Erstmalig in Nordrhein-Westfalen: grenzüberschreitender Rettungsflug eines vollautomatischen Kippflüglers
In der Besucherwindanlage „Windfang“ bei Aachen startete der erste grenzüberschreitende Such-Flug eines sogenannten Kippflüglers.
Die Mobilität der Zukunft wird in Nordrhein-Westfalen erforscht, entwickelt und erlebbar gemacht! In der Besucherwindanlage „Windfang“ bei Aachen startete jetzt der erste grenzüberschreitende Such-Flug eines sogenannten Kippflüglers. Verkehrsminister Hendrik Wüst startete heute den Premieren-Flug über eine vernetzte Bodenstation im Verkehrsministerium in Düsseldorf. Der Kippflügler kann wie eine Drohne senkrecht starten und mit eingebauter Sensorik ein bestimmtes Areal vollautomatisch und systematisch absuchen. Der Premierenflug ist Teil des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Forschungsprojektes „GrenzFlug“, in dem das Institut für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen und die Stadt Aachen kooperieren. Ziel ist es, Rettungskräfte bei grenzüberschreitenden Einsätzen automatisiert mit Informationen zu unterstützen.
„Moderne Mobilität ist digital und vernetzt. Und Nordrhein-Westfalen ist der Motor dieser Entwicklung. Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung für Rettungsflüge einer neuen Dimension. Herzlichen Dank an alle Beteiligten, die es möglich gemacht haben, dass dieses innovative Projekt abhebt“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.
Bundesminister Andreas Scheuer: „Das Projekt fügt sich perfekt in unsere „Urban Air Mobility“-Initiative ein, mit der wir den Einsatz von innovativen Luftfahrttechnologien beschleunigen wollen. GrenzFlug schafft die Basis, um Drohnen im grenzüberschreitenden Rettungsbetrieb einsetzen zu können. Wir unterstützen dieses wichtige Projekt mit 80.000 Euro, damit unsere Rettungskräfte in Zukunft noch schneller und effizienter helfen können."
Automatisierte Flugsysteme wie der Kippflügler können ein Gebiet schnell erreichen und auch schwer passierbare Gebietsteile systematisch absuchen. Suchaktionen am Boden sind dagegen zeitaufwändig und erfordern viel Personal. Eine Herausforderung bei der Integration von unbemannten Luftfahrzeugen in grenzüberschreitende Rettungsmissionen liegt in den unterschiedlichen nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen. Luftrechtliche Genehmigungen aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden für den Premieren-Flug erlauben eine Rettungsmission, bei der nationale Grenzen keine Rolle spielen.
„Hochtechnologie disziplinübergreifend erforschen und bis in die Anwendung zu treiben, das ist eine Stärke und das Leitmotiv der Exzellenz der RWTH Aachen – oder, wie es in unserem Jubiläumsmotto heißt: ,Lernen. Forschen. Machen.‘ Dies zeigt sich auch am Beispiel automatisierter Fluggeräte. Diese können die Rettungskräfte sehr effektiv unterstützen, denn durch die Automatisierung und Vernetzung sind sie angesichts der knappen Ressourcen von Rettungskräften eine wertvolle Unterstützung. Daher freue ich mich sehr über den heutigen Premierenflug und wünsche den Anwendungen für die Zukunft viel Erfolg“, sagte Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen.
Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen:
„Drohnen bieten vielseitige Innovationspotenziale für unsere Gesellschaft. In Zukunft können so zum Beispiel Rettungseinsätze durch den Einsatz von Drohnen noch effizienter und schneller ausgeführt werden. Mit dem Projekt GrenzFlug werden aktuell die Voraussetzungen für die Integration von unbemannten Luftfahrzeugen in grenzüberschreitende Rettungsmissionen erarbeitet, die gerade in unserer Grenzregion entscheidend sind. Ich freue mich, dass wir diese Technologien für die Bürgerinnen und Bürger nun dies- und jenseits der Grenze erschließen können.“
Das Projekt GrenzFlug wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds, kurz mFUND, durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0 stehen im Mittelpunkt des Programms.