Ministerpräsidentin Hannelore Kraft lädt alle Trägerinnen und Träger des Landesverdienstordens und des Staatspreises zu einem feierlichen Empfang ein
Verleihung des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen an weitere 17 Bürgerinnen und Bürger
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat zum ersten Mal alle Trägerinnen und Träger des Landesverdienstordens und des Staatspreises zu einem feierlichen Empfang eingeladen.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat zum ersten Mal alle Trägerinnen und Träger des Landesverdienstordens und des Staatspreises zu einem feierlichen Empfang eingeladen. Anlass ist neben dem 70. Geburtstag des Landes Nordrhein-Westfalen auch das 30-jährige Jubiläum von Staatspreis und Landesverdienstorden in diesem Jahr.
Ministerpräsidentin Kraft sagte: „Heute sind hier Männer und Frauen versammelt, die für das Beste in unserem Nordrhein-Westfalen stehen – und das seit Jahrzehnten. Für das Ehrenamt, für das solidarische Zusammenleben, dafür, dass Stärkere Schwächeren helfen. Weil Gemeinsinn und Gemeinwesen nur so funktionieren”, und sie hob hervor: „Unter ihnen sind Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten und -entwürfen. Manche sind unserem Land von Geburt an verbunden, andere haben Nordrhein-Westfalen im Laufe ihres Lebens zu ihrer Heimat gemacht. Die Frauen und Männer, die den Landesverdienstorden tragen, haben sich oft über Jahrzehnte für andere Menschen eingesetzt. Und dafür verdienen sie unsere Bewunderung und unseren Respekt. Genauso wie die Trägerinnen und Träger des Staatspreises, die viele unterschiedliche, aber immer außergewöhnliche Leistungen für unser Land vollbracht haben.”
Die Ministerpräsidentin zeichnete bei dem Empfang auch 17 Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen aus. „Wir verleihen heute den Landesverdienstorden an 17 Persönlichkeiten, acht Männer und neun Frauen, die sich besondere Verdienste um unser Land erworben haben. Und Ihnen, liebe zukünftige Ordensträgerinnen und Ordensträger, gilt schon jetzt mein besonderer Dank für Ihr außerordentliches Engagement.”
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Woche des Respekts statt. In dieser Woche stehen das Engagement für die Gesellschaft und die Würdigung von Zivilcourage im Mittelpunkt. Um die gegenseitige Achtung und den respektvollen Umgang miteinander zu fördern, veranstaltet die nordrhein-westfälische Landesregierung vom 14. bis 18. November 2016 eine Woche des Respekts.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihr Kabinett werben landesweit bei rund 60 Terminen für mehr Respekt und informieren sich unter anderem in Schulen, bei Polizei und Rettungskräften oder im Jobcenter über die Erfahrungen vor Ort. Die Ministerpräsidentin sagte: „Respekt ist wichtig für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wir wollen für ein besseres Miteinander bei uns in NRW sorgen, indem wir Rücksicht und respektvolles Verhalten stärken. Deshalb haben wir zu einer ‘Woche des Respekts’ aufgerufen. In dieser Woche haben sich Menschen in ganz NRW zusammengeschlossen, um für Respekt einzutreten: In Schulen und Sportvereinen, in Verbänden, Unternehmen und Gewerkschaften, in den Kirchen und Religionsgemeinschaften, in ihrer Gemeinde und ihrem Stadtteil. Für die vielen kräftigen Zeichen für mehr Respekt in NRW möchte ich mich bei unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern bedanken.”
Der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen wird an Menschen verliehen, die sich um das Land und seine Bevölkerung verdient gemacht haben. Diese Verdienste können in allen Lebensbereichen erworben worden sein. Die Zahl der Trägerinnen und Träger des Landesverdienstordens ist auf 2.500 begrenzt. In den 30 Jahren seines Bestehens ist der Landesverdienstorden 1.493 Mal verliehen worden.
Die Ministerpräsidentin überreichte die Orden an:
- Dr. Fritz Bilz, Köln
- Dr. med. Ernst Boekels, Tönisvorst
- Klaus Dönecke, Düsseldorf
- Riad El-Assil, Dortmund
- Dunja Hayali, Berlin
- Barbara Heinz, Dortmund
- Ingrid Klimke, Münster
- Rainer Kreke, Köln
- Karl-Josef Laumann, Hörstel-Riesenbeck
- Ingeborg Lauterborn, Dortmund
- Katrin Löffelhardt, Bielefeld
- Ingolf Lück, Köln
- Professor Dr. Klaus Pistor, Alpen
- Dr. Sabine Rau, Nettetal
- Gaby Schäfer, Sprockhövel
- Jacqueline van Maarsen-Sanders, Amsterdam
- Lieselotte Winnacker-Spitzl, Wuppertal
Hinweis:
Fotos von der Ordensaushändigung stehen ab dem Tag nach der Veranstaltung an dieser Stelle bereit.
Die Laudationes im Wortlaut:
(es gilt das gesprochene Wort)
Dr. Fritz Bilz aus Köln
„Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.“ Dieses Zitat stammt von Martin Luther King und ich vermute, an Ihnen, lieber Herr Dr. Bilz, hätte Dr. King seine helle Freude gehabt. Denn Sie stecken Ihr Geld in soziale Projekte und wissenschaftliche Arbeiten zur Alltagsgeschichte.
Gemeinsam mit Ihrer Frau haben Sie eine Stiftung gegründet. Die Bilz-Stiftung fördert Bildung, Erziehung und Völkerverständigung. Mit dem Bilz-Preis zeichnen Sie seit 1999 Projekte aus, die politisch, rassistisch oder religiös verfolgten Menschen helfen und Diskriminierung bekämpfen. Das nenne ich ein eindrucksvolles Beispiel für zivilgesellschaftliches Engagement!
Lieber Herr Bilz, Sie stammen aus einer Arbeiterfamilie in Köln-Brück. Auf dem 2. Bildungsweg wurden Sie Diplom-Ingenieur und arbeiteten dann als Mathematik-, Physik- und Chemielehrer. Ihre Herkunft ist für Sie Heimat geblieben: Sie wohnen noch immer in Ihrem „Veedel“ Brück. Hier haben Sie auch Ihre zweite Leidenschaft entdeckt: Die Geschichte, vor allem die Alltagsgeschichte derer, die oft als „kleine Leute“ bezeichnet werden. Vor 25 Jahren haben Sie mit einigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern die Werkstatt für Ortsgeschichte Köln-Brück gegründet und 1996 beim Aufbau der Geschichtswerkstatt Köln-Kalk Starthilfe geleistet.
