischen Innovatoren im Bund und in Europa: Zahlreiche Hidden Champions sind mit ihren innovativen Produkten Weltmarktführer. Jede Region in Nordrhein-Westfalen hat ihre eigenen Stärken. Um diese herauszustellen und neue Chancen zu nutzen, haben der Netzwerkverbund regionen.NRW und das Kompetenzzentrum NRW.innovativ nun Innovationsprofile für die neun Wirtschaftsregionen Aachen, Bergisches Städtedreieck, Düsseldorf/Kreis Mettmann, Köln/Bonn, Münsterland, Niederrhein, Ostwestfalen-Lippe, Metropole Ruhr und Südwestfalen erarbeitet. Die Profile sollen die Regionen dabei unterstützen, sich zu vernetzen, Partnerschaften anzubahnen und Impulse für den innovationspolitischen Dialog zwischen Regionen und Landesregierung geben.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Nordrhein-Westfalen lebt von der Vielfalt seiner Regionen. Das Potenzial ist enorm: Es sind die Menschen und ihre unterschiedlichen Perspektiven, die in Kombination mit den regionalen Besonderheiten in Wirtschafts- und Branchenstruktur, in der Wissenschafts- und Forschungslandschaft sowie bei Innovationsthemen zu einem erfolgreichen Wachstum beitragen. Die Innovationsprofile heben die regionalen Stärken und Chancen hervor und unterstützen die Regionen dabei, sich weiterzuentwickeln in Richtung einer leistungsstarken, digitaleren, nachhaltigeren und resilienteren Zukunft.“
Welche demografischen und wirtschaftlichen Ausgangsbedingungen liegen den regionalen Innovationssystemen zugrunde? Inwiefern prägen Forschung und Entwicklung, das Gründungsgeschehen oder Patentaktivitäten die regionale Innovationslandschaft? Welche Zukunftsthemen stehen im Fokus? Welche Netzwerke, Cluster und Kooperationen unterstützen die Regionen, welche Forschungsthemen dominieren? Ein kleiner Überblick über die Stärken der Regionen:
Region Aachen
- Positive wirtschaftliche Entwicklung, überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum und dynamische Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
- Die Städteregion Aachen ist dynamischer Treiber der Region mit einer gut ausgebildeten, hochqualifizierten Erwerbsbevölkerung, einem breiten, innovativen Mittelstand und einem starken industriellen Sektor
- Dichte, wettbewerbsfähige und hoch lokalisierte FuE-Branche (Forschung und Entwicklung)
- Vielfältige Hochschul- und Forschungslandschaft mit RWTH Aachen und Forschungszentrum Jülich
- Herausragende Forschungskompetenzen in drei Exzellenzclustern, in denen zu erneuerbaren Energien, Quantencomputing und Industrie 4.0 geforscht wird
- Hohe Fördermitteleinwerbung zur Durchführung von FuE-Projekten, insbesondere in den Bereichen Energie, IKT, Robotik
- Starkes Wachstum digitaler Impulsgeber
- Vielfältige Landschaft der Intermediären, unter anderem regionale Wirtschafts- und Technologiefördergesellschaften, Branchen-, Themen- und Forschungscluster, regionale Netzwerke, Gründerzentren und Co-Working Spaces
Bergisches Städtedreieck
- Kontinuierliches Bevölkerungswachstum
- Starker industrieller Sektor mit vielen KMU sowie Hidden und Innovation Champions in der Metallverarbeitung sowie Automobil- und Elektroindustrie
- Überdurchschnittlicher FuE-Anteil an der Gesamtbeschäftigung
- Gut ausgebildete FuE-Basisinfrastruktur mit dem Wuppertal Institut und der Bergischen Universität Wuppertal sowie weiteren Forschungseinrichtungen
- Herausragende Forschungskompetenzen, wie zum Beispiel Klima, Umwelt und Energie, Werkzeuge und Werkstoffe, Medizin
- Hohe Patentintensität im Vergleich zu Bund und Land
- Gut eingebundene Gründungs- und Transfereinrichtungen sowie bestehende regionale Transfernetzwerke
- Zahlreiche Netzwerke und Cluster in den Innovationskompetenzfeldern, zum Beispiel: Automotiveland.NRW
