Bessere Mobilität in Südwestfalen

Land Nordrhein-Westfalen stärkt die Ruhr-Sieg-Strecke

3. Mai 2022
phb Zug Sitze

Das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen stellt gemeinsam mit dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Weichen für ein besseres Zugangebot auf der Ruhr-Sieg-Strecke.

Verkehr

Das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen stellt gemeinsam mit dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Weichen für ein besseres Zugangebot auf der Ruhr-Sieg-Strecke. Erstens: Ab dem 1. September 2022 können Bahnreisende zwischen Dortmund und Siegen den IC 34 auf der gesamten Strecke zum Nahverkehrstarif nutzen. Darauf haben sich jetzt der VRR und der NWL verständigt. Zweitens: Über eine neue Regionalexpress-Verbindung, den RE 34, wird das Ruhrgebiet über Dortmund zukünftig besser an das Oberzentrum Siegen im Nahverkehr angebunden. Drittens: Die Verbindungen sollen zudem durch mehr Fahrten auf der RB 91 flankiert werden.

Das Land Nordrhein-Westfalen und die Aufgabenträger setzen sich gemeinsam für die Umsetzung der neuen Verbindungen ein, damit die Menschen in Südwestfalen besser zur Arbeit, zur Ausbildungsstätte oder zur Universität kommen. Die Mehrverkehre im Schienenpersonennahverkehr verbessern die Mobilität in der Region, um die Menschen vor Ort mit Blick auf die Brückensperrung an der A45 zu entlasten.

Verkehrsministerin Ina Brandes: „Nie zuvor war es so wichtig, für eine bessere Mobilität in Südwestfalen zu sorgen. Das Land setzt sich nach Kräften ein und wir legen ein umsetzungsreifes Konzept für ein besseres Angebot auf der Schiene vor: Mit dem Nahverkehrstarif auf dem IC 34, dem neuen RE 34 und den zusätzlichen Fahrten auf der RB 91 wird in Kombination der beiden Linien eine bessere und schnelle Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Südwestfalen geschaffen. Erste, spürbare Verbesserungen für alle Pendlerinnen und Pendler sowie alle Reisende gibt es schon ab September. Mit den neuen Angeboten auf der Ruhr-Sieg-Strecke setzen wir einen weiteren Anreiz, das Auto stehen zu lassen und mit der Bahn zu fahren.“

„Gemeinsam mit dem Ministerium unterstützen wir die geplanten Umsetzungen der neuen Verbindungen, um somit die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger in der Region zu verbessern, erklärt Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

Joachim Künzel, Geschäftsführer des Zweckverbundes Nahverkehr Westfalen-Lippe: „Um die Verkehrswende voranzubringen, müssen wir attraktive und finanzierbare Alternativen zur Straße schaffen. Als Besteller von Nahverkehrsleistungen auf der Schiene freuen wir uns, mit dem Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen einen starken Partner an unserer Seite zu haben. Mit der Erweiterung des Angebots auf der Ruhr-Sieg-Strecke setzen wir gemeinsam Lösungen für den Mobilitätsbedarf in der Region Südwestfalen in die Tat um.“

So soll die Ruhr-Sieg-Strecke gestärkt und die Mobilität in Südwestfalen verbessert werden:

  • Einführung einer neuen Linie RE 34, die zweistündlich versetzt zur IC-Linie 34 umsteigefrei zwischen Dortmund und Siegen verkehrt; Damit wird eine Bedienung der Strecke einmal pro Stunde realisiert. Der RE 34 wird mit fabrikneuen Elektrotriebwagen des Typs ‚Stadler Flirt 3 XL‘ gefahren.
  • Durch die Einführung der Linie RE 34 kann die Reisezeit zwischen Sauerland, Siegerland und dem Ruhrgebiet über das Einfallstor Dortmund deutlich verkürzt werden (Siegen – Dortmund circa 15 Minuten schneller ab Mitte Dezember 2022, 20 Minuten schneller voraussichtlich ab Frühjahr 2023).
  • Der neue RE 34 ersetzt auf dem Abschnitt Iserlohn-Letmathe – Siegen den bisherigen RE 16. Die Reiseketten Siegen – Hagen und Siegen – Essen bleiben durch Anschlüsse in Iserlohn-Letmathe sowie Witten an den RE 16 weiterhin erhalten. Der RE 34 bedient weiterhin alle Halte des RE 16 zwischen Iserlohn-Letmathe und Siegen.
  • Auf dem Abschnitt Essen – Iserlohn verkehrt der RE 16 weiterhin. Die durch das nicht mehr notwendige Flügeln (Trennen/Vereinigen von Zugteilen) eingesparte Zeit führt zu einer Beschleunigung der Relation Essen/Hagen – Iserlohn in beiden Richtungen um etwa fünf Minuten.
  • Zudem bietet die Linie RE 34 Anschlüsse in Finnentrop an die RB 92 von und nach Olpe, sodass die Reisezeit Olpe Dortmund um 30 Minuten verkürzt wird und zugleich nur noch einmal umgestiegen werden muss. Zwischen Finnentrop und Olpe wird außerdem die aktuelle Bedienzeit der RB 92 um zwei Stunden auf 23.19 Uhr ausgeweitet, so dass Attendorn und Olpe auch am Abend von den neuen Verbindungen profitieren.
  • In Siegen werden in beiden Richtungen direkte Anschlüsse zum RE 99 nach Frankfurt (Main) sowie zum RE 9 nach Köln und Aachen hergestellt.
  • Am Abend wird das Angebot zwischen Hagen und Siegen durch einzelne zusätzliche Fahrten der RB 91 mit Halt an allen Stationen abgerundet.