Sie wollten aber noch tiefer in die Vergangenheit eintauchen und haben nach Ihrer Pensionierung sogar Geschichte studiert und in dem Fach promoviert: Da sage ich wirklich, Hut ab, Respekt vor dieser Leistung. Ein Schwerpunkt Ihrer ehrenamtlichen Geschichts-Arbeit ist die Kölner Stadtgeschichte. Bei Stadtführungen, Vorträgen und im Förderverein des NS-Dokumentations-zentrums der Stadt Köln vermitteln sie jede Menge Wissen zu dieser Geschichte. Sie haben unter anderem die Kölner Gedenkveranstaltung für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter mitinitiiert, die jährlich am 27. Januar stattfindet.
Lieber Herr Bilz, Ihr Engagement ist auch als Historiker klar in die Zukunft gerichtet: Vor zwei Jahren haben Sie die Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Brück“ mit ins Leben gerufen. Sie sagen selbst, dass Sie sich immer wieder engagieren, weil es, ich darf Sie zitieren, „viele Probleme gibt, wo man anpacken sollte.“ Ich finde, das ist ein gutes Schlusswort für jemanden, dem es immer um die Menschen und die gute Sache geht. Daher freue ich mich, Sie für Ihr vorbildliches Engagement heute mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen auszuzeichnen. Herzlichen Glückwunsch, Herr Dr. Bilz!
Dr. med. Ernst Boekels aus Tönisvorst
„Keine Schuld ist dringender, als die, Dank zu sagen“, so Cicero. Sie haben vor nunmehr 52 Jahren den Grundstein für das heute europaweit größte Medikamentenhilfswerk gelegt, die „action medeor“. Damals wurden Sie darauf aufmerksam, dass Arztpraxen geradezu überschwemmt werden von sogenannten Ärztemustern. Das waren Medikamente, die umsonst an Ärzte abgegeben wurden, um eine marktbeherrschende Stellung für das jeweilige Produkt zu gewinnen.
Sie, lieber Herr Dr. Boekels, kamen dann auf eine einfache, aber geniale Idee. Warum nicht diesen Überfluss in Hilfe verwandeln. Sie wussten, dass in vielen Teilen der Welt Medikamentenmangel herrscht. Mit Ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern, Bürgerinnen und Bürgern aus Krefeld und Vorst, begannen Sie, solche Medikamente einzusammeln und an Krankenstationen in Entwicklungsländer zu verschicken, zum Beispiel nach Burundi, Brasilien, Kolumbien oder Indien. Ganze LKW-Ladungen voll mit Medikamenten kamen so zusammen.
Es zeigte sich aber auch bald, dass es in Deutschland für viele der Krankheiten, zum Beispiel die Malaria, keine passenden Medikamente als Ärztemuster gab. Also nahmen Sie privates Kapital in die Hand, um die Herstellung von Medikamenten mit abgelaufenem Patentschutz zu ermöglichen. Das war die Geburtsstunde der „Generika“. Und so konnten Sie schnell wieder helfen. In den vielen Jahren, in denen Sie die „action medeor” als Vorstandsvorsitzender geleitet haben, ist das Hilfswerk immer weiter gewachsen. 1974 entstand die erste große Lagerhalle mit 2.000 qm und 1998 konnte die Lagerfläche dank eines großzügigen Vermächtnisses verdoppelt werden. Inzwischen beliefert „action medeor“ etwa 10.000 Krankenhäuser und Gesundheitsstationen in über 140 Ländern mit Generika.
Auch als Ehrenvorsitzender halten Sie, lieber Herr Dr. Boekels, der „action medeor“ die Treue. Sie stehen dem Verein nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite.
Lieber Herr Dr. Boekels, in Anerkennung Ihres herausragenden Lebenswerks verleihe ich Ihnen heute den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. Vielen Dank für Ihr jahrzehntelanges Engagement, das so vielen Menschen weltweit geholfen hat. Mit Ihrer Arbeit sind Sie über viele Grenzen hinweg ein hervorragender Botschafter unseres NRW. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung!
Klaus Dönecke aus Düsseldorf
„Aus der Geschichte lernen? So ein Volk es tut, geht es ohne Schmerz nicht ab.“ Ich vermute, auch Sie, lieber Herr Dönecke, würden diesen Satz von Willy Brandt unterschreiben.
Sie haben sich mit besonders schmerzlichen Kapiteln der deutschen Geschichte beschäftigt, und aus dem, was Sie dort herausgefunden haben, können und müssen wir lernen. Besonders die Fragen, warum es in unserem Land den Nationalsozialismus geben konnte und warum der NS-Terror von Deutschland aus Europa verwüstete, lässt Ihnen keine Ruhe. Das, was Sie durch Ihre Arbeit ans Licht gebracht haben, ist in der Tat schmerzlich: Düsseldorfer Polizisten waren zwischen 1942 und 1944 an den Massakern des Polizeiregiments 25 im polnischen Bezirk Lublin beteiligt. Einige der Täter konnten nach dem 2. Weltkrieg unbehelligt bei der Düsseldorfer Polizei weiterarbeiten.
Lieber Herr Dönecke, ohne Ihre jahrelange, akribische Aktenarbeit, ohne Ihren Mut, diese Tatsachen – auch gegen Widerstände – öffentlich zu machen, wüssten wir das nicht. Und ohne ein solches Wissen können wir nicht aus der Geschichte lernen.
Zu Beginn stießen Sie auf Ablehnung. Nicht viele waren bereit, dieser schrecklichen Geschichte ins Auge blicken. Inzwischen hat sich das geändert. Seit 2007 gibt es im Polizeipräsidium am Jürgensplatz in Düsseldorf die Dauerausstellung „Transparenz und Schatten“. 2009 folgte eine Sonderausstellung zur Pogromnacht im November 1938. Auch an diesem Verbrechen waren damals Düsseldorfer Polizisten beteiligt.
Lieber Herr Dönecke, Ihre historische „Tiefenbohrung“ setzte hier in der Landeshauptstadt an: 2004 gründeten Sie gemeinsam mit einigen Mitstreitern den Verein „Geschichte am Jürgensplatz“. Dieser Verein dient nicht allein der Erinnerung, sondern auch der Versöhnung - bei Auslandsreisen, zum Beispiel nach Auschwitz oder in die Ukraine und bei öffentlichen Gedenkveranstaltungen. Besonders wichtig ist für Sie der Kontakt zur jüdischen Gemeinde hier in Düsseldorf. Erst vergangene Woche hat Sie die jüdische Gemeinde mit der Josef-Neuberger-Medaille geehrt.
Ein Ereignis mit besonderer Symbolkraft zeigt, wie sehr die Arbeit von Klaus Dönecke auch international geschätzt wird: Auf Einladung der Holocaust Gedenkstätte „Yad Vashem“ in Israel legten Sie dort gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen – in ihrer deutschen Polizeiuniform – einen Kranz nieder. Es war das erste Mal überhaupt, dass deutsche Polizistinnen und Polizisten in Yad Vashem Uniform trugen.