Region Düsseldorf/Kreis Mettmann
- Stabile Bevölkerungsentwicklung, Zuwanderung junger Menschen
- Überdurchschnittlicher ökonomischer Wohlstand, hohes regionales Einkommensniveau
- Landeshauptstadt Düsseldorf als Oberzentrum mit internationaler Sichtbarkeit; zentrale Lage in der Metropolregion Rheinland
- Breite Branchenstruktur mit hoch entwickelten Kompetenzbranchen, starken wissensintensiven und unternehmensnahen
- Dienstleistungen, beschäftigungsstarken Zukunftsbranchen sowie vielen Großunternehmen
- Attraktive Wissenslandschaft mit Hochschulen wie HHU und HSD und herausragende Forschungskompetenzen, wie zum Beispiel Life Sciences und Baustoffforschung
- Gründungs-Hotspot in Nordrhein-Westfalen und großer Anteil digitaler Start-ups
- Hohes Qualifikationsniveau mit hohem AkademikerInnenanteil
- Hoher Anteil und hohes Wachstum digitaler Impulsgeberinnen und Impulsgeber, deutlich überdurchschnittliche
- Gründungsintensität im IKT-Sektor
- Hohe Patentintensität in Düsseldorf und Kreis Mettmann
- Zahlreiche (landesweite) Netzwerke und Cluster
Region Köln/Bonn
- Kontinuierliches und kräftiges Bevölkerungswachstum. Zentrale Lage in Nordrhein-Westfalen und Europa und auf Rheinschiene
- Breite Branchenstruktur mit hoch entwickelten Kompetenzbranchen, starken wissensintensiven und unternehmensnahen
- Dienstleistungen sowie hoher Beschäftigung in Zukunftsfeldern
- Überdurchschnittlicher ökonomischer Wohlstand und Wachstum der Bruttowertschöpfung über dem Landesschnitt
- Breite Forschungs-, Wissenschafts- und Hochschullandschaft mit zahlreichen Hochschulen, Forschungseinrichtungen aller vier großen deutschen Forschungsgemeinschaften und weiteren Instituten
- Anteil des FuE-Personals und Wachstum über Landesschnitt
- Hohes Qualifikationsniveau mit hoher Akademikerinnen- und Akademikerquote
- Nationale und europäische Fördermitteleinwerbung je Einwohnerin/Einwohner überdurchschnittlich
- Gründungsstarke Region mit Stadt Köln als Treiber und überdurchschnittliche Patentintensität gegenüber Bund und Land
- Zahlreiche Gründungs- und Transfereinrichtungen sowie bestehende regionale Netzwerke in allen Teilen der Region
- Hoher Anteil und starkes Wachstum digitaler Impulsgeberinnen und Impulsgeber. Gute Abdeckung bei Breitbandverfügbarkeit
Münsterland
- Kontinuierliches und kräftiges Bevölkerungswachstum
- Hohe Leistungsfähigkeit der Wirtschaft bei einem überdurchschnittlichen Wachstum der Bruttowertschöpfung
- Breit aufgestellte Branchenstruktur mit vielen KMU, zahlreichen Hidden und Innovation Champions
- Gute FuE-Infrastruktur (Universität Münster, Westfälische Hochschule, FH Münster, weitere Forschungseinrichtungen)
- Forschungskompetenzen-/einrichtungen, wie z.B. MEET Batterieforschungszentrum oder im Bereich Bio-Analytik, Bio-, Nano-, Oberflächen-Technologie, IKT
- Starke GreenTech-Region
- Starker digitaler Banken- und Versicherungsbereich
- Gut eingebundene Gründungs- und Transfereinrichtungen
- Viele Netzwerke und Cluster in Innovationskompetenzfeldern
- Enge grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung (EUREGIO, Emscher-Lippe, Ruhrgebiet)
- Positive Entwicklung bei der Einwerbung nationaler Fördermittel und bei dem Anteil des FuE-Personals an der Beschäftigung
- Gut ausgebaute digitale Infrastruktur
Niederrhein
- Positive Bevölkerungsentwicklung
- Breit aufgestellte Branchenstruktur mit vielen KMU und Familienunternehmen in starken industriellen Kernbranchen, allen voran der chemischen Industrie
- Bedeutende, hoch lokalisierte und stark wachsende Landwirtschaft. Überdurchschnittlicher Anteil agrar-, forst- und ernährungswissenschaftlicher Studiengänge.
