„Augen auf und Tasche zu!“ Landesweite Kampagne gegen Taschendiebstahl startet
Minister Jäger: Polizei informiert über die Tricks der Diebe und wie man sich schützen kann
Unter dem Motto „Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs“ startet die NRW-Polizei am Montag ihre diesjährige landesweite Kampagne gegen Taschendiebstahl.
Unter dem Motto „Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs“ startet die NRW-Polizei am Montag ihre diesjährige landesweite Kampagne gegen Taschendiebstahl. „Wer sich zuverlässig schützen will, muss wissen, wie diese Diebe vorgehen. Deshalb geht die Polizei in den kommenden Wochen auf Marktplätze, in Bahnhöfe und in Fußgängerzonen und gibt wichtige Tipps“, erklärte Innenminister Ralf Jäger. „Wir wollen die Menschen überall dort erreichen, wo Taschendiebe aktiv sein könnten.“
Die Tricks der Diebe sind vielseitig und es ist nicht einfach, sich vor ihnen zu schützen. Sie rempeln ihre Opfer an, provozieren ein Gedränge. Sie fragen nach der Uhrzeit oder dem Weg. In Großstädten täuschen sie fröhliche Feierlaune vor und nähern sich arglosen Passanten durch „Antanzen“. Ist das Opfer abgelenkt, haben die Taschendiebe leichtes Spiel. „So kann jeder, der diese Methoden nicht kennt, zum Opfer eines Taschendiebstahls werden. Denn die Täter agieren schnell, professionell und häufig arbeitsteilig. Sie nutzen den Augenblick, in dem ihr Opfer unachtsam ist, um die Taschen des Opfers zu leeren. Der allzu sorglose Umgang mit Tasche, Portemonnaie und Smartphone erleichtert ihnen dabei den Diebstahl“, warnte Jäger.
Im vergangenen Jahr wurden 53.759 Taschendiebstähle angezeigt. „Die Polizei lässt bei der Bekämpfung des Taschendiebstahls nicht nach“, machte der Minister deutlich. Polizistinnen und Polizisten in Uniform und in Zivil sind dort im Einsatz, wo sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten und Taschendiebe günstige Gelegenheiten wittern könnten. „Das konsequente Vorgehen gegen Taschendiebe ist mir wichtig“, betonte Jäger. „Die Täter richten erheblichen wirtschaftlichen Schaden und auch emotionale Verletzungen an. Persönliche Sachen, wie Fotos, Wohnungsschlüssel oder auch die Kontakte und Nachrichten auf dem Smartphone sind oft für immer verloren. Vor allem ältere Menschen haben nach einem Diebstahl oft Angst, ihre Wohnung zu verlassen.“
An aktuellen Beispielen erklärte der Innenminister die weitreichenden Folgen eines Taschendiebstahls:
- Eine 66-jährige Frau wurde auf der Straße von einem Unbekannten angesprochen. Er erkundigte sich höflich nach dem Weg und hielt der Frau einen Stadtplan vor. Aus der damit verdeckten Handtasche zog der Dieb unbemerkt das Portemonnaie heraus. Für die 66-jährige war das darin enthaltene Bargeld verloren. Anschließend plünderte der Täter mit der erbeuteten Bankkarte das Konto der Frau. Zudem war es für die Bestohlene zeitaufwändig und teuer, alle gestohlenen Ausweise und Karten wieder zu beschaffen.
- In der Straßenbahn sprachen zwei Unbekannte eine 41-jährige Frau an und fragten nach dem Weg. Vermeintlich stolperte einer der beiden Männer dabei gegen den Kinderwagen, den die Frau mit sich führte. Unbemerkt zog er dabei das Handy aus der Kinderwagentasche. Als die 41-Jährige ausstieg, stellte sie den Diebstahl ihres Mobiltelefons mit allen Fotos, Kontakten und Terminen fest.
„Schon mit einfachen Verhaltensmaßnahmen kann man Taschendieben einen Strich durch die Rechnung machen und sich selbst viel Ärger, Zeitaufwand und Laufereien ersparen“, appellierte der Innenminister. „Es ist wichtig, immer aufmerksam zu sein, Wertsachen gesichert und nah am Körper zu tragen und abgelegte Taschen, Jacken und Mäntel nicht aus den Augen zu lassen.“