Lieber Klaus Dönecke, wir alle können dankbar sein für Ihr Engagement, weil wir so aus der Geschichte lernen können, wir alle können dankbar sein für das Zeichen der Versöhnung, das Sie mit Ihrer jahrzehntelangen Arbeit ermöglicht haben. Ich freue mich, Ihnen heute dafür den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen zu überreichen.
Riad El-Assil aus Dortmund
„Der Beginn ist der wichtigste Teil der Arbeit“, so der griechische Philosoph Platon.
Für diese Aussage könnten Sie, lieber Herr El-Assil, Pate gestanden haben. Ihre Wurzeln liegen im syrischen Aleppo. Seit mehr als 50 Jahren leben Sie nun schon in Nordrhein-Westfalen. Hier, in Ihrer neuen Heimat, waren Sie über viele Jahre als Facharzt, als Urologe tätig und haben in Ihrem Beruf Menschen geheilt und geholfen. Ihren Ruhestand nutzen Sie nun in vorbildlicher Weise dazu, Flüchtlingen das Ankommen und die Integration in Deutschland zu ermöglichen.
In Dortmund-Lütgendortmund haben Sie zusammen mit anderen das „Dialogforum Grevendicks Feld“ gegründet. Dort arbeiten Vereine, Verbände, Kirchen und die Stadtverwaltung zusammen, um Flüchtlinge willkommen zu heißen. Sie haben zum Beispiel 2011 den Umzug der zentralen Flüchtlingsunterkunft in Dortmund vom Westfalendamm nach Lütgendortmund begleitet. Und Sie kümmern sich dabei um die Lösung vieler kleiner und großer Probleme. Ihre Sprachkenntnisse, Ihr „Zuhause-Sein“ in der syrischen und der deutschen Kultur, sind dabei von unschätzbarem Wert. Riad El-Assil steht als Dolmetscher zur Verfügung, er kümmert sich um die medizinische Versorgung der Flüchtlinge, um Behördengänge, um Wohnraum und um die Ausstattung der Wohnungen. Als Ihre eigene Garage zu klein wurde für die gespendeten Hilfsgüter, organisierten Sie eine Kleiderkammer und ein Möbellager in Lütgendortmund mit. Ja, so einfach und so gut kann es gehen, wenn eine Arbeit richtig begonnen wurde.
So viel Engagement und so viel Empathie – das ist wirklich vorbildlich. Nur mit Helfern wie Ihnen, die schon lange hier ihre Heimat gefunden haben und die jetzt als Ansprechpartner für die neu zu uns gekommenen Menschen da sind, wird die Integration der Flüchtlinge gelingen. Sie sind, wie so viele Menschen mit Migrationshintergrund in NRW, ein Brückenbauer für die Integration der Flüchtlinge. Sie helfen, damit auch für sie Nordrhein-Westfalen zur Heimat wird.
Lieber Riad El-Assil, Sie sind nicht nur ein beliebter und geachteter Bürger Dortmunds, Sie leisten auch einen wesentlichen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge in Dortmund. Für dieses herausragende Engagement danke ich Ihnen herzlich. Und als Zeichen für diesen Dank überreiche ich Ihnen den Verdienstorden unseres Landes.
Dunja Hayali aus Berlin
„Angst schadet – Mut stärkt.“ schrieb Novalis. Sie, liebe Frau Hayali, tragen Mut in unsere Gesellschaft hinein. Wir kennen Sie als couragierte Journalistin. Heute zeichnen wir Sie für Ihren herausragenden Einsatz für Toleranz und Offenheit in unserer Gesellschaft aus. Seit mehr als zehn Jahren engagieren Sie sich für den Verein „Gesicht zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland“.
Sie gehen im Rahmen des Projekts „Störungsmelder“ bundesweit an Schulen und setzen sich dort gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung ein. Dabei ist jeder Besuch vor Ort anders, immer wieder eine Premiere, denn niemand weiß, wie das Gespräch mit Jugendlichen verläuft. Da kann ein Einsatz auch schon mal vier Stunden dauern und diese Zeit nehmen Sie sich dann auch, liebe Frau Hayali. Sie reagieren auch immer wieder auf das aktuelle Geschehen: zum Beispiel haben Sie nach den Angriffen auf eine Flüchtlingsunterkunft gemeinsam mit Bundesjustizminister Heiko Maas das sächsische Heidenau besucht. Sie stellen sich Fremdenfeindlichkeit und Hassparolen in den sozialen Netzwerken entgegen, denen Sie immer wieder ausgesetzt sind. Unermüdlich und unerschrocken suchen Sie, trotz Anfeindungen, das persönliche Gespräch, ob bei Demonstrationen von Rechtspopulisten oder in Flüchtlingsunterkünften.
Bei der Preisverleihung der „Goldenen Kamera“ im Februar 2016 hielten Sie eine bewegende und sehr persönliche Rede gegen Hass und die „Lügenpresse”-Vorwürfe, denen Sie und viele Ihrer Kolleginnen und Kollegen ausgesetzt sind.
Das ist verantwortungsvolles Handeln als Staatsbürgerin und als Journalistin. Und das ist ein mir besonders wichtiger Aspekt in der laufenden „Woche des Respekts“ in NRW. Denn wir alle – in den Familien, in Politik, Gesellschaft, Medien – tragen gemeinsam unser Gemeinwesen. Da kann jede und jeder Vorbild sein. Mich wundert es nicht, was mir über Sie, liebe Frau Hayali, berichtet wurde, ich zitiere: „Sie ist wirklich ein Vorbild und setzt ihre Prominenz gezielt ein. Engagiert und streitbar! Und immer mit Haltung!“ Dem kann ich mich nur anschließen. Ich danke Ihnen, liebe Dunja Hayali, für Ihren Einsatz, für Ihre Zivilcourage und zeichne Sie dafür heute mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen aus.
Barbara Heinz aus Dortmund
Einer überzeugten Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin dürfte das folgende Zitat gefallen, auch wenn es ausgerechnet Margaret Thatcher zugeschrieben wird: „Wenn Sie in der Politik etwas gesagt haben wollen, wenden Sie sich an einen Mann. Wenn Sie etwas getan haben wollen, wenden Sie sich an eine Frau.“ Liebe Barbara Heinz, als langjährige Kämpferin für die Rechte von Frauen, für Migrantinnen und Migranten sowie für Friedenspolitik haben Sie immer lieber Dinge getan als darüber gesprochen. Und wenn Sie etwas sagen, lassen Sie dem Gesagten auch Taten folgen.
