94. Umweltministerkonferenz nimmt die Umwelt- und Klimapolitik nach der Corona-Krise in den Blick

Nordrhein-Westfalen plant Klimaanpassungsgesetz

13. Mai 2020

Ministerin Heinen-Esser: „Gesellschaft und Volkswirtschaft nachhaltig aufstellen und Zukunft und Zukunftsmärkte gestalten.“

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser fordert im Vorfeld der 94. Umweltministerkonferenz eine Aufwertung der Umwelt- und Klimapolitik nach der Corona-Krise. „Oberste Priorität hat derzeit, den Weg aus der Corona-Pandemie zu managen und Betroffene zu unterstützen. Zugleich müssen wir uns Gedanken darüber machen, welchen Stellenwert die Umweltpolitik nach Corona hat. Wenn wir die Krise jetzt nutzen, uns als Gesellschaft und Volkswirtschaft nachhaltig aufzustellen, gestalten wir Zukunft und Zukunftsmärkte.“
 
Nach Ansicht des Umweltministeriums muss insbesondere die Anpassung an die Folgen des Klimawandels weiterhin konsequent in den Blick genommen werden. „In der Corona-Krise haben sich die drängenden Probleme wie der Klimawandel, der Verlust der Biodiversität oder natürlicher Ressourcen ja nicht aufgelöst“, sagte Heinen-Esser. Die Ziele der Agenda für eine nachhaltige Entwicklung und des Pariser Klimaschutzabkommens dienten gerade in der aktuellen Lage als Leitplanken. Derweil konkretisieren sich die Pläne der Landesregierung eines eigenständigen Klimaanpassungsgesetzes. Heinen-Esser: „Mit einem Klimaanpassungsgesetz wollen wir ein geeignetes Instrument schaffen, uns in allen Lebensbereichen auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.“
 
Für die Landwirtschaft beispielsweise stellt der Klimawandel aktuell die größte Bedrohung dar. Wochen der Trockenheit auch in diesem Jahr lassen schon jetzt in Teilen Mindererträge oder Zusatzkosten befürchten. Die Wälder leiden ebenfalls unter Trockenstress – und auch der Borkenkäfer breitet sich weiter aus. Der Land- und Forstwirtschaft bieten sich vielfältige Strategien zum Umgang mit dem Klimawandel, die konsequent umgesetzt werden müssen. Beispiele sind erweiterte Fruchtfolgen, die gezielte Ausbringung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln, eine nachhaltige Nutztierhaltung oder der Anbau klimaresilienter Mischwälder. Auch viele Kommunen haben mit Unterstützung des Landes bereits Anpassungskonzepte und Maßnahmenpakete zur Begegnung der Klimafolgen entwickelt.
 
Broschüre „Vorsorge durch Anpassung – Klimawandel in NRW“
Aktuelle Informationen zum Klimawandel und seinen Folgen enthält die jetzt veröffentlichte Broschüre „Vorsorge durch Anpassung – Klimawandel in Nordrhein-Westfalen“ des Umweltministeriums. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Vorsorgemaßnahmen, mit denen sich Kommunen, Unternehmen und private Haushalte schon heute auf extreme Wetterereignisse einstellen können. Die Broschüre beschreibt die physikalischen Grundlagen des Klimawandels und stellt anschaulich dar, was die Klimaveränderung konkret für Nordrhein-Westfalen bedeutet. Von den 20 wärmsten Jahren in Nordrhein-Westfalen seit Beginn der Messungen (im Jahr 1881) liegen 13 in den vergangenen zwanzig Jahren. Die beiden wärmsten Jahre überhaupt waren 2014 und 2018. Eine alarmierende Feststellung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz als maßgeblicher Mitautor. Die neue Broschüre kann in der Mediathek des Ministeriums kostenfrei bestellt werden.
 
 

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