Wichtig ist auch: Die ab September geplante Schnellbuslinie SB1 zwischen Olpe und Siegen wird zusätzlich die Mobilität verbessern und passt zu den Planungen zur Stärkung der Ruhr-Sieg-Strecke. Der Anschluss in Olpe von der RB 92 an den SB1 bleibt bestehen.

Einführung der neuen Linie RE 34 zum Fahrplanwechsel ab Dezember 2022

Um vorhandene Trassenkapazitäten optimal zu nutzen und für ein robustes Netz auch während laufender Bautätigkeiten zu garantieren, haben der NWL und der VRR intensive Gespräche mit der Deutschen Bahn AG über eine möglichst frühzeitige Realisierung geführt. Erreicht wird mit Einführung zum Fahrplanwechsel eine Verkürzung der Reisezeit um zunächst 15 Minuten.

Die neue Linie RE 34 soll Pendlerinnen und Pendlern sowie allen Reisenden eine hochwertige und schnelle Verbindung in Kombination mit weiteren Verbindungen ermöglichen, unter anderem der Nutzung des IC 34 zum Nahverkehrstarif. Um eine hochwertige Mobilität zu gewährleisten, wird der Start der neuen Linie RE 34 zum Fahrplanwechsel im Dezember angestrebt:

  • Eine kundenfreundliche „Eintaktung“ der neuen Linie in bestehende Verbindungen kann erst im Verlauf dieses Jahres abgeschlossen werden.
  • Entsprechende Fahrzeuge – fabrikneue Elektrotriebzüge mit hohem Qualitäts- und Komfortstandard – stehen erst ab Herbst zur Verfügung.
  • Anpassungen zur Betriebsaufnahme (Weiterbildungen für Triebfahrzeugführer, Feinjustierungen von Dispositions- und Leitstellensystemen) sind aktuell noch in Arbeit und werden nicht zum 1. September 2022 abgeschlossen sein.

Mit angestrebtem Abschluss von Bauarbeiten im Dortmunder Hauptbahnhof im Frühjahr 2023 wird der Takt des RE 34 noch weiter verbessert werden und die Fahrzeit Siegen – Dortmund um weitere fünf Minuten reduziert werden. Dies würde einen Reisezeitgewinn von 20 Minuten gegenüber dem heutigen Fahrplan bedeuten, umgesetzt voraussichtlich ab April 2023. 

Umsetzung des neuen Maßnahmenpakets

Mit dem neuen Maßnahmenpaket zur Stärkung der Ruhr-Sieg-Strecke legen das Land Nordrhein-Westfalen und die Aufgabenträger ein umsetzungsreifes Konzept vor. Das Land ist bereit, den Aufgabenträgern finanzielle Mittel in ausreichender Höhe für die Umsetzung des Maßnahmenpakets zur Verfügung zu stellen. Mit dem Landtag muss nun schnellstmöglich Einvernehmen hergestellt werden, damit die erforderlichen Mittel für Mehrverkehre zwischen Siegen und Dortmund bereitgestellt werden. Dafür setzt sich das Verkehrsministerium mit Hochdruck ein. Die SPNV-Aufgabenträger, die das Konzept gemeinsam mit dem Kompetenzcenter ITF des Landes Nordrhein-Westfalen und mit der DB AG entwickelt haben, werden das Konzept nach bereits erfolgter grundsätzlicher Vorstellung ihren Gremien zur endgültigen Zustimmung vorlegen.

Kontakt

Pressekontakt

Verkehr

Telefon: 0211 3843- 1043
E-Mail: presse [at] vm.nrw.de

Bürgeranfragen

Verkehr

Telefon: 0211 3843-0
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de