Ihr Engagement wurzelt in der Evangelischen Kirche und in der SPD. In Ihrer Gemeinde in Brackel und im Kirchenkreis Dortmund setzen Sie sich seit 40 Jahren für Geschlechtergerechtigkeit, Frieden und gegen Ausländerhass ein. Ihnen ist es auch zu verdanken, dass der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar in Ihrer Gemeinde eine wichtige Veranstaltung ist – an dem auch die örtlichen Schulen teilnehmen.
Barbara Heinz ist seit fast 20 Jahren Stadtbezirks-Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen. Sie initiiert und organisiert den jährlich stattfindenden Internationalen Frauentag, sie unterstützt die Aktionen zum Antikriegstag, die Muttertags-Aktion und die Schultags-Aktion. Im Ausländerbeirat der Stadt Dortmund – dem heutigen Integrationsrat – setzte sich Barbara Heinz schon früh nicht nur für die Integration ein, sondern auch für eine stärkere politische Teilhabe von Migrantinnen und Migranten. Mit Lesungen und öffentlichen Gesprächsrunden verbessern Sie in Dortmund das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Glaubens.
Liebe Barbara Heinz, Sie wurden 2011 mit dem Ehrenpreis für Integration der Stadt Dortmund geehrt. Ich freue mich sehr, Ihnen heute nun eine Auszeichnung unseres Landes zu verleihen. Für Ihren jahrzehntelangen Einsatz für Solidarität, Toleranz und Zivilcourage danken wir Ihnen mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
Ingrid Klimke aus Münster
Als nächste zeichnen wir eine Frau aus, die vielen von Ihnen ein Begriff sein dürfte – Liebe Frau Klimke, Ihre großartigen Erfolge im Vielseitigkeitsreiten sichern Ihnen seit Jahren großen Zuspruch bei allen Fans des Pferdesports. Vielleicht noch nicht so bekannt ist Ihr Engagement für Kinder in ihrer Heimat Münster und auf der ganzen Welt.
Albert Einstein hat einmal gesagt: „Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.“ Sie, liebe Frau Klimke, nehmen Einstein sozusagen beim Wort und unterstützen als Schirmherrin den Deutschen Kinderschutzbund in Ihrer Heimatstadt Münster. Ein besonders wichtiges Anliegen ist für Sie der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch.
Aber Sie setzen nicht nur Ihren guten Namen ein. Sie verteilen auch sogenannte „Zeitgeschenke“ an Kinder. So haben Sie beispielsweise 20 Grundschulkinder in Ihren Turnierstall eingeladen und für sie einen ganzen Nachmittag spannende Aktionen rund ums Pferd organisiert. Ein anderes Mal haben Sie einen Nachmittag mit Flüchtlingskindern und deren Lernpatinnen im Münsteraner Allwetterzoo verbracht. Außerdem haben Sie Ihre Olympia-Weste und -Stiefel für Versteigerungen zur Verfügung gestellt. Der Auktionserlös ging an den Kinderschutzbund Münster, der damit Präventionsprojekte in Schulen oder auch therapeutische Unterstützung nach Gewalterfahrungen finanziert.
Sie sind zudem Botschafterin für die Sportinitiative des deutschen Kinderhilfswerks „Plan International“ unter dem Motto: „Kinder brauchen Fans“. Die Initiative unterstützt Kinder in Entwicklungsländern. Sie, liebe Frau Klimke haben die Patenschaft für ein Mädchen in Tansania übernommen und widmeten Ihrem Patenkind sogar Ihre gerade erst bei den Spielen in Rio gewonnene Silbermedaille. Damit machen Sie auf die Bedürfnisse von Jungen und Mädchen in Entwicklungsländern aufmerksam und setzen sich zugleich für die konkrete Verbesserung ihrer Lebensumstände ein.
Liebe Ingrid Klimke, nicht nur als erfolgreiche Sportlerin, sondern auch als tatkräftige Frau mit einem großen Herzen für Kinder sind Sie eine herausragende Persönlichkeit in unserem Land. Als Zeichen unserer besonderen Wertschätzung überreiche ich Ihnen heute gerne den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
Rainer Kreke aus Köln
Als nächste verdienstvolle Persönlichkeit darf ich Herrn Rainer Kreke zu mir auf die Bühne bitten. Lieber Herr Kreke, als Sie vor elf Jahren in den Ruhestand gingen, haben Sie vielleicht an die Worte von Heinrich Zille gedacht, der schrieb: „Wie herrlich ist es, nichts zu tun und dann vom Nichtstun auszuruhn.“
Das aber nur kurz, denn Ausruhen ist garantiert nicht Ihre Sache. Noch in dem Jahr, indem Sie sich beruflich zur Ruhe setzten, haben Sie die „Bürgerstiftung KalkGestalten“ mitgegründet. Bis heute sind Sie dort engagiert. Die Stiftung hilft Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Institutionen und Unternehmen in Köln-Kalk, Initiativen für gemeinsame Ziele zu ergreifen. So ist zum Beispiel das interkulturelle Projekt „Sei dabei! Für Dich - Für Mich - Für Alle!“ entstanden, in dem Migrantinnen und Migranten ehrenamtliche Arbeit kennenlernen. Lieber Herr Kreke, mit der Stiftung machen Sie Kalk auf vorbildliche Weise zu einem Ort mit mehr bürgerschaftlichem Engagement. Auch im Bereich Kultur: Regelmäßig geben Sie Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke in Kalk zu präsentieren.
Ihr dauernder „Unruhestand“, wenn ich so sagen darf, hat Sie auch zu der Initiative „SeniorenNetzwerke Köln-Kalk“ geführt. Dort sind Sie seit 2007 Sprecher und setzen sich gemeinsam mit anderen Seniorinnen und Senioren für ältere Menschen in Ihrem „Veedel“ ein. Auf kommunaler Ebene gründeten Sie mit einigen Mitstreitern den „Förderkreis Kölner SeniorenNetzwerke e.V.“. Er sammelt mit großem Erfolg Mittel für die Altenhilfe und für seniorengerechte Bildungsangebote. Ja, Gutes anstiften ist für Sie zum großen Thema geworden: Auch im Vorstand des Vereins „Kölner Stiftungen e.V.“, der dem Austausch der Stiftungen untereinander dient. Mit Ihrer reichen Erfahrung stehen Sie den Bürgerinnen und Bürgern Kölns als Ansprechpartner zur Verfügung, wenn es darum geht, weitere Bürgerstiftungen einzurichten.
