Erpressen, Plündern, Datenklau: Justiz und Wirtschaft diskutieren Bedrohungslage durch Cyberangriffe
Justizminister Dr. Limbach: Nationale Grenzen dürfen für Ermittlungen im Cyberraum kein Hindernis mehr sein
Mit dem Impulsvortrag „Erpressen, Plündern, Datenklau – Wie organisierte Cyberkriminalität Unternehmen bedroht (und was man dagegen tun kann)“ eröffnete Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach die gemeinsame Veranstaltung „Digitalk meets ZAC-Talk“ des Vereins Digitale Stadt Düsseldorf und der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW).
Mit dem Impulsvortrag „Erpressen, Plündern, Datenklau – Wie organisierte Cyberkriminalität Unternehmen bedroht (und was man dagegen tun kann)“ eröffnete Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach am 22. März 2023 die gemeinsame Veranstaltung „Digitalk meets ZAC-Talk“ des Vereins Digitale Stadt Düsseldorf und der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW). Experten aus Justiz und Wirtschaft diskutierten ab 18:00 Uhr im NRW-Forum über die aktuelle Bedrohungslage, beschrieben die Herausforderungen im Bereich Cybersicherheit und zeigten Lösungsansätze auf.
Die Anzahl sogenannter Ransomware-Angriffe nimmt stetig zu und wird zunehmend zu einer Gefahr für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Cyberkriminelle dringen in IT-System ein, verschlüsseln Daten und fordern ein Lösegeld für die Freischaltung. Die Täter gehen dabei hoch spezialisiert und arbeitsteilig vor. Aber auch die Strafverfolgungsbehörden haben sich neu aufgestellt. „Ich bin froh sagen zu können, dass Nordrhein-Westfalen in Deutschland eine Führungsrolle eingenommen hat und wir in der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen mit der ZAC NRW die größte Einheit ihrer Art im gesamten Bundesgebiet eingerichtet haben. Und auch diese Cybereinheiten sind eng miteinander vernetzt. Nicht nur national, sondern auch international. Denn eine Bekämpfung international ausgerichteter organisierter Kriminalitätsstrukturen kann nur dann effektiv funktionieren, wenn die Ermittlungsbehörden länderübergreifend Hand in Hand agieren. Nationale Grenzen dürfen für Ermittlungen im Cyberraum kein Hindernis mehr sein!“, erläuterte Minister der Jusitiz Dr. Limbach zur Eröffnung der Veranstaltung.
Expertinnen und Experten der ZAC NRW, die bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelt ist, raten, sich im Vorfeld gut aufzustellen, um die Angriffswahrscheinlichkeit zu minimieren. Ebenso ist es entscheidend, nach einem erfolgreichen Angriff adäquat zu reagieren. Zeit kann hier der entscheidende Faktor sein. Die Mechanismen sollten daher bekannt und erprobt sein. Konsequente Strafverfolgung kann einen wichtigen Beitrag bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität leisten. Dies zeigen die jüngsten Ermittlungserfolge der ZAC NRW. Cyberkriminelle finden sich dann auf der „Europol-Most-Wanted-Liste“ wieder und müssen jederzeit mit einer Festnahme rechnen.