Die digitale Transformation gestalten – Forschung am CAIS nimmt Fahrt auf

Staatssekretär Dr. Dirk Günnewig besucht das 2021 institutionalisierte Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum

2. Dezember 2021
Eine dunkelhaarige Frau im weißen Kittel hält einen Glaskolben mit hellblauer Flüssigkeit in der linken Hand und schaut es prüfend an. Im Hintergrund eine grüne Tafel mit chemischen Formeln in weißer Kreideschrift.

Forschung nimmt bei der Gestaltung der unterschiedlichen Bereiche der digitalen Transformation eine Schlüsselrolle ein.

Kultur und Wissenschaft

Forschung nimmt bei der Gestaltung der unterschiedlichen Bereiche der digitalen Transformation eine Schlüsselrolle ein. Denn die Erkenntnisse der Wissenschaft tragen erheblich dazu bei, die digitale Zukunft aktiv zu formen. Deshalb hat die Landesregierung das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in diesem Jahr als Forschungsinstitut verstetigt und so einen Ort auf Dauer geschaffen, an dem die Chancen der Digitalisierung etwa beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) für das Lehren und Lernen oder bei der Bekämpfung des Klimawandels ganzheitlich erforscht werden. Dr. Dirk Günnewig, Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, besuchte das Institut am Donnerstag, 2. Dezember 2021, in Bochum. Dort machte er sich unter anderem ein Bild von dem ersten Forschungsprogramm des CAIS, das „Digitale Demokratische Innovationen“ untersucht und im Herbst gestartet ist.

„Nordrhein-Westfalen verfügt über zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit ihrer Arbeit das Leben der Menschen in unserem Land verändern und verbessern. Das CAIS ist dafür ein hervorragendes Beispiel: Die Forscherinnen und Forscher hier in Bochum untersuchen mit ganzheitlicher Perspektive, wie die Gesellschaft den digitalen Wandel aktiv gestalten kann und verbinden dabei gesellschaftliche und wissenschaftliche Fragen. Das CAIS wird so einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die digitale Transformation zu gestalten und zu meistern. Auch bietet das Institut hervorragende Chancen für junge Forscherinnen und Forschern, die die digitale Welt von morgen mitprägen wollen. Die Entwicklung des CAIS an einem der Hotspots der Digitalisierungsforschung des Landes in Bochum wird viele spannende Erkenntnisse liefern und die starke Position des Forschungsstandorts Nordrhein-Westfalen weiter ausbauen“, sagt Staatssekretär Dr. Günnewig.

Das CAIS wurde bereits seit 2017 als Wissenschaftskolleg gefördert und im Jahr 2021 zu einem Forschungsinstitut weiterentwickelt. Zum Auftakt in diesem Jahr fördert das Land das CAIS mit 2,1 Millionen Euro, im Endausbau ab 2024 werden es jährlich rund 6 Millionen Euro sein. Das Institut steht für eine interdisziplinäre und bereichsübergreifende Erforschung der Digitalisierung und ihrer Wirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Erforscht werden soll unter anderem, wie digitale Innovationen die Demokratie verändern, welche Rolle Künstliche Intelligenz (KI) künftig im Bildungsbereich spielt, wie die Digitalisierung gegen den Klimawandel genutzt werden kann und wie KI vertrauenswürdig entwickelt werden kann.

„Mit unserer Forschung am CAIS wollen wir die faszinierende Dynamik des digitalen Zeitalters verstehen und dabei eine Kultur offener Wissenschaft im Dialog mit der Gesellschaft pflegen“ sagt Prof. Dr. Michael Baurmann, der wissenschaftliche Direktor des CAIS: „Die Potenziale der Digitalisierung für menschliche Interessen, Bedürfnisse und Fähigkeiten zu nutzen, ist eine der zentralen Herausforderungen demokratischer Gesellschaften. Mit exzellenter Forschung möchten wir an der menschenfreundlichen Gestaltung der digitalen Transformation mitwirken. Beim Aufbau des neuen Instituts profitieren wir von den zahlreichen Forscherinnen und Forschern aus aller Welt, die wir bereits in den letzten Jahren zu uns nach Bochum einladen konnten.“

Das kürzlich gestartete erste Forschungsprogramm des Institutes, „Digitale Demokratische Innovationen“, ist auf fünf Jahre angelegt. Das Programm untersucht, wie sich politische Entscheidungsprozesse und demokratische Partizipation in einer digitalen Gesellschaft verändern und wie sie durch Digitalisierung gefördert werden können. Schwerpunkte sind Online-Abstimmungen und -Wahlen sowie politische und soziale Effekte von Smart-City-Projekten. 2022 startet ein weiteres Forschungsprogramm zu dem Thema: „Bildungstechnologien und Künstliche Intelligenz“. In einem Forschungsinkubator greift das CAIS gleichzeitig aktuelle Entwicklungen auf, um flexibel auf neue Themen reagieren zu können. Für den Transfer der Forschungsergebnisse in die Gesellschaft spielen Reallabore am CAIS eine wichtige Rolle. Hier werden mit externen Partnern Forschungsergebnisse praktisch erprobt und dann weiterentwickelt. 

Staatssekretär Dr. Günnewig informierte sich bei seinem Besuch zudem über die Nachwuchsförderung des CAIS und tauschte sich dazu auch mit einer jungen Forscherin aus dem Bereich „Research Data & Methods“ aus. Bei seiner Nachwuchsarbeit profitiert das CAIS von seiner bereits sehr guten Vernetzung aus der Zeit als Wissenschaftskolleg. Zusätzlich zu den Angeboten des bereits etablierten offenen Vernetzungsangebots „PhDnet@CAIS“ für Promovierende bundesweit ist ein Qualifikationsprogramm speziell für CAIS-Promovierende in Planung. Dieses wird die Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler im Bereich der Digitalisierungsforschung weiterbilden und gleichermaßen für Tätigkeiten innerhalb wie außerhalb der Wissenschaft befähigen. 

Nordrhein-Westfalen verfügt in der Region um Bochum und Dortmund über einen starken digitalen Kompetenzschwerpunkt. Neben dem CAIS gehören auch das Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre, an der Ruhr-Universität Bochum das Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit (HGI), das Exzellenzcluster CASA: Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries und das Center of Computer Science (CCS) sowie an der TU Dortmund das Dortmund Data Science Center (DoDSc) und das KI-Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr (ML2R) dazu.Weitere Informationen zum CAIS finden Sie hier.

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