Lieber Herr Kreke, Ihr Einsatz für Ihr Viertel und Ihre Stadt, besonders für Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Migrationshintergrund, zeichnet Sie längst aus. Und dafür möchte ich Ihnen herzlich danken. Wir belohnen Ihr Engagement heute zusätzlich mit dem Verdienstorden unseres Landes. Dazu meinen herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg für Ihre gute Arbeit!
Staatssekretär und Staatsminister a. D. Karl-Josef Laumann, Riesenbeck
Als Adolph Kolping den Satz formulierte „Schön reden tut’s nicht, die Tat ziert den Mann.“ hatte Vater Kolping gewiss Menschen wie Sie vor Augen, lieber Herr Laumann. Denn seine Worte treffen auf Sie zu, wie auf kaum einen anderen.
Karl-Josef Laumann ist ein Mann der Tat. Einer der zupackt, einer der nicht drum herum redet, sondern Dinge auf den Punkt bringt und sich nicht wegduckt. Ein leidenschaftlicher Parlamentarier, der für seine Überzeugungen kämpft und mit dem es sich zu streiten lohnt. Er gehört zu der Sorte von Politikern, bei dem das Wort „authentisch“ wirklich passt. Er versteht die Menschen und sie verstehen ihn. Karl-Josef Laumann weiß, welche Sorgen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer umtreiben, und er kann sie auch nachvollziehen. Kurzum: Er steht mit beiden Beinen mitten im Leben und er ist Politiker geworden, um sich den Sorgen anderer anzunehmen und ihr Leben zu verbessern.
Lieber Herr Laumann, Sie sind in Riesenbeck im Tecklenburger Land aufgewachsen. Ihre katholische Herkunft ist das starke Fundament, in dem Ihr lebenslanges Engagement für Arbeitnehmerrechte wurzelt. Nach der Schule, der Ausbildung zum Maschinenschlosser und dem Wehrdienst arbeiteten Sie bei einem Landmaschinenhersteller, wo Sie bald Betriebsrat wurden. Aus Ihrer katholischen Überzeugung heraus engagierten Sie sich in der IG Metall, in der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), in der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) und in der CDU. Sie haben Politik wirklich von der Pike auf gelernt – im Betrieb, in der Kirche und in der Kommune. Später folgte die Wahl in den Bundestag. Als – wie die FAZ einmal schrieb – „kenntnisreicher und prinzipienfester“ Sozialpolitiker erwarben Sie sich erst in Bonn und dann in Berlin fraktionsübergreifend Respekt.
Lieber Herr Laumann, von 2005 bis 2010 waren Sie in NRW Minister für Arbeit, Soziales und Gesundheit. Da sind wir uns oft begegnet. In diesen fünf Jahren waren wir sicher nicht immer einer Meinung. Aber ich habe immer deutlich gespürt, dass Sie sich stets an den Bedürfnissen der Menschen orientiert haben. Ja, lieber Herr Laumann, Sie sind in der katholischen Soziallehre zuhause, deshalb steht bei Ihnen der Mensch im Mittelpunkt Ihres Handelns.
Nach Ihrer aktiven Zeit in der NRW-Landespolitik sind Sie heute Patientenbeauftragter und Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung. Auch hier haben Sie die aktuellen Herausforderungen für das Gesundheitssystem insgesamt, vor allem aber für die Patientinnen und Patienten in Deutschland, fest im Blick.
Lieber Karl-Josef Laumann, ich freue mich, Sie heute für Ihre Verdienste um das Land Nordrhein-Westfalen und seine Bürgerinnen und Bürger mit unserem Verdienstorden auszuzeichnen. Herzlichen Glückwunsch.
Ingeborg Lauterborn aus Dortmund
„Wer den Kopf nicht hebt, kann die Sterne nicht sehen“, so lautet ein armenisches Sprichwort, das ich sehr schön finde. Sie, Frau Lauterborn, haben im Laufe Ihres Lebens – und das nicht nur als Lehrerin – viele Menschen gelehrt, auch in schwierigen Situationen ihren Kopf hochzuhalten.
Frau Lauterborn gehört als ehemalige Lehrerin der Frida-Kahlo-Schule für kranke Kinder zu den Gründungsmitgliedern des Elterntreffs leukämie- und tumorerkrankter Kinder. Der ausschließlich durch Spendengelder finanzierte Verein engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für Kinder und Jugendliche, die an Krebs erkrankt sind, und für deren Familien. Neben den vielen wichtigen Projekten des Vereins liegt Ingeborg Lauterborn vor allem die Arbeit der Stationsmütter am Herzen. Bei diesem Konzept stehen ehemals betroffene Mütter denjenigen Familien zur Seite, die sich mit der Erkrankung des Kindes in einer der wohl schwierigsten Situationen ihres Lebens befinden. Aus ihren eigenen Erfahrungen wissen die „Stationsmütter“ besonders gut, welche Unterstützung Eltern dann brauchen.
Frau Lauterborn, Sie haben diesen Familien auch selbst als „Stationsmutter“ mit Kreativität, Nächstenliebe und – ja, auch Fröhlichkeit – zur Seite gestanden, ihnen Mut gemacht. Sie haben zudem eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Mitarbeiterin im Malteser Kinder- und Jugendhospizdienst gemacht, um unheilbar kranke Kinder und ihre Familien besser begleiten zu können. Auch nach Ihrem Ausscheiden aus dem Elterntreff haben Sie immer wieder Aufgaben in der Hospizarbeit wahrgenommen. Und vielleicht darf ich hier anfügen, dass dieser Dienst an Menschen, deren Lebenszeit absehbar begrenzt ist, einer der wertvollsten Dienste ist, die wir überhaupt an einem anderen Menschen vollbringen können. Dieser Einsatz für ein würdevolles Sterben ist das größte denkbare Zeichen des Respekts vor dem Leben.
Liebe Frau Lauterborn, Ihr Engagement gilt aber nicht nur erkrankten Kindern und ihren Familien. Seit 1995 engagieren Sie sich zudem für die „Ökumenische Wohnungslosen-Initiative Gast-Haus“. Bei dem Verein ist der Name Programm: Das Gasthaus steht offen für Wohnungslose und für Menschen, die an der Armutsgrenze leben. Sie sind dort willkommen und sie dürfen sich im „Gast-Haus“ tatsächlich einmal wie Gäste fühlen. Die hilfsbedürftigen Menschen werden dort mit dem Grundlegenden versorgt, ohne darum betteln zu müssen. Auch das ist ein Zeichen von tiefgreifendem Respekt gegenüber Bedürftigen. Ein besonderer Schwerpunkt im Gasthaus sind die Kulturabende, bei denen Künstlerinnen und Künstler unentgeltlich auftreten. Damit zeigen Sie: Zu einem echten sozialen Zusammenhalt gehört auch, dass wir Kunst und Kultur mit allen Menschen in unserer Gesellschaft teilen, dass – ich hatte eingangs davon gesprochen – die Stärkeren den Schwächeren helfen.
