Für einen besseren Verkehrsfluss in der Baustelle: Minister Wüst stellt innovatives Schutzwandsystem auf der A535 vor

10. März 2020
Straße Autobahn Baustelle

Das Land Nordrhein-Westfalen bringt die Infrastrukturen wieder in Ordnung. Dafür wird so viel Geld wie nie zuvor investiert, und der Investitionsstau wird aufgelöst.

Verkehr

Das Land Nordrhein-Westfalen bringt die Infrastrukturen wieder in Ordnung. Dafür wird so viel Geld wie nie zuvor investiert, und der Investitionsstau wird aufgelöst. Um den Verkehr in den Baustellen dabei so flüssig wie möglich zu halten, setzt das Verkehrsministerium unter anderem auf innovative Maßnahmen. Verkehrsminister Hendrik Wüst hat jetzt gemeinsam mit Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin von Straßen.NRW, und Joachim van Bebber, Leiter der Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Krefeld, das so genannte „Quick Change Moveable Barrier-/ Road-Zipper System“, kurz „QMB/ Road Zipper“, auf der Autobahn 535 bei Velbert vorgestellt. Das System kommt erstmals in Nordrhein-Westfalen zum Einsatz. Es sorgt dafür, dass von den drei zur Verfügung stehenden Fahrspuren morgens zwei in Richtung Wuppertal/Düsseldorf und nachmittags zwei in Fahrtrichtung Velbert/Essen genutzt werden können.
 
„Das System entlastet die vielen Pendler, weil dadurch die Fahrstreifen so zur Verfügung stehen, wie sie gerade gebraucht werden“, sagte Minister Wüst. „Wir nutzen die Chancen dieser Technik, um den Verkehr während der Bauzeit möglichst flüssig zu halten und gleichzeitig die Verkehrssicherheit für die Autofahrer und das Baustellenpersonal zu erhöhen.“
 
Der QMB/ Road Zipper ermöglicht die wechselseitige Freigabe eines zweiten Fahrstreifens pro Fahrtrichtung schneller, als es mit den bisherigen Methoden möglich war. Er verschiebt die komplette Fahrbahntrennung im Vorbeifahren und gibt so jeweils den zweiten Fahrstreifen für eine Fahrtrichtung frei. Die Methode schafft eine höhere Leistungsfähigkeit in der Baustellen-Verkehrsführung. Der Bund stellt die rund zwei Millionen Euro Mehrkosten für den Betrieb des innovativen Großgerätes zur Verfügung.
 
„Mit dem neuartigen Road Zipper schaffen wir es auch hier auf der A535, schnell und effektiv zu bauen und dabei den Verkehr in dicht besiedelten Regionen laufen zu lassen“, unterstrich Elfriede Sauerwein-Braksiek: „Wir können also die Autobahn sanieren und müssen die Autos trotzdem nicht wegsperren. Nur so schaffen wir die vielen Aufgaben der nächsten Jahre, ohne die Verkehrsteilnehmer noch mehr zu belasten“, so die Straßen.NRW-Direktorin.
 
Zwischen Velbert und Wuppertal wird auf der A 535 die Talbrücke „Am Putschenholz“ neu gebaut. Die Brücke besteht aus zwei Teilbauwerken, davon eins pro Fahrtrichtung. Als ehemalige Bundesstraße (B 224) hat die A 535 nur eine geringe nutzbare Fahrbahnbreite von zehn Metern je Fahrtrichtung. Für eine Baustellenverkehrsführung mit Beibehaltung aller vier Fahrstreifen reicht diese Breite nicht aus. Der Platz auf der verbleibenden Brückenhälfte lässt nur drei Behelfs-Fahrstreifen zu.
 
Rund 40.000 Fahrzeuge nutzen täglich die A 535, verteilen sich aber zeitlich ungleichmäßig. Morgens ist die Spitzenbelastung in Fahrtrichtung Wuppertal/Düsseldorf, nachmittags in Fahrtrichtung Velbert/Essen. Der Verkehr ist jeweils so stark, dass er auf einem Behelfsfahrstreifen nicht zu bewältigen wäre und es ohne den Richtungswechselbetrieb zu Rückstaus käme.
 
Hintergrund: Maßnahmen für ein besseres Baustellenmanagement
 
Damit nicht nur der Verkehr in der Baustelle besser fließt, sondern auch der Verkehr zwischen den unterschiedlichen Baustellen, hat das Verkehrsministerium 2018 bei der Verkehrszentrale Leverkusen eine „Stabsstelle Baustellenkoordination“ eingerichtet. Die sorgt dafür, dass planbare Baustellen auf Straße und Schiene besser aufeinander abgestimmt werden, um Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten. Wenn die Deutsche Bahn baut, muss die Autobahn frei bleiben, oder – umgekehrt – wenn die Autobahn zu ist, muss die parallele Bahnstrecke frei sein. Dazu werden Informationen über Baustellen auf Straßen und Schienenstrecken auf einer digitalen Plattform (TIC) gebündelt und analysiert. Vereinbarungen für eine koordinierte Zusammenarbeit beim Baustellenmanagement gibt es bereits mit der Deutschen Bahn und 33 Landkreisen und kreisfreien Städten. Die Stabsstelle Baustellenkoordination wird die Zusammenarbeit mit Kommunen bei der Baustellenkoordination weiter ausbauen. 
 

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