Gesundheitsversorgung der nächsten Generation! 15 Millionen Euro Förderung für Vorhaben aus Nordrhein-Westfalen
Zehn Projekte in Innovationswettbewerb ausgewählt / Dritte Aus-schreibungsrunde steht an
Die Landesregierung fördert gemeinsam mit der Europäischen Union innovative Projekte, um die Gesundheitsversorgung noch besser zu machen. In der zweiten Runde des Innovationswettbewerbs „Gesünder.IN.NRW“ sind jetzt zehn vielversprechende Vorhaben ausgewählt worden.
Die Landesregierung fördert gemeinsam mit der Europäischen Union innovative Projekte, um die Gesundheitsversorgung noch besser zu machen. In der zweiten Runde des Innovationswettbewerbs „Gesünder.IN.NRW“ sind jetzt zehn vielversprechende Vorhaben ausgewählt worden. Gefördert werden sie mit insgesamt 15 Millionen Euro. Damit soll der Transfer neuer Ideen aus Wissenschaft und Wirtschaft in marktreife und nachhaltige Produkte sowie Dienstleistungen gemeistert werden.
Die zehn Projekte sind so vielfältig wie innovativ: Vom Nachweis von Krankheitserregern im Wasser bis hin zu neuen Technologien für den Transport lebenswichtiger Organe. Ein Projekt des Dortmunder Leibniz-Instituts für Analytische Wissenschaft widmet sich der Entwicklung neuer Medikamente gegen Herzinsuffizienz.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Spitzenforschung ‚made in NRW‘ ist der Schlüssel für medizinische Innovationen für eine bessere Versorgung kranker und pflegebedürftiger Menschen. Mit ‚Gesünder.IN.NRW‘ unterstützen wir Wissenschaftler und Unternehmer beim Transfer vielversprechender Ideen in marktfähige Produkte. So stärken wir sowohl die Gesundheitsversorgung als auch unseren Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen.“
Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie Mona Neubaur: „Mit dem Wettbewerb „Gesünder.IN.NRW“ unterstützen wir die Zusammenarbeit von kleinen Unternehmen mit Forschungseinrichtungen in den Life Sciences. So könnte beispielsweise eine in Nordrhein-Westfalen entwickelte Technologie zur Organ-Konservierung dazu beitragen, dass die Zahl der verwendbaren Spenderorgane steigt. Das wäre ein Gewinn für Patientinnen und Patienten hier und weltweit. Gleichzeitig sinken die Transportkosten. Dies ist ein Beispiel für einen Transfer, der die Innovationskraft in Zukunftstechnologien stärkt.“
Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Oliver Krischer: „Besonders freut uns, dass in dieser Runde auch One-Health-Ansätze gefördert werden, bei denen die engen Zusammenhänge zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt berücksichtigt werden und die Vorbeugung von Gesundheitsrisiken im Vordergrund stehen. Gesundheitsprävention und die Resilienz kritischer Infrastrukturen wie zum Beispiel in der Wasserwirtschaft sind wichtige Nachhaltigkeitsziele der Landesregierung.“
Dritte Runde
Der Wettbewerb „Gesünder.IN.NRW“ wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft koordiniert und gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr umgesetzt. In einer dritten und letzten Ausschreibungsrunde können Projektskizzen mit innovativen Ideen voraussichtlich ab Ende September 2024 online eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie hier.
Hintergrund
Mit dem Innovationswettbewerb zielt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen auf die Förderung innovativer Lösungen in den wissens- und forschungsintensiven Themenfeldern der Medizin, der Medizintechnik, der Lebenswissenschaften, der Ernährungswissenschaften und der Pharmazie ab. Die entstehenden Innovationen sind Motoren einer modernen klima-, umwelt-, und ressourcenschonenden Gesundheitsversorgung und Gesundheitswirtschaft in Nordrhein-Westfalen.
Der Wettbewerb richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, kommunale Einrichtungen, Vereine und Stiftungen mit Sitz oder Niederlassung in Nordrhein-Westfalen. Große Unternehmen sind ebenfalls teilnahmeberechtigt, sofern sie mit kleineren oder mittleren Unternehmen kooperieren.
Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 EU-Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Funds (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen. Weitere Informationen finden Sie hier.
In der zweiten Runde wurden die folgenden Projekte ausgewählt:
AQUASENSE: Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer innovativen Detektionstechnologie auf Aptamerbasis, die einen schnellen, spezifischen und sensitiven Nachweis von pathogenen Mikroorganismen im Wasser ermöglichen soll. (Projektkoordination: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., St. Augustin)
FlowStore: Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines zuverlässigen, kosteneffizienten und transportfähigen Organkonservierungssystems, das die Perfusion von Spenderorganen sowohl bei Körpertemperatur als auch wie bisher als kalte Perfusion ermöglicht. Durch diese Optimierung soll die Qualität der Organe während der Lagerung und dem Transport verbessert und die Erfolgsrate von Transplantationen erhöht werden. (Projektkoordination: Vivalyx GmbH, Aachen)
HI-FIVE: Ziel des Projekts ist spezifische GRK5-Inhibitoren als Wirkstoffe zur Behandlung von Herzinsuffizienz zu charakterisieren und weiterzuentwickeln. Diese sollen an der aktuell noch wenig erforschten Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion ansetzen und die verfügbaren Medikamente bei Herzinsuffizienz-Erkrankungen komplementieren. (Projektkoordination: Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften - ISAS e.V., Dortmund)
INNOVATE-Mat: Ziel des Projekts ist die Entwicklung neuer innovativer Materialien für biohybride, langzeitstabile Gefäßimplantate anhand von drei Beispielen: periphere Gefäßprothese, Koronar-Bypass und Harnleiterersatz. (Projektkoordination: Universitätsklinikum Aachen, Aachen)
PersonMe: Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Demonstrators für ein ambulantes, IT-gestütztes Monitoringsystem, das niedergelassenen Psychotherapeutinnen und -therapeuten eine präzise und schnelle Reaktion auf Schwankungen im Therapieverlauf von Patientinnen und Patienten im Alltag während einer medikamentösen Therapie ermöglichen soll. (Projektkoordination: Gesellschaft für Bioanalytik Münster e.V., Münster)
qPOCT: Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Teststreifens für das therapeutische Medikamenten Monitoring inklusive des entsprechenden Auslesegerätes. Dadurch soll eine Quantifizierung innerhalb weniger Minuten ermöglicht werden um die Dosierung von Medikamenten gezielter und personalisierter anzupassen und somit übermäßigen Medikamentenkonsum für Patientinnen und Patienten zu vermeiden. (Projektkoordination: CENIOS GmbH, Bottrop)
SmaCaIoT: Ziel des Projekts ist die Automatisierung des Prozesses der Urinmessung im Gesundheitswesen mit Hilfe der Digitalisierung und des maschinellen Lernens (SmartCatheter-Systems). Dabei sollen die Prozesszeiten verringert und die Fehlerquote reduziert werden. (Projektkoordination: Elixion Medical GmbH, Düsseldorf)
SmartDistraction: Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines voll implantierbaren, intelligenten Distraktionsnagels zur Verlängerung von Knochen. Durch diesen sollen nach einem individualisierbaren Prozessablauf die erforderlichen Distraktionsschritte frei programmierbar, sensorgeführt und autonom durchgeführt werden können. (Projektkoordination: IGA mbH, Dortmund)
TargetMF: Ziel des Projekts ist die Identifikation medikamentöser Zielstrukturen in der Knochen-markfibrose bei Blutkrebs. Durch kombinierte Verfahren wie Sequenzierungen, KI und 3D Knochenmarksmodellen sollen medikamentöse Angriffspunkte identifiziert und im Labor validiert werden. (Projektkoordination: Universitätsklinikum Aachen, Aachen)
ViRADAR: Ziel des Projekts ist eine neue Therapiemethode für Virusinfektionen zu entwickeln, insbesondere für die Viren Hepatitis E und Influenza. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von RNA-Sensoren, die sich auf virale RNAs „programmieren“ lassen, um gezielt Virus infizierte Zellen zu behandeln. (Projektkoordination: Ruhr Universität Bochum, Bochum)