Liebe Frau Lauterborn, Sie waren und sind eine Ideengeberin und Helferin mit einem großen Herzen. Sie helfen Menschen in ausweglos scheinenden Situationen, wieder den Kopf zu heben. Ich freue mich, Ihnen heute für Ihr bemerkenswertes Engagement den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen überreichen zu dürfen.
Katrin Löffelhardt aus Bielefeld
Marie Curie hat einmal gesagt: „Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.“ – Dieser Grundsatz gilt auch für Sie, liebe Frau Löffelhardt.
Sie wissen durch Ihre Arbeit bei der Diakonie Wuppertal aus 1. Hand, was dringend getan werden muss, um geflüchtete Menschen erfolgreich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Über 20 Jahre lang haben Sie dort als Flüchtlingsberaterin gearbeitet. Im Jahr 2007 gründeten Sie dann das Projekt „Do it!“. „Do it!“ unterstützt minderjährige Flüchtlinge, die, in der Hoffnung auf eine Perspektive im Leben, ohne Eltern oder Verwandte nach Deutschland gekommen sind. Katrin Löffelhardt ist nicht nur dafür zuständig, ehrenamtliche Vormünder für die Minderjährigen zu finden, sondern auch für die Schulung und Beratung der Ehrenamtlichen. Die Ehrenamtlichen kümmern sich um die Kinder und Jugendlichen, begleiten sie zu Ämtern und Ärzten und helfen ihnen dabei, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden und zu integrieren. Mit der Zeit, liebe Frau Löffelhardt, ist es Ihnen gelungen, zahlreiche Menschen für diese wichtige und anspruchsvolle Aufgabe zu gewinnen.
Liebe Katrin Löffelhardt, engagierte Mitbürger wie Sie hatte ich vor Augen, als ich am 5. November bei Papst Franziskus war und eine Familie mit in meine kleine Delegation genommen habe. Liebe Frau Löffelhardt, immer wieder schaffen Sie es, Menschen mit ganz verschiedenen Fähigkeiten und Interessen zusammen zu bringen. So konnte in Wuppertal ein Netzwerk entstehen, das sich in jeder Hinsicht für die jungen Menschen einsetzt – für Freizeitaktivitäten, Sprachkurse, aber auch für ihre beruflichen Perspektiven. Inzwischen gilt „Do it!“ als Erfolgsmodell für viele weitere Kommunen. 2014 wurde das Projekt mit dem WDR-Kinderrechtepreis ausgezeichnet. Liebe Frau Löffelhardt, mittlerweile sind Sie auch bundesweit als Expertin für die Integration von minderjährigen Flüchtlingen anerkannt. Und seit zehn Jahren arbeiten Sie als Landeskoordinatorin für NRW im „Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge e.V.“.
Liebe Katrin Löffelhardt, mit größter Hochachtung vor Ihrem Engagement und Ihren Leistungen für junge Flüchtlinge verleihe ich Ihnen heute den Verdienstorden unseres Landes.
Ingolf Lück aus Köln
„Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte, durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann“, meint ein Meister des Humors – der Lyriker Christian Morgenstern. Den nächsten Mitbürger, den wir heute mit dem Landesverdienstorden auszeichnen wollen, muss ich wohl kaum jemandem vorstellen: Es ist der Schauspieler, Synchronsprecher, Moderator, Regisseur, und – natürlich – Komiker Ingolf Lück.
Lieber Herr Lück, Sie kennen sich von Berufs wegen damit aus, durch Lachen Gutes zu tun. Aber Sie bewirken auch jenseits der Bühnen und Fernsehkameras viel Gutes, gerade für Menschen, die es sonst nicht leicht haben. Seit vielen Jahren sind Sie Schirmherr der Stiftung „Augenblicke“, die sich für Kinder mit Offenem Rücken, medizinisch „spina bifida“, einsetzt. Durch Ihr Engagement tragen Sie dazu bei, dass betroffenen Familien unbürokratisch und unmittelbar geholfen wird. Seit der Gründung vor fast zehn Jahren sind Sie bei jeder Veranstaltung oder Benefiz-Gala der Stiftung als Moderator oder Mitwirkender dabei, selbstverständlich ohne Gage. Und schon häufig haben Sie Ihre Gage aus anderen Auftritten der Stiftung „Augenblicke“ gespendet. Das Spendenaufkommen der Stiftung bewegt sich mittlerweile im sechsstelligen Bereich – das ist mit Ihr Verdienst.
Doch damit nicht genug – Sie wirken auch bei „Hand in Hand for Africa“ als Schirmherr und Unterstützer mit. Der Verein wurde 2010 gegründet, um bedürftige Kinder in Namibia zu unterstützen. Sie, lieber Herr Lück, packen kräftig mit an, wenn es zum Beispiel darum geht, Kleidung für Hilfsbedürftige zu sortieren, zu zählen und zu verpacken. Und Sie nehmen an den Vereinstreffen teil, etwa wenn entschieden wird, wie und wo Geld konkret eingesetzt werden soll. Auch Ihre seit Jahren bestehende Patenschaft beim Kinder- und Jugendhospiz Bethel ist Ausdruck Ihres sozialen Engagements. Zudem sind Sie einer von 150 Botschafterinnen und Botschaftern für das 150-jährige Jubiläum der Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel im nächsten Jahr.
Lieber Ingolf Lück, Sie haben das Herz auf dem richtigen Fleck. Und Sie engagieren sich nachhaltig für gute Zwecke, ohne viel Aufhebens darum zu machen. So sind Sie – um noch mal auf Christian Morgenstern zurückzukommen – „Tor und Pforte“ für viel Gutes. Ich freue mich, Sie heute für dieses Engagement ins Rampenlicht zu rücken und Sie mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen auszuzeichnen.
Prof. Dr. Klaus Pistor aus Alpen
„Es gibt kaum ein beglückenderes Gefühl, als zu spüren, dass man für andere Menschen etwas sein kann.“ Davon war Dietrich Bonhoeffer überzeugt. Danach müssten Sie, lieber Herr Prof. Pistor, ein besonders glücklicher Mensch sein, weil Sie sich so vielfältig für andere Menschen engagieren.
