Vierzehn Motorradfahrer sind dieses Jahr in NRW bereits tödlich verunglückt
Innenminister Jäger: Die meisten Unfälle werden durch Fehlverhalten verursacht, das geändert werden kann
In den ersten drei Monaten des Jahres sind in NRW bereits vierzehn Motorradfahrer tödlich verunglückt. „Gerade zum Start der Saison ist es wichtig, es langsam anzugehen und sich erstmal wieder mit der eigenen Maschine vertraut zu machen“, sagte Innenminister Ralf Jäger. Fahrsicherheitstrainings helfen dabei.
In den ersten drei Monaten des Jahres sind in NRW bereits vierzehn Motorradfahrer tödlich verunglückt. Vier davon kamen am ersten sonnigen Wochenende vom 10. bis 12. März zu Tode. „Gerade zum Start der Saison ist es wichtig, es langsam anzugehen und sich erstmal wieder mit der eigenen Maschine vertraut zu machen“, sagte Innenminister Ralf Jäger. Fahrsicherheitstrainings helfen dabei. „Jeder Motorradfahrer sollte das immer mal wieder machen. Vor allem denjenigen, die im Winter eine Pause machen“, riet Jäger - der selbst Motorrad fährt - bei einem solchen Training der Landesverkehrswacht NRW in Rheinberg.
In NRW kamen 2016 insgesamt 75 Kradfahrer durch Unfälle ums Leben. Mehr als die Hälfte dieser Unfälle wurde durch eigenes Fehlverhalten verursacht: „Zu hohe Geschwindigkeit, Selbstüberschätzung oder mangelnde Beherrschung der Maschine - das kann gerade auf fahrerisch fordernden Strecken tödlich sein“, erklärte der Minister. Deshalb sei es wichtig, ein Bewusstsein für die Gefahren zu schaffen und an die Vernunft der Menschen zu appellieren: „Der Kick bei Aufdrehen des Gashahns ist es nicht wert, sein Leben zu riskieren“, warnte Jäger.
Timo Nitsche verlor 2011 bei einem Motorradunfall im Bergischen Land sein linkes Bein. Der Gevelsberger fuhr mit zu hoher Geschwindigkeit in eine Kurve und es trug ihn hinaus. Mit seiner Geschichte geht der 38-jährige Feuerwehrmann offen um und erzählt sie bei „Crash-Kurs“-Veranstaltungen der NRW-Polizei in Schulen im Ennepe-Ruhr-Kreis. „Mir ist wichtig, anderen zu zeigen, wie nur wegen eines dummen Fehlers plötzlich nichts mehr ist, wie es war“, sagt Nitsche.
Das Motorrad-Konzept der NRW-Polizei sieht zudem gezielte Kontrollen vor - vor allem auf beliebten Tourenstrecken in der Eifel, im Sauerland oder im Bergischen Land. Bei diesen Kontrollen gehe es auch darum, mit den Bikern ins Gespräch zu kommen. „Wir haben bei der NRW-Polizei ja viele Motorradfahrer, so dass da auf Augenhöhe miteinander gesprochen werden kann“, erläuterte Minister Jäger. „Klar ist aber auch: Wer rücksichtslos rast, wird aus dem Verkehr gezogen.“