Geplante Kräfteverteilung 2021: Mehr Personal für alle Polizeibehörden
Minister Reul: Trendwende ist geschafft. Endlich mehr Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte
In Nordrhein-Westfalen dürfen voraussichtlich alle 47 Kreispolizeibehörden mit mehr Personal zum 1. September 2021 rechnen. Im Vergleich zum Vorjahr werden knapp 600 zusätzliche Stellen bereitgestellt.
In Nordrhein-Westfalen dürfen voraussichtlich alle 47 Kreispolizeibehörden mit mehr Personal zum 1. September 2021 rechnen. Im Vergleich zum Vorjahr werden knapp 600 zusätzliche Stellen bereitgestellt. Neben 500 Regierungsbeschäftigten können drei Viertel aller Behörden auch mit mehr Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten (insgesamt: 100) planen. Keine Behörde muss einen Stellenrückgang in Kauf nehmen. Das geht aus dem Entwurf zur Belastungsbezogenen Kräfteverteilung des Innenministeriums für das Jahr 2021 hervor.
„Wir haben unmittelbar nach meinem Amtsantritt damit begonnen, mehr Polizistinnen und Polizisten auszubilden. Dadurch gewinnt die Polizei endlich mehr Beamtinnen und Beamte – und zwar mehr als in den Ruhestand gehen. Die Trendwende ist geschafft“, sagte Innenminister Herbert Reul.
Mit 116 neuen sogenannten Sockelstellen erhält der Bereich Cyberkriminalität den mit Abstand größten Zuwachs. Weitere Stellen werden zugeteilt für die Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen (+ 34 Stellen), der Clan-Kriminalität (+ 31), für die Online-Sachfahndung (+ 31) und für den Kampf gegen die Politisch motivierte Kriminalität Rechts (+ 22). Ebenfalls mehr Personal gibt es zum Beispiel für 3D-Tatortscanner (+ 16).
Der Personalzuwachs ist zurückzuführen auf ein deutliches Plus bei den Einstellungen der Polizeibeamten und Regierungsbeschäftigten in jüngster Zeit. Die Zahl der Kommissaranwärterinnen und Kommissaranwärter wurde in den vergangenen vier Jahren sukzessive von jährlich 2.000 auf aktuell 2.660 erhöht. Außerdem wurden seit 2017 jedes Jahr zusätzlich 500 Regierungsbeschäftigte eingestellt, mittlerweile insgesamt mehr als 2000. Sie entlasten die Polizistinnen und Polizisten unter anderem von Verwaltungsaufgaben und stellen einen enormen Zugewinn für die operative Aufgabenwahrnehmung dar. Durch die massiven Investitionen in zusätzliche Stellen wird sich die Personalsituation der Polizei in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren weiter verbessern. Die Gesamtzahl der Beamtinnen und Beamten steigt bis 2024 voraussichtlich von derzeit rund 40.000 auf über 41.000.
Die endgültige Stellenverteilung wird am 1. September 2021 feststehen, wenn die Kommissaranwärterinnen und -anwärter ihre Abschlussprüfungen absolviert haben.
Das Prinzip der Belastungsbezogenen Kräfteverteilung wurde zuletzt 2018 zwischen dem nordrhein-westfälischen Innenministerium und Vertretern von Behörden, Personalvertretungen und Gewerkschaften überarbeitet und ist seitdem Grundlage für die Verteilung der Kräfte. Wesentliches Kriterium für die Personalzuteilung ist die Arbeitsbelastung vor Ort, die sich aus dem Kriminalitäts- und Verkehrsunfallgeschehen ergibt. Daneben werden auch besondere Schwerpunkte in der Polizeiarbeit berücksichtigt.