Fast 20 Jahre lang waren Sie, lieber Herr Pistor, Leiter der Kinderklinik des Bethanien-Krankenhauses in Moers. Im Jahr 2005 traten Sie dann in den verdienten Ruhestand. Damals übernahmen Sie den Vorsitz im Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Alpen, den Sie bis vor wenigen Monaten innehatten. In Ihrem Ehrenamt widmeten Sie sich besonders der Kinder- und Jugendarbeit. Sie haben sich unter anderem dafür eingesetzt, aus der Evangelischen Kindertagesstätte in Alpen ein Familienzentrum zu machen. Sie waren auch mit dabei, als vor einigen Jahren das Projekt „bunte Nachbarschaft“ ins Leben gerufen wurde. „Bunt“ deshalb, weil hier Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam im Stadtteil leben können. Sie, lieber Herr Pistor, wirken kräftig daran mit, indem Sie zum Beispiel wöchentlich die Bewohner eines Wohnprojekts für Seniorinnen und Senioren besuchen und mit ihnen Ihre Freizeit verbringen, etwa bei einem gemeinsam Spaziergang oder Kaffeetrinken.
Auch nach dem Ende Ihrer aktiven Laufbahn setzen Sie Ihre Erfahrung und Ihr Können als Arzt zum Wohl von benachteiligten Menschen ein: Sie behandeln zusammen mit vielen weiteren Ehreamtlichen – im „Petershof“ in Duisburg-Marxloh Menschen, die keine Krankenversicherung haben. Vor über zwei Jahren wurde diese medizinische Notfallsprechstunde für Unversicherte eingerichtet. Sie kümmern sich dort an fast jedem Donnerstag, teilweise bis weit in die Abendstunden hinein, um Patientinnen und Patienten. Fast die Hälfte von ihnen sind Kinder, die oft nur wenig Deutsch sprechen oder verstehen. Kranke Kinder, die Schwächsten unter uns also, können sich auf Ihre Stärke, Herr Pistor, verlassen. Ich habe mir sagen lassen, dass Sie, lieber Herr Pistor, nicht nach Hause gehen, bevor nicht auch der letzte Patient versorgt ist. Doch mit der Behandlung in der Praxis ist Ihre Arbeit oft nicht getan. Falls nötig, kümmern Sie sich auch um eine Weiterbehandlung, anfallende Operationen oder Nachuntersuchungen.
Lieber Herr Prof. Pistor, für Ihren unermüdlichen Einsatz für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, überreiche ich Ihnen heute mit großer Dankbarkeit den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
Dr. Sabine Rau aus Nettetal
„Es nimmt der Augenblick, was Jahre geben.“ – Goethe. Das umschreibt auch eine Herausforderung, der sich professionelle Psychologen wie
Dr. Sabine Rau in der Notfallseelsorge immer wieder stellen müssen.
Liebe Frau Rau, Sie sind die leitende Notfallpsychologin der Stadt Düsseldorf und bis Ende 2015 haben Sie auch die Tagesklinik für Drogenabhängige beim Gesundheitsamt Düsseldorf geleitet. Im vergangenen Jahr ist Ihr Name einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden: Nach dem bewusst herbeigeführten Absturz der Germanwings-Maschine im März 2015 haben Sie die Notfallseelsorge für die Angehörigen der Opfer organisiert.
Es war eine unfassbar schwierige Aufgabe, so viele Familien bei einem so völlig unerwarteten Verlust geliebter Menschen zu trösten und ihnen zu helfen. Ja, wir erinnern uns, dieses Unglück hat weit über unsere Landesgrenzen hinaus Entsetzen und Betroffenheit ausgelöst. Aber auch eine unglaubliche Welle an Hilfsbereitschaft, bei unseren Freunden in Frankreich und Spanien, und hier bei uns. Dennoch bleibt es für die meisten von uns unerklärlich, wie es dazu kommen konnte, warum so viele Menschen, davon so viele aus unserem Land, aus NRW, sterben mussten.
Sie liebe Sabine Rau, haben angesichts dieses Leids professionell und warmherzig reagiert. Sie sind den Angehörigen so begegnet, dass die Folgen des Unglücks nicht noch weiteres Leid bei ihnen verursacht haben. Dieses „Auffangen“ in einer emotionalen Ausnahmesituation war und ist unendlich wichtig. Und dafür sind wir alle Ihnen zu Dank verpflichtet. Als zuständige Einsatzleiterin waren Sie dabei einer Fülle von neuen Anforderungen ausgesetzt, zum Beispiel an Ihre Präsenz in den Medien, die ja eigentlich nicht zu Ihren Kernaufgaben gehört. Sie haben auch in diesem Bereich Sicherheit und Empathie ausgestrahlt. Auch die Angehörigen haben das als wertvolle Hilfe empfunden. Dabei lassen Sie nie die gemeinsame Leistung Ihres Teams außer Acht. Auch das ist eine Eigenschaft, die Sie, liebe Frau Rau, besonders ehrt. Sie haben sich mit Ihrer Arbeit, Ihren Einsätzen und Ihrem Engagement große Verdienste um unser Land erworben. Und als Anerkennung dafür verleihe ich Ihnen heute den Verdienstorden unseres Landes Nordrhein-Westfalen.
Gaby Schäfer aus Sprockhövel
Von dem österreichischen Schriftsteller Franz Grillparzer stammt der Satz: „Das sind die Starken, die unter Tränen lachen, eigene Sorgen verbergen und andere glücklich machen.“ Und Sie, Frau Schäfer, sind so eine starke Persönlichkeit: Nachdem Sie Ihren Ehemann und den Vater Ihrer Kinder bei einem Verkehrsunfall verloren hatten, suchten Sie nach einem Weg, wie die Familie diesen Verlust bewältigen kann. Und schnell war Ihnen klar, dass der beste Weg darin besteht, anderen zu helfen.
Sie setzen ihre Idee, den Verein „sunshine4kids e.V.“ zu gründen, im Jahr 2007 in die Tat um. Schon der Name des Vereins sagt, was Gaby Schäfer zur Gründung trieb: Kindern ein wenig Sonne in die Herzen zu zaubern. Dabei hat Gaby Schäfer Kinder im Sinn, die es nicht leicht haben, die zum Beispiel an Krebs erkrankt sind, die Eltern verloren haben oder um kranke Geschwister fürchten, Heim- und Pflegekinder sind genauso dabei wie junge Flüchtlinge.
Diesen Kindern bietet Gaby Schäfer mit ihrem Verein kostenlose zweiwöchige Segelfreizeiten und andere Freizeitaktionen an. Diese Reisen bieten den Kindern die Möglichkeit, Kinder mit ähnlichen Schicksalen kennenzulernen und eine möglichst unbelastete Zeit zu erleben. Der größte Lohn für Gaby Schäfer und ihr Team ist es, wenn die Kinder wieder Lebensfreude empfinden. Die Ehrenamtlichen und Gaby Schäfer begleiten die Kinder und Jugendlichen auch nach den Segeltörns und helfen dort, wo Hilfe benötigt wird. Von April bis Oktober ist die „Hoffnungsflotte“ – wie Gaby Schäfer die Boote nennt – auf Nord- und Ostsee, auf dem Ijssel- oder dem Mittelmeer unterwegs.