- Hohe Exportquote, intensive Außenhandelsbeziehungen
- Zahlreiche Hidden und Innovation Champions
- Gut ausgebildete FuE-Basisinfrastruktur mit HS Rhein-Waal und der HS Niederrhein sowie weiteren Forschungseinrichtungen
- Herausragende Forschungskompetenzen, z. B. Oberflächentechnologie und Textilforschung
- Gut eingebundene Gründungs- und Transfereinrichtungen sowie bestehende regionale Netzwerke und Cluster
- Digitale Infrastruktur ist gut ausgebaut
- Hohe Patentintensität im Rhein-Kreis Neuss
Region Ostwestfalen-Lippe
- Breiter Branchenmix mit Schwerpunkt im hoch lokalisierten verarbeitenden Gewerbe
- Mittelständische Wirtschaftsstruktur mit familiengeführten Unternehmen
- Wachstum der Bruttowertschöpfung stärker als im Landesschnitt
- Zahlreiche Hidden und Innovation Champions
- Hoher Anteil des FuE-Personals an der Gesamtbeschäftigung
- Hohe Patentintensität im Vergleich zu Bund und Land
- Anwendungsnahe Forschungs-, Wissenschafts- und Hochschullandschaft, mit zahlreichen Hochschulen (unter anderem Uni Bielefeld, Uni Paderborn, Hochschule Bielefeld, TH OWL), (außer-) universitären Forschungseinrichtungen
- Herausragende Forschungskompetenzen, wie zum Beispiel intelligente technische Systeme und intelligente Produktion
- Hohe Kooperationskultur und gemeinsame Strategieentwicklung
- Zahlreiche Gründungs- und Transfereinrichtungen sowie bestehende regionale Netzwerke und Cluster in den regionalen
- Innovationsfeldern, insbesondere im Bereich Industrie 4.0/Digitalisierung (unter anderem Spitzencluster OWL)
Metropole Ruhr
- Pionierregion des Strukturwandels mit diversifizierter Branchenstruktur und Spezialisierungen in Wachstumsbranchen wie
- Gesundheitswirtschaft und Logistik
- Breite Forschungs-, Wissenschafts- und Hochschullandschaft, mit zahlreichen Hochschulen (unter anderem UA Ruhr mit RUB, TU Dortmund, UDE), (außer-)universitären Forschungseinrichtungen
- Forschungseinrichtungen der Max-Planck-, Fraunhofer- und Leibniz-Gesellschaften
- Herausragende Forschungskompetenzen, wie zum Beispiel Informations- und Kommunikationstechnologie, Logistik, Gesundheit, Energie und Umwelt
- Essen und Mülheim/Ruhr sind Gründungs-Hotspots zum Beispiel in wissens- und technologieintensiven Branchen
- Zahlreiche Gründungs- und Transfereinrichtungen sowie bestehende regionale Netzwerke und Cluster
- Gut ausgebaute digitale Infrastruktur
- Zahlreiche Hidden und Innovation Champions
Region Südwestfalen
- Breiter Branchenmix mit Schwerpunkt im hoch lokalisierten verarbeitenden Gewerbe, vielen KMU und Familienunternehmen
- Starkes Wachstum der Bruttowertschöpfung im Baugewerbe höher als im Landesschnitt
- Zahlreiche Hidden und Innovation Champions
- Hoher Anteil des FuE-Personals an der Gesamtbeschäftigung
- Leistungsfähiger Bildungs- und Forschungsstandort mit Universität Siegen, FH Südwestfalen, Hochschule Hamm-Lippstadt und anwendungsorientierten Forschungseinrichtungen
- Zahlreiche Gründungs- und Transfereinrichtungen sowie bestehende Netzwerke und Cluster in regionalen Innovationsfeldern
- Fortgeschrittener Breitbandausbau
Die regionalen Innovationsprofile stehen auf der Website des Kompetenzzentrums NRW.innovativ zum Download bereit: https://nrwinnovativ.de/regionen/
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