Flächenverbrauch in NRW in 2020 rückläufig
Umweltministerin Heinen-Esser: Flächenschutz ist Arten- und Klimaschutz. Eine intelligente Flächennutzung trägt dazu bei, den Flächenverbrauch weiter einzudämmen.
Der Flächenverbrauch in Nordrhein-Westfalen für neue Siedlungs-und Verkehrsflächen hat im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr abgenommen.
Der Flächenverbrauch in Nordrhein-Westfalen für neue Siedlungs-und Verkehrsflächen hat im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Nach aktuellen Zahlen von IT-NRW und Auswertung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) wurden im Jahr 2020 pro Tag zusätzlich rund 5,7 Hektar für Siedlung und Verkehr in Anspruch genommen. Im Vorjahr 2019 lag der Verbrauch bei 8,1 Hektar pro Tag.
„Es ist noch zu früh, daraus einen Trend abzulesen, aber die Richtung stimmt“, kommentierte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser die aktuellen Zahlen. „Unsere Fläche ist endlich. Flächenschutz ist Arten- und Klimaschutz. Indem wir die Bodenversiegelung eindämmen, Grün in die Stadt bringen, Versickerungsflächen erhalten und Altflächen sanieren, beugen wir Hitze und Überschwemmungen vor. Unser ressortübergreifendes Maßnahmenpaket zur intelligenten Flächennutzung wird dazu beitragen, den Flächenverbrauch weiter zu senken.“
Bausteine des Flächensparprogramms sind unter anderem die Entwicklung eines Brachflächenkatasters oder eines Flächenzertifikathandels unter Kommunen. In einer interdisziplinären Arbeitsgruppe wird der aktuelle Stand zu den einzelnen Projekten des ressortübergreifenden Maßnahmenpakets regelmäßig ausgetauscht. Was das Brachflächenkataster betrifft, laufen derzeit die Vorbereitungen für eine landesweite Erfassung. Diese soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Den Kommunen soll damit eine flächendeckende Übersicht über den kommunalen Brachflächenbestand zur Verfügung gestellt werden.
Das LANUV gibt jedes Jahr einen aktuellen Bericht zur Flächenentwicklung in Nordrhein-Westfalen heraus. Grundlage des aktuellen Berichts sind von IT-NRW zur Verfügung gestellte Zahlen zum Stichtag 31.12.2020. LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen: „Versiegelte Flächen verstärken die Folgen des Klimawandels, wie Überflutungsgefahren und Hitzebelastungen. Wichtig ist, unbebaute Flächen zu erhalten und die grüne Infrastruktur auszubauen. Aufgrund der methodischen Anpassungen im Jahr 2016 ist ein Vergleich der Zahlen bis 2015 mit denen ab 2016 nicht möglich. Aber die aktuellen Zahlen sind ein Indiz dafür, dass die Sensibilität für das Thema zugenommen hat.“
Zu berücksichtigen ist, dass der Bund im Jahr 2016 eine Umschlüsselung in den Erhebungsgrundlagen vorgenommen hat.
Danach erfolgte bei den deutschen Vermessungsverwaltungen eine Umstellung vom Automatisierten Liegenschaftsbuch (ALB) auf das Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS). Dabei wurden Flächen in einen neuen Nutzungsartenkatalog überführt. Die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen lag in den Jahren 2006 bis 2015 im Schnitt bei 11,2 Hektar pro Tag.
Nordrhein-Westfalen – über 34.000 Quadratkilometer groß
Die Katasterfläche des Landes Nordrhein-Westfalen betrug 34.112 Quadratkilometer zum Stichtag 31.12.2020. Der Anteil der Landwirtschaftsfläche lag im Jahr 2020 bei 47,0 Prozent der Landesfläche. Wälder und sonstige Vegetation bedeckten 27,5 Prozent des Landes. Der Anteil der für den Siedlungs- und Verkehrswegebau inklusive Bergbau genutzten Flächen lag bei 23,7 Prozent der gesamten Landesfläche. Wasserflächen nahmen 1,8 Prozent der Landesfläche ein.
Der aktuelle Flächenbericht ist online verfügbar:
https://www.lanuv.nrw.de/umwelt/bodenschutz-und-altlasten/flaechenverbrauch/
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