Viele von Ihnen hier wissen aus eigener Erfahrung, dass für solche Projekte zahlreiche Unterstützer und vor allem auch Sponsoren erforderlich sind. Deshalb investiert Gaby Schäfer viel Zeit in die Suche nach Helferinnen, Helfern und Geldgebern. Und das mit Erfolg: Viele Prominente konnte sie im Laufe der Jahre für ihr Herzensanliegen gewinnen.
Mehreren hundert Kindern und Jugendlichen haben Sie, liebe Frau Schäfer, in den vergangenen Jahren Hoffnung gegeben und neuen Lebensmut geschenkt. Für diesen vorbildlichen Einsatz überreiche ich Ihnen heute gerne den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
Jacqueline van Maarsen-Sanders aus Amsterdam
„Montag, 15. Juni 1942: (…) Inzwischen habe ich Jopie (…) auf dem jüdischen Lyzeum kennengelernt. Wir sind viel zusammen, und nun ist sie meine beste Freundin (…)“
Dieses Zitat, liebe Frau van Maarsen-Sanders, stammt aus dem Tagebuch der Anne Frank. Und Sie sind die „Jopie“, über die Anne Frank damals, vor mehr als 74 Jahren geschrieben hat. Sie waren ihre beste Freundin. Und es ist mir eine besondere Ehre, Sie heute hier zu begrüßen. Liebe Frau van Maarsen-Sanders, Sie haben nie versucht, sich selbst oder Ihre Freundschaft zu Anne Frank ins Rampenlicht zu stellen – im Gegenteil, Sie haben diesen bedeutenden Teil Ihres Lebens sogar über Jahrzehnte gar nicht erwähnt.
Aber dann wurde Ihnen bewusst, dass Sie als Zeitzeugin vermitteln können, was das Ende jeder Menschlichkeit im von NS-Deutschland beherrschten Europa bedeutete: Eine Welt ohne Sicherheit, ohne Meinungsfreiheit und ohne Zuflucht – selbst für Kinder und Jugendliche wie Sie und Anne Frank es waren. Wir brauchen diese Erinnerung auch heute, um gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus gewappnet zu sein und um sie mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen.
Jacqueline van Maarsen-Sanders hat ihre eigenen Erlebnisse im besetzten Holland geschildert und in ihren Büchern mit der Geschichte von Anne Frank verwoben. Liebe Frau van Maarsen-Sanders, Ihnen ist das Schicksal von Anne, Margot und Edith Frank erspart geblieben. Ihre Mutter war katholisch, das schützte Sie vor der Deportation. Sie haben später das Handwerk der Buchbinderin gelernt. Und ich finde, das ist ein starkes Bild für Ihr Verhältnis zum Schicksal der Frauen und Männer, die ermordet wurden oder in den Lagern an Krankheit und Unterernährung starben. Menschen wie Sie haben das Buch der Erinnerung gebunden. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass die dunkelsten Seiten der Geschichte nicht verwehen, sondern Mahnung für unser aller Leben und unsere Verantwortung sind.
Liebe Frau van Maarsen-Sanders, mit Ihren Lesungen halten Sie die Erinnerung an das Geschehene wach und mahnen uns zur Wachsamkeit. Damit haben Sie sich große Verdienste um die politische Bildung der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes erworben. Diese Verdienste werden bleiben. Sie reisen immer wieder von Amsterdam nach Nordrhein-Westfalen. Seit Jahren besuchen Sie in den Schulen unseres Landes Schülerinnen und Schüler, um ihnen zu sagen, was entscheidend ist: Für unsere Demokratie einzutreten, sie zu stärken, wachsam zu sein gegenüber Anfeindungen. Sie selbst bezeichnen Ihre Lesungen als „Waffe gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung.“
Ihr Kampf gegen das Vergessen, für die Menschlichkeit, liebe Frau van Maarsen-Sanders, verdient unseren allergrößten Respekt. Daher freue ich mich heute ganz besonders, Sie mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen auszuzeichnen.
Lieselotte Winnacker-Spitzl aus Wuppertal
„Aber es ist nicht genug zu klagen, sondern man muss arbeiten, den Klagen abzuhelfen.“ Diesen richtigen, wichtigen Hinweis, den wir Alexander von Humboldt verdanken, haben Sie, liebe Frau Winnacker-Spitzl, zu Ihrem Lebensmotto gemacht. Bald ist es 22 Jahre her, dass Sie in Elberfeld das „Unternehmen Zündfunke im Kinderhaus Luise Winnacker e. V.“ gegründet haben.
Das Kinderhaus bietet benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine Chance, sich gesellschaftlich und schulisch zu integrieren. Und Sie, liebe Frau Winnacker-Spitzl, sind die gute Seele des Vereins: als Gründerin, Projektleiterin und Vorsitzende.
Bei Ihnen können Kinder und Jugendliche, die als verhaltensauffällig gelten, zur Ruhe kommen, Erfolge erleben und so ihr Potenzial erkennen. Rund 170 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren werden im Kinderhaus betreut oder nehmen an Projekten des Hauses teil. Die Kinder und Jugendlichen erfahren bei Ihnen – oft zum ersten Mal – respektvollen Umgang, Verlässlichkeit, klare Regeln und freundliche Zuwendung. Zum Beispiel beim Sport, bei der Bewegung in der freien Natur, bei handwerklichen Tätigkeiten oder beim Kochen. Dabei ist die Mitverantwortung und Mitbeteiligung der Kinder und Jugendlichen immer die Leitschnur Ihres Konzepts.
Inzwischen kooperieren mehrere Wuppertaler Förder-, Haupt- und Grundschulen mit Ihrem Haus. Es gibt bei Ihnen auch konkrete Hilfe für den Schulalltag, zum Beispiel Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung. Und das Kinderhaus bietet auch Lehramtsstudierenden die Gelegenheit, das Arbeiten mit herausfordernden Kindern und Jugendlichen kennenzulernen. Bis zu 20 Studentinnen und Studenten arbeiten mit.
Dafür erhielt Ihr Projekt bereits einige Auszeichnungen, unter anderem 2010 den „WDR Kinderrechtepreis“ und 2014 den Sonderpreis der WDR-Jury.
Liebe Lieselotte Winnacker-Spitzl, Sie selbst betonen immer wieder, wie wichtig es ist, dass Jugendliche Wertschätzung erfahren. Der Erfolg Ihres Projektes gibt Ihnen Recht: Wertschätzung kann Wunder bewirken. Ich freue mich, Ihnen als Zeichen unserer Wertschätzung für Ihr Engagement den Verdienstorden des Landes zu überreichen.
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