Gutachten bestätigt: Nationalpark Senne ist möglich

29. August 2014
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Ein aktualisiertes Gutachten bestätigt auf Grundlage von neuesten Kartierungen, dass die Bundesflächen im Truppenübungsplatz Senne die Voraussetzungen zur Ausweisung eines zweiten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen erfüllen. Das hat NRW-Umweltminister Johannes Remmel heute bekannt gegeben. „Die Strategien zum Schutz der biologischen Vielfalt auf Bundes- und auf Landesebene sehen vor, den Anteil der Wälder mit natürlicher Entwicklung deutlich zu erhöhen. Das aktualisierte Gutachten bestätigt, dass der Nationalpark Senne hierzu einen wertvollen Beitrag leisten kann. Gleichzeitig würden in dem Nationalpark die naturschutzfachlich wertvollen Offenlandlebensräume, wie die charakteristischen Heideflächen, erhalten werden“, sagte Remmel.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Laut eines aktualisierten Gutachtens erfüllen die Bundesflächen die Nationalpark-Kriterien des Bundesnaturschutzgesetzes – Schutz des wertvollen Naturerbes

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Ein aktualisiertes Gutachten bestätigt auf Grundlage von neuesten Kartierungen, dass die Bundesflächen im Truppenübungsplatz Senne die Voraussetzungen zur Ausweisung eines zweiten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen erfüllen. Das hat NRW-Umweltminister Johannes Remmel heute bekannt gegeben. „Die Strategien zum Schutz der biologischen Vielfalt auf Bundes- und auf Landesebene sehen vor, den Anteil der Wälder mit natürlicher Entwicklung deutlich zu erhöhen. Das aktualisierte Gutachten bestätigt, dass der Nationalpark Senne hierzu einen wertvollen Beitrag leisten kann. Gleichzeitig würden in dem Nationalpark die naturschutzfachlich wertvollen Offenlandlebensräume, wie die charakteristischen Heideflächen, erhalten werden“, sagte Remmel. „Das Naturerbe in Ostwestfalen-Lippe ist ein Hotspot der biologischen Vielfalt von europäischer Bedeutung. Diesen Schatz vor unserer Haustür müssen wir für künftige Generationen bewahren und schützen. Ein Nationalpark Senne wäre daher die Krönung.“

Minister Remmel sowie Vertreterinnen und Vertreter des NRW-Umweltministeriums und des Landesumweltamtes (LANUV NRW) werden heute die Ergebnisse des Gutachtens in der Region vorstellen.

Erarbeitet wurde das neue Gutachten vom Landesumweltamt. Im Vergleich zur 2011 vorgelegten Planung berücksichtigt es ausschließlich bundeseigene Flächen. Bei der Erarbeitung hat das LANUV aktuelle und flächendeckende Daten zur Naturausstattung genutzt, die die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zur Verfügung gestellt hat.

Wälder, Still- und Fließgewässer, Heiden, Trockenrasen, magere Wiesen und Moore prägen das Landschaftsbild des rund 10.900 Hektar großen Senne-Areals. Mehr als 1.000 gefährdete Arten wurden in dem Gebiet bereits nachgewiesen. Aufgrund ihrer Größe und Naturausstattung ist die Senne in Nordrhein-Westfalen das bedeutendste Schutzgebiet der europäischen FFH-Kategorie (Fauna-Flora-Habitat). Laut Gutachten erfüllt das Gebiet alle Kriterien zur Ausweisung von Nationalparken gemäß Bundesnaturschutzgesetz. Der Erhalt der Heideflächen und der sonstigen wertbestimmenden Offenlandlebensräume würde – in Verbindung mit Wäldern, die sich auf mehr als der Hälfte der Fläche ohne menschliche Nutzung natürlich entwickeln sollen – laut Gutachten einen in seiner Vielfalt einzigartigen Nationalpark schaffen.

Als nährstoffärmstes Gebiet in Nordrhein-Westfalen eignet sich die Senne besonders gut zur Entwicklung und zum Schutz von Birken- und Eichenwäldern des mitteleuropäischen Flachlandes auf nährstoffarmen Sandböden. Ein Nationalpark Senne hätte damit auch Bedeutung für den internationalen Artenschutz.

Aktuell wird der Truppenübungsplatz Senne militärisch genutzt, vor allem von britischen Streitkräften. Diese haben jedoch spätestens bis 2018 angekündigt, aus Deutschland abzuziehen. „Das aktuelle Gutachten bestätigt, dass die Senne die Anforderungen an einen Nationalpark vollumfänglich erfüllt. Neben der großen Bedeutung für die Bewahrung unseres Naturerbes bieten Nationalparke auch große Chancen für Naturerleben, Erholung und nachhaltigen Tourismus“, sagte Remmel.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Absicht, einen zweiten Nationalpark in NRW auszuweisen. „Aber auch bei der aktuellen militärischen Nutzung gibt es vielfältige Aktivitäten, um in Teilen des Truppenübungsplatzes schon heute nationalparkgleiche Entwicklungen zu ermöglichen. Auf dieser guten Arbeit, auch der britischen Streitkräfte, wollen wir aufbauen. Hierzu ist es absolut sinnvoll, auch die gute Kooperation mit allen Dienststellen des Eigentümers, also des Bundes, zu pflegen und auszubauen“, ergänzte Remmel.

Link zum aktualisierten Senne-Gutachten:
www.umwelt.nrw.de

Faltblatt zur neuen Naturschutzpolitik in NRW:
http://www.umwelt.nrw.de/extern/epaper/2014/neue_naturschutzpolitik/

Neues Web-Video über die Artenvielfalt in NRW:
https://www.youtube.com/watch?v=ik6gfDOyOfc

Informationen zur „Roten Listen der gefährdeten Arten in NRW“
http://www.umwelt.nrw.de/ministerium/service_kontakt/archiv/presse2011/presse110214.php

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Frank Seidlitz, Telefon 0211 4566-294.

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