Für eine bessere Mobilität im ländlichen Raum: Loop Münster startet
Digital buchbare Shuttles verbessern Angebot im ÖPNV
Mit einer Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen über 5 Millionen Euro geht das innovative Modellprojekt „Loop Münster“ an den Start.
Mit einer Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen über 5 Millionen Euro geht das innovative Modellprojekt „Loop Münster“ an den Start. Bei dem bedarfsgesteuerten On-Demand-Shuttlesystem werden zehn barrierefreie und emissionsarme Kleinbusse zusätzlich zum Angebot im ÖPNV eingesetzt. Die Busse können per App oder Telefon nach Bedarf in bestimmten Stadtteilen angefordert werden. Das Verkehrsministerium fördert das Projekt „Loop Münster“ (ehemals „Hiltrup-On-Demand“) im Rahmen des Landeswettbewerbes „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“.
„Der Loop-Bus ist flexibel, orientiert sich am Bedarf der Nutzer und er ist einfach, digital buchbar. Gerade im ländlichen Raum brauchen wir solche attraktiven Mobilitätsangebote, damit die Menschen auf Bus und Bahn umsteigen. Das Konzept der Stadt und der Stadtwerke Münster hat uns im Landeswettbewerb für einen innovativen ÖPNV im ländlichen Raum überzeugt“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.
Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, sagte bei der Eröffnungsveranstaltung in Münster:
„Wir wollen den Bürgern mit digitalen Angeboten zu mehr Mobilität und damit mehr Freiheit verhelfen. Die Mobilitätsbedürfnisse sind sehr unterschiedlich: Je nachdem wo ich wohne, wo ich arbeite, wo ich einkaufe. Was wir konzentriert vorantreiben ist, dass jeder Bürger ein Angebot bekommt. Gerade im ländlichen Raum sind per Handy buchbare Busse eine gute Lösung.“
Ab 1. September werden On-Demand-Shuttles in den Stadtteilen Hiltrup, Amelsbüren, Berg Fidel, Mecklenbeck-Süd, in anliegenden Wohngebieten sowie in den Gewerbegebieten Loddenheide und Hansa-Business-Park eingesetzt. Abseits der Hauptverkehrsachsen werden dort bislang TaxiBus-Linien angeboten. Die neuen Shuttles können je nach Bedarf rund 230 bestehende Bushaltestellen und zusätzlich über 700 virtuelle Haltestellen im Projektgebiet anfahren. Viele Zustiegs- und Ausstiegsmöglichkeiten sollen sicherstellen, dass Kunden die On-Demand-Shuttles nahe am Start- und Zielort nutzen können.
Für die Fahrt gelten die normalen ÖPNV-Tickets, also alle Abos, Semestertickets und Zeittickets. Auch per App können Fahrkarten erworben werden. Im Shuttle selbst können keine Papiertickets gekauft oder entwertet werden.
Unterwegs sammeln die Shuttles immer wieder weitere Fahrgäste ein oder setzen sie an ihrem Ziel ab, wenn die Fahrtrichtung stimmt. So werden verschiedene Fahrtwünsche gebündelt. Die beste Route dafür errechnet eine Software automatisch im Hintergrund, so dass nur kurze Umwege für jeden Fahrgast anfallen.
„Das ist gleichzeitig sehr flexibel und bequem für die Münsteranerinnen und Münsteraner, reduziert dabei aber auch Autofahrten und unterstützt so unsere Klimaziele. Dass Münster die Förderzusage des Landes erhalten hat, ist für uns Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Loop Münster ist ein wichtiger Baustein zu mehr nachhaltiger Mobilität in unserer Stadt“, sagte der Oberbürgermeister der Stadt Münster, Markus Lewe.
Hintergrund Landeswettbewerb:
Das Verkehrsministerium hat in einem Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ Kommunen, kommunale Zweckverbände und SPNV-Aufgabenträger aufgefordert, innovative Konzepte für den ÖPNV im ländlichen Raum zu entwickeln.
Durch die Modellprojekte sollen Wege aufgezeigt werden, wie in eher ländlich geprägten oder suburbanen Räumen ÖPNV-Angebote neu geschaffen oder die bestehenden Angebote attraktiver gestaltet werden können.
Städte, Kreise und Gemeinden, kommunale Zweckverbände sowie die SPNV-Aufgabenträger waren daher aufgerufen, Projektskizzen aus zwei Kategorien einzureichen:
1. Entwicklung und Umsetzung eines für Kunden attraktiven, leistungsfähigen und wirtschaftlich zweckmäßigen ÖPNV-Systems im ländlichen Raum;
2. flächendeckender Einsatz von bedarfsgesteuerten Verkehren in peripheren Stadtteilen bzw. suburbanen Gebieten, wie z. B. On-Demand-Lösungen.
Für die Erprobung der Modellprojekte stehen bis zum Jahr 2023 insgesamt 30 Millionen Euro bereit. 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten können gefördert werden. Die maximale Höhe der Zuwendung über die Laufzeit beträgt 5 Millionen Euro für ein Projekt.
Insgesamt wurden 38 Projektvorschläge eingereicht. Eine Experten-Jury hat die Bestplatzierten ausgewählt. 15 Projekte wie „Loop Münster“ (ehemals „Hiltrup-On-Demand“) können von der Landesförderung profitieren.
Hintergrund ÖPNV-Offensive des Verkehrsministeriums:
Die Förderung von innovativen Modellvorhaben im ländlichen Raum ist Teil der ÖPNV-Offensive, die das Verkehrsministerium gestartet hat. Hierfür sind bis 2031 insgesamt 120 Millionen Euro eingeplant. Darüber hinaus stellt das Land bis 2031 eine Milliarde Euro für die dringend notwendige Erneuerung der Stadt- und Straßenbahnen zur Verfügung. Außerdem fließen in den nächsten zwölf Jahren rund 100 Millionen Euro in Schnellbus-Linien im ländlichen Raum. Rund 180 Millionen Euro investiert Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Bahn und den Aufgabenträgern in ein robustes Schienennetz. Außerdem fördert das Verkehrsministerium die Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken.