Alltagshelfer, Arbeitspläne, Lesezeit: Feller stellt Unterstützung für Grundschulen in den Mittelpunkt – Auch weiterführende Schulen werden entlastet
Start ins neue Schuljahr 2023/24
Die Grundschulen in Nordrhein-Westfalen bekommen im neuen Schuljahr besondere Unterstützung: Um die Lehrkräfte von organisatorischem Aufwand zu entlasten, werden die ersten rund 400 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer eingestellt.
Die Grundschulen in Nordrhein-Westfalen bekommen im neuen Schuljahr besondere Unterstützung: Um die Lehrkräfte von organisatorischem Aufwand zu entlasten, werden die ersten rund 400 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer eingestellt. Für die neu eingeführte Lesezeit von 3x20 Minuten stellt das Schulministerium den Lehrkräften umfangreiches Unterrichts- und Begleitmaterial zur Verfügung. Um die Lehrerinnen und Lehrer zukünftig von umfangreichen Dokumentationspflichten und langwieriger Konzeptarbeit zu entlasten, werden in diesem Schuljahr praxistaugliche Arbeitspläne für die Grundschulen entwickelt. Auf dieser Grundlage können sie ihre schuleigenen Unterrichtsvorgaben künftig ohne großen bürokratischen Aufwand gestalten und im Schulalltag umsetzen. Um ihnen dafür ausreichend Zeit zu geben, müssen die Grundschulen bei der Qualitätsanalyse in den kommenden zwei Jahren keine eigenen Arbeitspläne einreichen.
Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller: „Die Grundschulen legen das Fundament, auf dem die Bildung unserer Schülerinnen und Schüler aufbaut. Nur wenn der Grundstock aus Lesen, Schreiben und Rechnen in den Grundschulen gut angelegt wird, kann er später Früchte tragen.“
Einen wichtigen Beitrag zum Bildungserfolg in der Grundschule leiste die Offene Ganztagsschule (OGS), so Feller weiter. Rund 715 Millionen Euro investiert die Landesregierung daher im laufenden Haushaltsjahr in die OGS. Mit dem Geld können im neuen Schuljahr insgesamt 392.500 Ganztagsplätze finanziert werden; ein Zuwachs von 30.000 Plätzen im Vergleich zum Schuljahr 2022/23. Der Haushaltsentwurf 2024 sieht einen weiteren Anstieg der Mittel um 65 Millionen Euro auf dann rund 780 Millionen Euro vor. Damit könnten im Schuljahr 2024/25 dann erstmals weit über 400.000 OGS-Plätze finanziert werden, nämlich 430.500. Um den Ausbau der OGS darüber hinaus weiter voranzutreiben und den ab dem Schuljahr 2026/27 aufwachsenden Rechtsanspruch vorzubereiten, wird das Schulministerium zeitnah eine Förderrichtlinie in Kraft setzen. Darüber soll den Schulträgern von Bund und Land Geld für Investitionen in die Ganztagsinfrastruktur zur Verfügung gestellt werden.
„Wir stellen die Grundschulzeit unserer Kinder aus gutem Grund auf guten Grund“, erklärte Ministerin Feller, warum sie im neuen Schuljahr einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Grundschulen legt: „Damit unsere Lehrkräfte gut arbeiten können, entlasten wir sie durch Alltagshelferinnen und Alltagshelfer. Zugleich unterstützen wir die Schulen mit Unterrichtsmaterial und Arbeitsplänen. Entlastung und Unterstützung zielen darauf ab, dass unsere Lehrerinnen und Lehrer sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können: guten Unterricht.“
Das gilt auch für die weiterführenden Schulen: Um die Lehrkräfte von Korrekturen zu entlasten, kann dort im neuen Schuljahr in den Klassen 7 und 8 auf jeweils eine Klassenarbeit in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch verzichtet werden. Bereits im vergangenen Schuljahr wurde festgelegt, dass aufgrund der Zentralen Prüfungen in Mathematik, Englisch und Deutsch je eine Klassenarbeit im 10. Jahrgang der weiterführenden Schulen entfallen kann. Diese Regelung war Bestandteil des Handlungskonzepts, das Ministerin Feller im Dezember 2022 vorgelegt hat; es soll im neuen Schuljahr fortgeschrieben werden.
Ministerin Feller: „Dass wir in den Klassen 7 und 8 zeitweilig auf einige Klassenarbeiten verzichten, ist ein Schritt zur Entlastung unserer Lehrkräfte, der sehr schnell wirksam wird. Dadurch setzen wir Ressourcen frei, die in die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts investiert werden können. So sichern wir trotz der teilweise angespannten Personalsituation die Unterrichtsqualität.“ Mittel- und langfristig stelle sich neben der Frage nach der Zahl der Klassenarbeiten auch die nach alternativen Prüfungsformaten. Eine Arbeitsgruppe im Schulministerium wird daher in den nächsten Monaten gemeinsam sukzessive neue Prüfungsformate entwickeln und für den zukünftigen Einsatz an den Schulen vorbereiten.
Eine weitere Arbeitsgruppe soll darüber hinaus Vorschläge erarbeiten, wie Schulleitungen in einem sich wandelnden Schulsystem unterstützt werden können. In diesen Prozess wird sich auch Ministerin Feller persönlich intensiv einbringen: „Unsere Schulleiterinnen und Schulleiter spielen für mich eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, unser Schulsystem für die Zukunft gut aufzustellen. Deshalb freue ich mich auf den Austausch in unserer Arbeitsgruppe, aus der möglichst bald konkrete und fachlich fundierte Ergebnisse hervorgehen sollen – wie aus allen Arbeitsgruppen, die ich als Ministerin ins Leben gerufen habe.“
Feller, die allein in den ersten beiden Schulwochen mehr als 15 Schulen besuchen wird, hat sich gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Schulministerium viel für das neue Schuljahr vorgenommen, um die Schulen in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Zugleich freut sie sich, „dass schon in diesem Schuljahr zusätzliche Unterstützung in den Schulen ankommt. Allen, die ab Montag wieder in unseren Schulen lernen, lehren und arbeiten, wünsche ich einen guten Schulstart – allen voran natürlich unseren rund 175.400 i-Dötzchen. Vor ihnen liegt eine tolle Zeit mit spannendem Unterricht und neuen Freundschaften zu Mitschülerinnen und Mitschülern. Für ihren Weg durchs Schulleben wünsche ich unseren Jüngsten viel Erfolg und ganz viel Freude.“
In Nordrhein-Westfalen werden die Erstklässlerinnen und Erstklässler spätestens am zweiten Schultag nach den Sommerferien eingeschult. Die jüngsten der rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler starten somit am 7. oder 8. August 2023 in die Schule.