Ministerin Gebauer: Grundkenntnisse in Wirtschaft und Informatik sind unverzichtbar
Einführung der Fächer Wirtschaft und Informatik an allen Schulformen
Die Einführung der Fächer Wirtschaft und Informatik an allen weiterführenden Schulformen nimmt Gestalt an.
Die Einführung der Fächer Wirtschaft und Informatik an allen weiterführenden Schulformen nimmt Gestalt an. Nach Abschluss der Verbändebeteiligung hat das Landeskabinett die Verordnung zur Einführung der neuen Fächer und die erforderliche Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung Sekundarstufe I gebilligt. Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer erklärte: „Wir wollen alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Zukunft vorbereiten. Dazu gehört, dass wir ihnen Grundkenntnisse in Wirtschaft und Informatik vermitteln. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Allgemeinbildung.“
Nach der Billigung durch das Kabinett erfolgt nun die Übersendung an den Ausschuss für Schule und Bildung des nordrhein-westfälischen Landtags, dessen Zustimmung abschließend für die vorgenannten Änderungen erforderlich ist.
An den Gymnasien ist das neue Schulfach Wirtschaft-Politik bereits mit Beginn des Schuljahres 2019/20 im Zuge der Umstellung auf G9 eingeführt worden. An allen anderen Schulformen der Sekundarstufe I erfolgt die Einführung mit Beginn des Schuljahres 2020/21. Das neue Fach soll unter anderem Kenntnisse der Wirtschaftsordnung ebenso wie Aspekte der Verbraucherbildung vermitteln.
In der Hauptschule wird der Lernbereich „Arbeitslehre“ zum Lernbereich „Wirtschaft und Arbeitswelt“ weiterentwickelt. Der Stundenumfang des Fachs Wirtschaft wird um zwei Wochenstunden auf mindestens sechs Wochenstunden erhöht.
In der Realschule wird Wirtschaft neben Geschichte, Erdkunde und Politik das vierte Schulfach im Lernbereich Gesellschaftslehre. Der Stundenumfang dieses Lernbereichs wird dazu um drei auf 24 Wochenstunden erhöht. Das Fach Wirtschaft wird mit mindestens fünf Wochenstunden unterrichtet. Wirtschaft und Politik können auch als Fach Wirtschaft-Politik mit zehn Wochenstunden unterrichtet werden.
In der Gesamtschule und der Sekundarschule wird das neue Fach Wirtschaft-Politik dem Lernbereich Gesellschaftslehre zugeordnet. Der Stundenumfang dieses Lernbereichs wird dazu um drei auf 21 Wochenstunden erhöht. Das Fach Wirtschaft-Politik muss mit mindestens neun Wochenstunden unterrichtet werden.
Schul- und Bildungsministerin Gebauer betonte, dass die Einführung des Schulfachs Wirtschaft nicht zu Lasten anderer Fächer oder Lernbereiche erfolge, sondern unter gezieltem Rückgriff auf Ergänzungsstunden: „Die Fächer Geschichte und Politik werden nicht geschwächt. Die Stärkung der ökonomischen Bildung dient der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf eine selbstbestimmte Lebensgestaltung und einen erfolgreichen Berufseinstieg.“
Eine weitere Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung Sekundarstufe I betrifft das Schulfach Informatik. Ab dem Schuljahr 2021/2022 wird es an allen weiterführenden Schulformen in Klasse 5 und 6 verpflichtend eingeführt. Schul- und Bildungsministerin Gebauer betonte, dass es das Ziel der Landesregierung sei, den Informatikunterricht in allen Schulformen zu stärken: „Damit alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Anforderungen einer zunehmend von Informatiksystemen geprägten Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet werden, müssen wir ihnen auch ein Verständnis der zugrundeliegenden informatischen Konzepte vermitteln. Deshalb sollen alle Kinder auch Grundkenntnisse im Programmieren erlernen.“
Der Informatikunterricht wird in Klasse 5 und 6 im Umfang von insgesamt zwei Jahreswochenstunden erteilt. Dafür werden in jeder Schulform zwei Stunden aus dem Kontingent der Ergänzungsstunden genutzt.
Die Lehrpläne für die neuen Fächer werden rechtzeitig zum Schuljahr 2020/21 (Wirtschaft) und 2021/22 (Informatik) vorliegen.